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0658 - Blutige Träume

0658 - Blutige Träume

Titel: 0658 - Blutige Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gegenüber. Habe ich das bisher so richtig verstanden?«
    »Yes, Sir«, brummte Professor Zamorra.
    »Worüber sollte Calderone Ombre Informationen geben können? Vielleicht über Lucifuge Rofocale?«
    »Du denkst; er wolle Lucifuge Rofocale verraten?«
    »Falls die beiden miteinander zu tun haben, ja«, spann Tendyke seinen Faden weiter. »Falls nicht, steckt Stygia dahinter und hat Calderone gegen den alten Teufel aufgehetzt.«
    »Letzteres erscheint mir wahrscheinlicher«, sagte Nicole und richtete sich halb auf. »Wenn sie die zwei gegeneinander aufbringt, ist sie die lachende dritte. Und Ombre wird regelrecht verheizt. In seinem Haß auf den Erzdämon wird er blindlings zuschlagen. Wir müssen ihm helfen.«
    Sie sah die Zwillinge an. »Als ihr Calderones Gehirnstrommuster aufnahmt, habt ihr da nicht zufällig wenigstens auch ein paar seiner Gedanken aufgefangen?«
    »Leider nicht«, bedauerte Uschi.
    »Wir hatten das Gefühl, daß er sich abschirmt«, ergänzte ihre Schwester.
    Zamorra stand auf.
    »Dann solltet ihr euch jetzt wieder eine Kleinigkeit anziehen und uns an Ort und Stelle bringen. Schnellstens!«
    »Um diese Uhrzeit?« wunderte sich Tendyke.
    Zamorra warf nicht einmal einen Kontrollblick auf sein Chrono. »Wann sonst? Morgen nachmittag, wenn die Show bereits gelaufen ist? Wir haben genug Zeit verloren. Wenn die Damen Telepathinnen daran gedacht hätten, uns frühzeitiger zu informieren oder bei ihrem nachmittäglichen Zwischenstop wenigstens Scarth einen Haftzettel mit Hinweisen an die Stirn zu kleben…«
    Tendyke grinste unwillkürlich. »Ob der sich das gefallen lassen würde…?«
    »Ein guter Butler kann das ab«, grummelte Zamorra.
    »Sprichst du da aus Erfahrung?«
    »Ich habe leider schlechte Dienerschaft«, murmelte der Professor und sah Nicole an. »Worauf wartest du? Oder willst du nicht mit?«
    Sie zog einen Flunsch. »Ich dachte, mit dem Anziehen meintest du nur die Zwillinge!«
    Der Parapsychologe verdrehte die Augen. »Das meinst du doch nicht wirklich ernst?«
    Sie lachte und küßte ihn, dann lief sie hinter den Telepathinnen her. Die beiden Männer sahen den drei nackten Grazien kopfschüttelnd nach.
    »Manchmal«, murmelte der Abenteurer, »übertreiben sie es doch ein wenig, findest du nicht, Alter?«
    »Hoffentlich ziehen sie sich nicht zuviel an«, brummte Zamorra.
    ***
    Ombre erstarrte. Wie hatte der Lumpenhund ihn überraschen können? Wo hatte er gesteckt?
    Dazu das Glühen des Amuletts… Das war vorhin im Hinterzimmer des Lokals nicht gewesen! Da hatte die Silberscheibe, der 6. Stern von Myrrian-ey-Llyrana, keine Schwarze Magie angezeigt!
    Warum dann jetzt?
    Cascal unterdrückte eine Verwünschung. Er wollte sich langsam umdrehen, aber da hörte er das ganz leise Geräusch, mit dem sich der Abzug der Waffe dem Druckpunkt näherte. Ein leichtes Zucken nur, und ein Schuß oder eine ganze Salve löste sich!
    »Schon gut, Mann«, sagte er leise. »Du hast gewonnen.«
    »Noch nicht ganz. Erst, wenn ich dir gegeben habe, was du brauchst, um Lucifuge Rofocale zu finden!«
    Unwillkürlich zuckte Cascal zusammen. Aber der tödliche Schuß, den er in der nächsten Sekunde erwartete, fiel nicht. Sein Gegner schien den Abzug wieder losgelassen zu haben.
    »Verdammt, was versprechen Sie sich davon, wenn ich den Dämon jage?« fragte Cascal.
    »Das fragen Sie dauernd, Ombre. Ich habe die Frage schon beantwortet - es ist etwas Persönliches! Und jetzt… nehmen Siel«
    Vor Cascals Gesicht tauchte die Hand des hinter ihm stehenden Mannes auf. Darin bewegte sich etwas.
    Etwas?
    Was war das, dieses Schwarze, seltsam Flirrende? Cascal hatte es vorhin im Gesicht des Unheimlichen gesehen, und es mußte auch dasselbe sein, was der Informant sich abgepflückt und geworfen hatte.
    Aber was war es?
    Cascal spürte, wie die Mündung der M-11 seinen Nacken nicht mehr berührte.
    Im gleichen Moment setzte er alles auf eine Karte!
    Er wandte Kung Fu an. Darin war er kein Meister, aber Schüler erster Klasse und verstand das Erlernte gekonnt einzusetzen. Und da er es mit diversen anderen Selbstverteidigungstechniken kombinierte, wurde er für jeden Gegner völlig unberechenbar.
    Der andere, der ihm das Schwarze, Unheimliche ins Gesicht drücken wollte, flog plötzlich seitwärts durch die Luft. Das Schwarze entglitt seiner Hand, flirrte freischwebend in der Luft. Ombre tauchte seitwärts weg, machte eine blitzschnelle Drehung und erwischte mit dem Fuß den Oberarm seines Gegners. Die M-11 segelte
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