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0662 - Sturm auf den Todestempel

0662 - Sturm auf den Todestempel

Titel: 0662 - Sturm auf den Todestempel
Autoren: Jason Dark
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und schaute mich im Cockpit um. Der Pilot war zu den anderen Tamilen gebracht worden. Zwar bin ich kein Hubschrauber-Experte, aber dieses Modell, ein amerikanisches, kannte ich. Die Maschine hatte mir nur deshalb so fremd ausgesehen, weil sie mit einem dunklen Tarnanstrich bestrichen worden war.
    »Wie sieht es aus?«, fragte Suko, als ich wieder neben ihm stand.
    »Das müssten wir auch ohne den Piloten schaffen. Außerdem ist die Küste nicht zu weit entfernt. Wir können Hiob den Behörden übergeben und uns dann um Cheng Wu kümmern.«
    Suko war einverstanden. Sehr nachdenklich schaute er vor sich hin. »Ich weiß überhaupt nicht, wie ich ihn anfassen soll. Ich kenne nicht einmal seine Herkunft.«
    »Kannst du mit ihm reden?«
    »Leider nicht, John. Entweder versteht er mich nicht oder er will mich nicht verstehen.«
    »Das ist natürlich schlecht. Andere Frage. Wie verhält es sich mit Shao? Wäre es ihr denn möglich, den Kontakt zu Cheng Wu herzustellen?«
    »Das habe ich ihr ebenfalls versucht klarzumachen. Und sie wird sich auch um ihn kümmern. Das heißt, sie ist dabei.« Suko blickte auf seine Partnerin, die Cheng Wu gegenüberstand, leise mit ihm sprach, doch keine Antwort erhielt.
    »Ich weiß überhaupt nicht, wer er ist«, murmelte ich. »Einen Gott habe ich mir anders vorgestellt.«
    »Wie denn?«
    »Nun ja, nicht menschlich. Götzenhaft eben.« Ich winkte ab. »Denke an Baal.«
    »Jeder ist eben anders.«
    »Wir können nur hoffen, dass Shao es schafft, die Barriere zu durchbrechen. Ansonsten sehe ich etwas schwarz.« Ich holte tief Luft und streckte die Arme aus. »Es war knapp, aber es ist gut gegangen. Jetzt würde ich gern das gastliche Deck verlassen.«
    »Du willst bei Dunkelheit starten?«
    »Klar, ich warte nicht bis zum frühen Morgen. Wir brauchen nur nach Osten zu fliegen, dann haben wir die Küste schnell erreicht.«
    »Frag McDuncan.«
    Das war eine gute Idee. Der Kapitän hatte zwar alle Hände voll zu tun, aber die Zeit für mich nahm er sich. Er sah erleichtert aus und erklärte mir, dass seine Mannschaft wieder okay wäre.
    »Gut. Dann können wir ihr Schiff verlassen.«
    »Doch nicht mit dem Hubschrauber?«
    Ich nickte. »Genau mit dem, Käpt'n.«
    McDuncan schluckte. »Ach je, das ist Wahnsinn!«
    Ich hob die Schultern. »Sie sind hier an Bord der Chef. Aber nur was Ihren Kahn angeht. Alles andere ist unsere Sache. Wir haben unser Ziel erreicht.«
    »Sicher. Wollen Sie auch Ihr Gepäck mitnehmen?«
    »Nein, das können Sie uns vom Zielhafen aus nach London schicken lassen.«
    »Gut. Werde ich veranlassen.« Er reichte mir die Hand. »Ich wünsche Ihnen alles Gute. Und seien Sie auf der Hut, Sinclair!«
    »Werde ich. Unser Ziel haben wir erreicht.«
    Der Kapitän wiegte den Kopf. »Ich traue dem Braten nicht. Wissen Sie hier ist nicht Europa, sondern Indien. Und was wissen wir schon von diesem gewaltigen Land? Wir sehen nur das, was sich unseren Augen präsentiert. Alles andere ist unsichtbar. Von der Seele des Menschen ist nichts zu spüren, nichts von gewissen Zauberarten, von Geistern, von Dämonen und anderen Geschöpfen…«
    »Das weiß ich, Käpt'n. Wir waren schon mehrmals in Indien und nie zu unserem Vergnügen. Wir kennen die Probleme. Wir wissen, wie komplex die indische Mythologie ist, aber das ist wie in der Politik. Die alten Grenzen haben keinen Bestand mehr. Unsere Fälle konzentrieren sich nicht nur auf ein Land. Sie sind grenzüberschreitend. So kommt es, dass wir in der ganzen Welt unterwegs sind.«
    »Haben Sie denn Erfolge erzielen können?«
    »Das denke ich schon.«
    »Und was wollen Sie mit dieser Gänsehaut-Gestalt? Mit diesem komischen Cheng Wu?«
    »Er wird uns, so hoffe ich, weiterhelfen können. Er gehört zu den wenigen Menschen auf der Erde, die über ein bestimmtes Ereignis Bescheid wissen. Wir haben viel versucht, man hat die Spuren allesamt gekappt. Auch hier gerieten wir in eine Auseinandersetzung, doch diesmal bin ich davon überzeugt, dass wir es schaffen.«
    »Das wünsche ich Ihnen.«
    »Und wir nehmen den Anführer mit.«
    »Sie wissen, dass ich es nicht gestatten darf.«
    »Ja, das kann ich mir denken. Nur ist er wichtig für uns. Möglicherweise ist er der Einzige, der es schafft, mit dem Götzen zu kommunizieren. Und wir brauchen so etwas wie einen Dolmetscher, wenn wir selbst nicht mit Cheng Wu zurechtkommen.«
    »Das ist Ihr Problem.«
    McDuncan hatte genug zu tun. Ich wollte auch nicht länger als nötig auf der »Pacific Star«
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