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0662 - Sturm auf den Todestempel

0662 - Sturm auf den Todestempel

Titel: 0662 - Sturm auf den Todestempel
Autoren: Jason Dark
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Überraschung schneller weggesteckt als die beiden. Zudem fühlten sie sich sehr sicher, deshalb hielten sie ihre Waffen auch nicht in den Händen. Sie hatten die Schnellfeuergewehre über den Schultern hängen.
    Bevor sie nach ihnen greifen konnten, kamen Suko und ich über sie.
    Mein Freund schlug mit beiden Händen zu.
    Ich nahm die Faust. Der Typ, wesentlich kleiner als ich und auch um einiges leichter, war damit beschäftigt gewesen, den Riemen der Waffe über die Schulter rutschen zu lassen. Dadurch bot er mir Gelegenheit, sein Kinn mit einem wuchtigen und klassischen Hieb zu treffen.
    Er wurde fast aus den Schuhen gehoben und reagierte wie ein Stuntman beim Film.
    Nur wurde er tatsächlich bewusstlos, als er auf dem Rücken landete.
    Rechts von ihm war sein Kumpan zusammengesackt. Sukos Treffer hatten dafür gesorgt.
    Ich schaute ihn an, er nickte mir zu. Innerlich atmete ich auf. Ich freute mich darüber, dass mein Freund wieder normal reagierte, wenn uns Gefahr drohte.
    »Nur zwei?«, fragte ich.
    Ich schaute mich um. »Sieht so aus.« Mit der Berettamündung deutete ich auf den Eingang des großen Restaurants. »Los, lass uns da mal kurz nachschauen!«
    Wir sahen die Menschen, wir starrten auf das Chaos, das sich aus umgestürzten Stühlen und Tischen zusammensetzte. Dazwischen lagen die Decken. Teilweise zerbrochen war auch das Porzellan. Dicke Soßenflecken breiteten sich aus. Die Reste der Speisen bildeten einen unübersehbaren Matsch.
    In all dem Durcheinander wirkten die Passagiere wie Statisten, die nur auf der Bühne des Lebens eine stumme Rolle bekommen hatten. Sie standen herum, sie starrten sich gegenseitig an, schauten auf uns.
    Die Musiker auf dem Podium wirkten wie Puppen, die man dort aufgestellt hatte.
    Suko und ich gingen langsam vor. Erste Stimmen erreichten uns. Fragen wurden gestellt. Bleiche Gesichter schauten uns an, ebenfalls blasse Finger griffen nach uns und eine Frau war dabei, sich den Weg zu uns zu bahnen.
    Es war Heathers Mutter. Der Kapitän hatte sie uns als Mrs. Drake vorgestellt.
    Böse und gleichzeitig ängstlich wirkte der Ausdruck in ihren Augen. Sie bewegte die Lippen, sagte aber noch nichts, sondern schob einen Mann zur Seite, der ihr im Wege stand.
    Dicht vor uns blieb sie stehen. »Sie«, sagte die Frau und deutete mit dem Zeigefinger auf mich.
    »Haben Sie Heather gesehen?«
    »Nein, Mrs. Drake, tut mir Leid. Wo sollte sie denn sein? Warum ist sie nicht hier?«
    »Es ist meine Schuld«, flüsterte die Frau mit den grauen Haaren, durch die sich eine grünviolette Strähne wand. »Es ist einzig und allein meine Schuld.«
    Ich ahnte Schlimmes. »Was denn, zum Teufel?«
    Sie musste sich räuspern und wischte sich über die Augen, wo sowieso schon die dunkle Schminke verlaufen war. »Ich habe sie auf die Brücke geschickt, weil sie doch mit einer Funkanlage umgehen kann. Ich dachte mir, dass die Besatzung außer Gefecht gesetzt worden ist und Heather das Kommando übernehmen könnte.«
    Das war ja der echte Klopfer. »Was haben Sie?«, fuhr ich Mrs. Drake an. »Sind Sie noch ganz bei Trost? Wissen Sie eigentlich, in welch eine Lage Sie Ihre Tochter gebracht haben?«
    Die Frau nickte. »Jetzt allerdings, Mr. Sinclair. Zuvor habe ich nicht so genau darüber nachgedacht.«
    Ich schlug die Hände über dem Kopf zusammen und Suko schüttelte nur den Kopf. Dabei fragte er:
    »Wann haben Sie Ihre Tochter zum letzten Mal gesehen?«
    »Als ich sie fortschickte.«
    »Wissen Sie denn, ob sie die Brücke erreicht hat?«
    »Nein, wir haben keine Nachricht bekommen.«
    Inzwischen hatten immer mehr Passagiere einen dichten Ring um uns gebildet. Jeder wollte hören, was wir uns zu sagen hatten, aber es gab zum Glück niemand einen Kommentar.
    »Uns sind zwei dieser Gangster entgegengekommen«, sagte ich. »Wir haben sie ausschalten können. Weshalb verließen sie das Restaurant?«
    Das wusste Mrs. Drake nicht. Dafür meldete sich ein älterer Mann, der einen weißen Schnauzbart auf der Oberlippe trug. »Sie müssen eine Nachricht oder einen Befehl erhalten haben.« Er kam näher. »Sie griffen plötzlich zu ihren Sprechfunkgeräten und sprachen wohl mit dem Anführer.«
    »Okay. Von dem haben Sie nichts gesehen?«
    »Nein.«
    »Dann ist er noch auf dem Oberdeck«, sagte Suko.
    »Und ob der da ist.«
    »Was wollen Sie beide denn tun?«, erkundigte sich Mrs. Drake. »Sie müssen ja etwas unternehmen.«
    »Ja, die Meute stoppen. Aber ohne Sie, bitte.«
    »Natürlich.«
    Ich sprach die
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