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0662 - Sturm auf den Todestempel

0662 - Sturm auf den Todestempel

Titel: 0662 - Sturm auf den Todestempel
Autoren: Jason Dark
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aber…«
    »Klar, Suko. Komm jetzt!«
    In mir war so etwas wie ein Fieber hochgestiegen. Ich wusste, dass über uns etwas geschah, was wichtig war. Und das sollte nicht ohne uns passieren.
    Obgleich es uns zur Eile drängte, waren wir vorsichtig, als wir den großen Laderaum durchquerten.
    Den Fanatikern konnten wir nicht trauen, sie waren nicht auszurechnen. Sie konnten blitzschnell erscheinen und über uns herfallen.
    Nur den von Suko niedergeschlagenen Mann sahen wir liegen. Dessen Waffe hatte ich an mich genommen, so trug ich dann eine Maschinenpistole, obwohl ich mich damit keineswegs glücklich fühlte und sie mir auch keine Stärke verlieh, wie so oft gesagt wurde. Ich war kein Freund dieser schießfreudigen Waffen.
    Wir erreichten den Aufzug ohne Schwierigkeiten. Zum Glück hatten die Besatzer die Elektrik des Schiffes nicht lahm gelegt, alles funktionierte noch.
    Der Lift erschien sehr schnell, kaum dass wir den Knopf berührt hatten. Ich zog die Tür auf.
    Suko schaute sich noch um. Seine Stirn gleich einer zerfurchten Landschaft. Er war stark mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Worum es dabei ging, konnte ich mir denken.
    Ich schob ihn in die Kabine. Auch hier brannte nur ein schwaches Licht. Die nackte Glühbirne unter der Decke passte so recht zu unserer Verliererstimmung.
    »Das habe ich noch nie erlebt, John, und auch nicht erwartet. Cheng Wu muss besondere Kräfte haben.«
    »Stimmt. Wobei ich mich frage, wie sich dein Stab derartig verändern konnte. Was ist da falsch gelaufen? Hast du den Weisen gereizt? Hast du sonst etwas getan?«
    »Nein, überhaupt nichts.«
    »Und weiter?«
    »Es ist alles, John!« Er hatte mit lauterer Stimme geantwortet. »Wirklich alles.«
    »Ja, schon gut. Entschuldige.«
    Es hatte keinen Sinn, wenn wir beide uns auch noch stritten. Ich musste so lange warten, bis Suko sich gefangen hatte und wieder der Alte geworden war.
    Die Verbrecher hielten sich auf dem Oberdeck auf. So weit wollten wir nicht fahren, sondern vom Zwischendeck aus die normalen Aufgänge nehmen.
    Als die Kabine am Zwischendeck hielt, stiegen wir nicht sofort aus. Ich öffnete die Tür nur einen Spalt breit, um zu lauschen, aber es war nichts zu hören.
    Dann nickte ich Suko zu. Mit einem Schritt stand ich im Gang, schaute mich um, die MPi übergehängt, die Beretta in der rechten Hand haltend.
    Die andere Welt hatte uns wieder. Der gepflegte Gang, der saubere Teppichboden, die golden glänzenden Handläufe an den Wänden, die das warme Licht der Lampen reflektierten. All das roch nach einem gewissen Luxus, der jedoch in eine schon tragische Stille getaucht war.
    Eigentlich hätten wir die Musik hören müssen, die Stimmen, das Lachen der Passagiere, doch nichts davon umgab uns. Die Stille war perfekt, sie belastete uns und ich merkte das Kribbeln auf meiner Haut. Als ich mich umdrehte, sah ich Suko, der wie eingefroren wirkte.
    »Sie sind noch da!«, sagte er nur.
    »Ja, auf dem Oberdeck.«
    »Vergiss die Brücke nicht.«
    Daran hatte ich auch gedacht und an die Offiziere sowie die Mannschaft. Letztere war von den Verbrechern ausgeschaltet worden. Die Männer lagen bewusstlos in ihren Quartieren.
    Ich winkte. »Weiter, Suko.«
    Bevor ich auf das Oberdeck stieg, wollte ich mich noch dort umsehen, wo wir hergekommen waren, im großen Speisesaal. Dort hatte an diesem Abend das Kapitäns-Dinner stattgefunden. Leider war es durch einen brutalen Angriff beendet worden.
    Mittschiffs trafen die Gänge an einem bestimmten Punkt zusammen, wo sie so etwas wie ein großes Foyer bildeten. Dort traf man sich, man plauderte, stand zusammen oder saß in den weichen Sesseln.
    Jetzt allerdings nicht. Ohne Menschen wirkte das Foyer seltsam kahl und leer. Keine Stimmen, nur diese ungewöhnliche Stille, die sich auch hier breit gemacht hatte.
    Das gefiel mir nicht…
    »Willst du nachschauen?«, fragte Suko.
    Ich wusste, worauf er ansprach und nickte. Ein Blick in das geräumige Restaurant konnte nicht schaden.
    Es lag rechts von uns. Ein paar Schritte nur entfernt, die Distanz hatten wir innerhalb weniger Sekunden überbrückt - und zuckten zurück, gleichzeitig auch zu verschiedenen Seiten weg, denn die beiden Männer, die plötzlich erschienen, gehörten zur Bande der Seepiraten. Sie waren bewaffnet und ebenso überrascht wie wir.
    Weshalb sie das große Restaurant verlassen hatten, interessierte uns nicht. Wir wollten, wir mussten sie ausschalten, und ich zischte Sukos Namen.
    Zum Glück hatten wir die
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