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0664 - Der Vampir von Denver

0664 - Der Vampir von Denver

Titel: 0664 - Der Vampir von Denver
Autoren: Claudia Kern
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Räucherstäbchen auch ihr Dhyarra lag.
    Nicole ließ den Chinesen los und bewegte sich langsam rückwärts auf den Altar zu, ohne die beiden Männer aus den Augen zu lassen.
    »Ich werde jetzt diesen Kristall nehmen und ganz ruhig aus dieser Halle herausgehen, in Ordnung?«
    Hinter ihrem Rücken tastete Nicole nach dem Kristall und atmete erleichtert auf, als sie ihn schließlich in der Hand hielt.
    Qian war in der Zwischenzeit aufgestanden und sah ängstlich zu dem Sarg herüber. Er flüsterte etwas auf Chinesisch, das für Nicole wie ein Gebet klang.
    Nicole ging langsam ein paar Schritte vor und warf einen nervösen Blick auf die murmelnden Chinesen. Sie fragte sich, ob sie es verantworten konnte, die Menschen hier zu lassen. Immerhin hatte sie keine Ahnung, was mit ihnen passieren würde, wenn sie weg war.
    Etwas stöhnte.
    Chang schrie auf. »Kuang-shi erwacht!«
    Nicole fuhr herum. Die Klauen der Kreatur zuckten und sein Mund öffnete sich langsam. Die Dämonenjägerin spürte, wie sich die Halle plötzlich abkühlte.
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Qian auf sie zustürzte, eine Hand bereits nach dem Dhyarra ausgestreckt! Reflexartig warf sich Nicole zur Seite und streckte ein Bein aus. Der Chinese konnte seinen Lauf nicht mehr stoppen, stolperte über ihr Bein, schlug hart auf den Steinboden und rutschte in seiner seidenen Kutte unaufhaltsam auf den Sarg zu.
    »Vorsicht!« rief Nicole, die ahnte, was passieren würde. Aber es war zu spät. Qian krachte gegen den schweren Sarg, der sich wie in Zeitlupe neigte.
    Der Chinese schrie, erkannte die Gefahr, in der er sich befand. Hektisch versuchte er auf die Beine zu kommen, rutschte weg und wurde im nächsten Moment unter dem Sarg mit Kuang-shi begraben. Nicole hörte ein schreckliches schmatzendes Geräusch und sah, wie sich eine Blutlache zuerst ausbreitete - und dann mit unglaublicher Schnelligkeit von etwas im Sarg aufgesaugt wurde.
    Dann wurde es still.
    Chang sah sich unter seinen Anhängern um, die ihren Gesang abgebrochen hatten und schreckensstarr auf ihren Plätzen saßen. Ihre Augen erfüllten sich langsam mit Leben.
    Ein dumpfes Grollen schreckte Chang auf.
    Der mit der Öffnung nach unten liegende Sarg bewegte sich, zitterte über dem, was sich in seinem Inneren rührte.
    Der Chinese sah, wie die fremde Frau den Kristall hob, als könne er sie beschützen. Dabei konnte nur noch Chang selbst etwas ausrichten.
    »Rennen Sie!« schrie er die Frau an. »Verschwinden Sie mit dem Kristall, bevor er uns alle tötet! Ich kann ihn aufhalten, aber nur, wenn Sie weg sind!«
    Nicole zögerte. Sie wollte wissen, was in dieser Halle passierte, aber sie konnte auch in Changs Gedanken spüren, daß er die Wahrheit sagte.
    Erschwerend kam hinzu, daß sie nichts über Kuang-shi wußte und nicht beurteilen konnte, wie mächtig der Dämon wirklich war.
    Schweren Herzens traf sie ihre Entscheidung, drehte sich um und lief zur Tür Sie sah noch, wie hinter ihr hektische Aktivität ausbrach, dann lief sie auch schon durch den schmalen Gang und stand kurz darauf auf der Straße.
    ***
    Mors schlich sich durch den dunklen Bergwerksstollen, Fu Longs Spur immer vor Augen. Die Wunde, die Zamorra ihm zugefügt hatte, schmerzte wieder, und er verfluchte den Dämonenjäger innerlich. Ihm hatte er es zu verdanken, daß er von nun an mehrmals in einer Nacht auf die Jagd gegen mußte, um neue Opfer zu finden und aus ihnen Kraft zu ziehen, die nun immer wieder schneller verströmen würde als je zuvor. Aber dafür würde Zamorra mit seinem Leben bezahlen.
    Der Vampirjäger stoppte an einer Stelle, wo sich der Stollen in zwei schmalere Gänge teilte, und lauschte. Er glaubte, in einiger Entfernung Stimmen zu hören. Fu Long konnte nicht mehr weit entfernt sein.
    Argwöhnisch betrachtete Mors die Holzbalken, die den Gang stützten. Wenn der Vampir klug gewesen war, hatte er ihm hier eine Falle gestellt.
    Aber so sehr er auch suchte, er konnte nichts entdecken. Und das beunruhigte Mors. Wußte Fu Long wirklich nicht, daß er ihn verfolgt hatte? Fühlte er sich so sicher?
    Hinter sich bemerkte er ein tanzendes Licht, das auf ihn zuzukommen schien. Mors preßte sich schnell gegen die Wand und schirmte seine Aura ab.
    Das Licht kam näher.
    Der Vampirjäger kniff die Augen zusammen und lächelte plötzlich.
    Er erkannte, wodurch das Licht entstand. Dahinter verbarg sich Zamorra!
    Also hatte auch der das Versteck ausfindig gemacht.
    Mors legte eine Hand auf die Brust und tastete nach der
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