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0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

Titel: 0658 - Was Turro mit den Mädchen machte
Autoren: Jason Dark
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gestresst aus.«
    »Ist das ein Wunder?«
    »Nein. Allerdings muss ich Ihnen ein Kompliment machen. Ich bewundere Ihre Haltung.«
    »Auf Komplimente dieser Art pfeife ich.«
    »Seien Sie nicht so verstockt. Andere sind durchgedreht, haben geschrieen, getobt, konnten sich einfach nicht mehr beherrschen. Ihre Ruhe, Glenda, ist schon unnatürlich und ich frage mich, was dahinter steckt. Sie scheinen eine besondere Frau zu sein.«
    Zeit gewinnen, dachte sie. Nur Zeit gewinnen. Ihn ablenken, dann handeln.
    »Möglicherweise bin ich das.«
    »Sehr gut. Können Sie das näher erklären?«
    Es kostete sie Mühe, den Mann anzuschauen. Glenda drehte trotzdem den Kopf und schaffte sogar ein Lächeln. »Das will ich Ihnen sagen. Das heißt, ich wundere mich, dass Sie nicht von allein darauf gekommen sind. Überlegen Sie mal. Mir fiel das Bild auf. Ich habe schon bei einem anderen Foto gestutzt, doch als ich diese Uta sah, wusste ich Bescheid. Ich hatte damit dienstlich zu tun.«
    Gere räusperte sich. »Sind Sie vielleicht von der Polizei?«
    »Scotland Yard.«
    Wenn Glenda gedacht hatte, ihn geschockt zu haben, hatte sie sich getäuscht. Genau das Gegenteil trat ein. Er klatschte in die Hände. »Eine Polizistin hat mir in meiner Sammlung noch gefehlt.«
    »Wie dem auch sei, Mr. Gere, man wird mich vermissen. Die Kollegen werden Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um mich zu finden. Das ist kein Bluff!«
    »Kann ich mir denken.«
    »Und Sie sehen kein Sinken Ihrer Chancen?«
    »Nein«, erwiderte er, »überhaupt nicht. Wissen Sie nicht, dass man mich nicht fassen kann? Ich bin eigentlich gar nicht da. Ich bin nicht existent, habe aber im Laufe der Zeit eine gewisse Spur hinterlassen. Jede Frau ist auf eine andere Art und Weise vom Leben in den Tod geschickt worden. Ich kann Ihnen sogar die Wahl überlassen, wie Sie sterben wollen, Glenda. Oder haben Sie etwa davon gehört, dass man mich jagte?«
    »Nein, und das wundert mich.«
    Er schaute auf seine Fingernägel. »Das ist eben mein Geheimnis, Glenda. Ich gehöre zu den Personen, die einfach nicht zu fassen sind. Sie müssen sich damit abfinden.«
    »Das denken viele.«
    »Stimmt. Nur entspricht es bei mir den Tatsachen. Oder haben Sie in Ihrer Dienststelle je von mir gehört? Hat man mich dort jagen wollen? Gibt es eine Sonderkommission, die einen Mädchenkiller jagt? Man hätte davon gehört. Das ist der Stoff, aus dem die Berichte der Revolverblätter sind.«
    »Ja, schon gut, alles klar. Ich weiß, dass Sie super sind. Nur würde mich interessieren, aus welchen Motiven Sie die Frauen erst in Ihre Wohnung locken und sie dann umbringen.«
    Er hob die Schultern. Seine Zunge zeichnete die Lippen nach. »Vielleicht aus Spaß?«
    »Nein!«, sagte Glenda schnell. »Nein, das glaube ich Ihnen nicht. Man bringt aus Spaß keinen Menschen um. Es gibt gewisse Gesetze, auch unter gesetzlosen Personen. Da muss ein Motiv vorhanden sein. Diese andere Erklärung glaube ich Ihnen nicht.«
    »Es ist aber so. Außerdem muss ich jemandem etwas beweisen, wenn Sie verstehen.«
    »Leider nicht.«
    »Dann hat es auch keinen Sinn, Ihnen eine Erklärung zu geben, denn die würde über das Normale, was ein menschliches Gehirn fassen kann, weit hinausreichen.«
    »Versuchen Sie es trotzdem!«
    Andy Gere schüttelte den Kopf. Lässig meinte er: »Ich kann sie höchstens fragen, wie Sie sterben wollen.«
    Glenda hörte bewusst nicht hin. Sie hatte es zudem geschafft, ihr Entsetzen zu unterdrücken, und sie wollte auf ein bestimmtes Thema hinaus. »Hat Ihr Auftauchen möglicherweise etwas mit schwarzer Magie zu tun?«
    Gere war überrascht. Glenda erkannte es daran, wie er zusammenzuckte. Anschließend blickte er bewusst starr auf seine Hände. »Wie kommst du darauf, verdammt«, keuchte er plötzlich und fuhr dabei herum. Bevor sich Glenda versah, hatte er ihr seine Hände um den Hals gelegt. »Los, ich will von dir eine Antwort wissen. Rede - oder ich werde…«
    »Was wollen Sie, Gere?« Glenda sah das Gesicht dicht vor sich. Auf einmal kam es ihr nicht mehr so hart, männlich und attraktiv vor. Sie schaute in eine Maske, die aalglatt war und hinter der sich das Antlitz einer Bestie oder des Teufels verbarg.
    Bei dem Gedanken daran blieb ihr fast das Herz sehen, denn sie dachte an ein Abenteuer, das schon einige Zeit zurücklag. Da hatte sich Glenda in einen Mann verliebt, bei dem sich später herausstellte, dass er der Teufel in Verkleidung gewesen war.
    Sollte sich das jetzt wiederholt
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