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0659 - Invasion!

0659 - Invasion!

Titel: 0659 - Invasion!
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wir fliegen hin, und wir holen uns den ERHABENEN und stellen ihn vor ein Gericht.«
    »Vor was für ein Gericht? Selbst der Internationale Gerichtshof in Den Haag wird uns höchstens für verrückt erklären. Andere Dimensionen und Welten, Raumschiffe… das ist Science Fiction, aber niemals akzeptable Wirklichkeit!«
    »Trotzdem darf derjenige, der für diese Massenvernichtung verantwortlich ist, nicht ungeschoren davonkommen !«
    »Selbstjustiz?« fragte Nicole.
    »Vielleicht sollten wir den ERHABENEN Thor von Asgaard gegenüberstellen«, brummte Tendyke. »Der wird das dann schon regeln. Ich frage mal nach, was Doc Berenga zu ihm sagt. Wann er ihn wieder auf die Füße stellt.«
    Zamorra nickte.
    Er sah zu den Flüchtlingen hinüber. Das Tendyke-Personal redete mit ihnen. Offensichtlich klärte man ab, wer was benötigte, lieferte Erklärungen. Nicole gesellte sich zu der Gruppe. Zamorra dagegen folgte Rob Tendyke ins Haus.
    Er fand den Freund am Telefon direkt im Wohnzimmer.
    Ted legte gerade den Hörer auf.
    »Kennst du die Geschichte vom Erlkönig?« fragte er, als er Zamorra sah. »Die Schlußverse?«
    Zamorra hob die Brauen.
    »… Erreicht den Hof mit Müh und Not - in seinen Armen das Kind war tot. Ersetze Hof durch El Paso und Kind durch Thor. Er ist im Moment der Landung gestorben und zu Staub zerfallen.«
    Zamorra starrte ihn entgeistert an. Thor von Asgaard tot? Dieser Ausbund an Kraft und Vitalität?
    »Schätze«, sagte Tendyke leise, »neben seinem Dhyarra-Kristall erbt ihr jetzt auch seinen Hammer.«
    ***
    Lucifuge Rofocale wußte jetzt, daß seine Vision kein Schreckensbild blieb.
    Er vernahm Merlins Warnung.
    Um unserer alten Feindschaft willen, hörte er Merlins Botschaft. Trage Sorge um die deinen. Denn die DYNASTIE DER EWIGEN ist auch Todfeind der Hölle.
    »Und du warst einst einer von uns, bis du deinen dunklen Bruder Asmodis verrietest und den anderen Weg gingst«, sagte Lucifuge Rofocale. »Scheint, als wäre schwarzes Blut doch dicker als rotes, nicht wahr?«
    Aber Merlin antwortete nicht mehr.
    Lucifuge Rofocale war nachdenklich geworden.
    Es mußte wirklich schlimm sein, wenn Merlin ihn mit diesen Worten warnte. Denn Merlin hatte jahrtausendelang auf der anderen Seite gestanden und tat es noch immer - oder vielleicht doch nicht? War er nicht einst ein Helfer des Dieners der Schicksalswaage geworden? Entsprang seine jetzige Warnung nicht eher dem Versuch, das Gleichgewicht des Schreckens - das Gleichgewicht der Kräfte - zu bewahren, als einer uralten, längst vergessenen und abgestreiften Loyalität?
    »LUZIFER«, murmelte Lucifuge Rofocale beschwörend. »Warum schweigst du immer noch?«
    Weil es ihn nicht mehr gab?
    Und Lucifuge Rofocale sah, was nicht länger Vision war, sondern jetzt zur Wirklichkeit wurde.
    Ein riesiges Raumschiff, das sich der Erde näherte, so groß wie ein Mond. Und er sah, wie Beiboote ausgeschleust wurden, eine riesige Flotte von großen Raumschiffen, gespickt mit mörderischen, vernichtenden Waffen. Und diese Raumschiffe eröffneten das Feuer. Der Planet Erde barst auseinander, Lavagluten aus dem Planetenkern brachen leuchtend hervor, erkalteten im Weltraum, verloschen.
    Wenn die Erde starb, ahnte der Erzdämon, starb die Hölle mit ihr.
    ***
    »Langsam kommt's mir vor, als würde das Wort ›zu spät‹ zur stehenden Redensart«, sagte Zamorra. Er legte Ted Ewigk die Hand auf die Schulter. Der Freund war nach seiner Rückkehr nach Rom und kurzer Rücksprache mit Carlotta direkt nach Florida gekommen.
    »Wenn ich gewußt hätte, daß der Angriff nicht erst bevorsteht, sondern schon läuft, hätte ich ganz bestimmt nicht versucht, den Kristallpalast zu erreichen«, sagte er. »Ich könnte mich selbst ohrfeigen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, wie ich's wieder gutmachen soll. Vielleicht hätten wir zumindest Teile der Straße der Götter retten können, wenn ich dabeigewesen wäre.«
    »Es ist geschehen und läßt sich nicht mehr ändern«, sagte Zamorra. »Es ist… falsch gelaufen. Wir hätten schon viel früher mißtrauisch werden sollen. Statt dessen haben wir uns wochenlang in Sicherheit gewiegt.«
    »Weil Yared Salem ja ein Verbündeter ist«, erwiderte Ted spöttisch. »Da passiert schon nichts.«
    Zamorra verstand den Vorwurf. »Hast recht, alter Freund, aber hast du nicht ebenfalls bis heute gewartet, um etwas zu unternehmen?«
    »Weil ich immer hoffte, deine Menschenkenntnis wäre vielleicht besser als meine und ich selbst eher paranoid, eben weil
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