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Mittelmeertraeume mit einem Prinzen

Mittelmeertraeume mit einem Prinzen

Titel: Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
Autoren: Rebecca Winters
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1. KAPITEL
    Prinz Alexius Kristof Rudolph Stefano Valleder Constantinides, Herzog von Aurum und zweiter Thronfolger von Hellenica, hatte den ganzen Vormittag in seinem Büro gearbeitet, als es an der Tür klopfte. „Ja?“, rief er.
    „Königliche Hoheit? Könnte ich kurz mit Ihnen sprechen?“
    „Was gibt’s, Hector?“
    Hector, sein ihm treu ergebener Privatsekretär, war seit beinahe fünfzig Jahren in der Palastverwaltung tätig und schon die rechte Hand seines Vaters und seines Großvaters gewesen. Normalerweise störte er ihn nur in dringenden Fällen.
    „Ich gehe gerade einige wichtige Verträge durch. Kann es nicht bis nach dem Mittagessen warten?“
    „Der Landesleiter des Klinikverbunds möchte sich bei Ihnen für die finanzielle Unterstützung bei dem Bau der vier Krankenhäuser bedanken. Hätten Sie kurz Zeit für ihn?“ Abwartend blieb Hector an der Tür stehen.
    Für Alex war es selbstverständlich gewesen zu helfen, denn ihm lag sehr am Ausbau des Gesundheitssystems seines Landes. „Ja, natürlich“, erwiderte er sofort. „Führen Sie ihn in den Speisesaal. Ich komme gleich.“
    „Er wird sich sehr freuen. Da wäre noch etwas, Königliche Hoheit.“
    „Dann kommen Sie doch herein, Hector.“
    Der gewichtig wirkende Mann mit dem grau melierten Haar betrat den Raum. „Die Königin lässt Ihnen ausrichten, dass Prinzessin Zoe heute wieder einen ihrer komischen Momente hat.“
    Alex hob den Kopf. Seine vierjährige Tochter Zoe bedeutete ihm alles. Und aus diesem Grund beunruhigten ihre Wutanfälle in letzter Zeit ihn zutiefst.
    Da es der Königin gesundheitlich nicht gut ging, musste er die Regierungsgeschäfte für seinen Bruder Stasio führen, während dieser außer Landes war. In den letzten vier Monaten hatten die Trotzanfälle seiner Tochter zugenommen, und drei Kindermädchen hatten kurz nacheinander gekündigt. Momentan hatte Zoe keins. In seiner Verzweiflung hatte er sich an seine Großmutter Königin Desma, eine ausgesprochen autoritäre alte Dame, gewandt. Seit dem Tode seines Großvaters König Kristof fungierte sie als nominelle Regentin von Hellenica, einem Inselstaat in der Ägäis und im Thrakischen Meer.
    Da ihre Urenkelin ihr ans Herz gewachsen war, hatte sie Sofia, eine ihrer Zofen, mit der Betreuung betraut, bis sich ein neues Kindermädchen fand. Eigentlich erwartete sie jedoch von ihm, dass er wieder heiratete. Und da er einem königlichen Erlass zufolge nur wieder eine Prinzessin zur Frau nehmen konnte, hatte er beschlossen, allein zu bleiben. Eine arrangierte Ehe hatte ihm gereicht.
    In letzter Zeit hielt sich Zoe vorwiegend in der Suite ihrer Urgroßmutter auf, die sie auf eine neue Mutter vorzubereiten suchte. Seine Großmutter hatte auch die Verbindung zwischen ihm und seiner verstorbenen Frau Teresa arrangiert, die wie sie dem Adelsgeschlecht der Valleder entstammte.
    Momentan verhandelte sie mit dem Haus Helvetia, um eine Ehe zwischen ihm und Prinzessin Genevieve zu arrangieren. Seiner Meinung nach hätte sie sich die Mühe sparen können.
    „Ich habe heute mit ihr zusammen gefrühstückt und hatte den Eindruck, dass alles in Ordnung ist“, erklärte Alex. „Warum ist sie Sofia gegenüber wütend geworden?“
    „Nicht Sofia“, erwiderte Hector. „Aber es haben sich zwei ganz neue Situationen ergeben. Darf ich offen sprechen?“
    Nur zwei? Frustriert presste Alex die Lippen zusammen. Er hoffte, es wäre nur eine Phase. „Das tun Sie doch immer.“
    „Zoes neuer Englischlehrer, Dr. Wyman, hat gerade gekündigt. Und ihr Griechischlehrer, Kyrie Costas, droht auch damit aufzuhören. Wie Sie ja wissen, können die beiden sich nicht über den idealen Lehrplan einigen. Dr. Wyman wartet im Flur und möchte noch kurz mit Ihnen sprechen, bevor er den Palast verlässt.“
    Alex stand auf. Vor zwei Wochen hatte er seine Tochter aus der Vorschule nehmen müssen, weil sie sich geweigert hatte, am Unterricht teilzunehmen. Er hatte sie sogar von seinem Arzt untersuchen lassen, aus Sorge, ihre Probleme könnten eine körperliche Ursache haben. Dieser hatte allerdings nichts gefunden.
    Und nun hatte ihr Englischlehrer gekündigt? Seine Frau hatte als Teenager einige Jahre in den USA verbracht. Bevor sie ihrem schweren Herzleiden erlegen war, hatte sie ihm das Versprechen abgenommen, dafür zu sorgen, dass Zoe Englisch lernte. Deshalb hatte er den Lehrer engagiert. Gelegentlich sprach er sogar selbst Englisch mit ihr.
    Alex atmete tief durch. „Lassen Sie ihn
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