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0658 - Blutige Träume

0658 - Blutige Träume

Titel: 0658 - Blutige Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von ihnen damit gerechnet, daß die Zwillinge zwischendurch schon einmal wieder hier gewesen waren; auch der kahlköpfige Butler Scarth hatte nichts davon erwähnt.
    »Und wir haben ihn gesehen, er aber uns nicht. Er war tatsächlich da. Vielleicht ist er es jetzt noch immer«, beschloß Monica ihre Erzählung.
    »Na klasse«, grummelte Tendyke. »Und statt uns von dort aus telefonisch zu alarmieren, seid ihr sofort hierher zurückgefahren. Jetzt sind wir hier, er war dort, ein paar Stunden sind vergangen, und es gibt inzwischen vermutlich keine Spur mehr von ihm.«
    »Was hätten wir tun sollen? Uns verdächtig machen? Ein Mann wie Ombre merkt es sehr schnell, wenn er beschattet wird. Vermutlich wäre die ganze Aktion geplatzt. Außerdem wissen wir, wie wir ihn finden können - telepathisch. Und wir haben auch das Gehirnstrommuster seines Informanten.«
    »Das heißt, ihr könnt auch den aufspüren?«
    Uschi grinste.
    »Mehr als das. Wir wissen sogar, wer er ist!«
    ***
    Yves Cascal wies mit der Mündung der M-11 auf seinen Informanten. »Hin-, setzen«, befahl er. »Und die Hände auf die Tischplatte, daß ich sie jederzeit sehen kann.«
    Der andere grinste kopfschüttelnd und befolgte die Anweisung. »Sie sind wirklich zu mißtrauisch, Ombre«, behauptete er. »Wenn ich Ihnen Schaden zufügen wollte, hätte ich das längst getan. Vielleicht darf ich Ihnen vorab einen Gratis-Tip geben: Sie sind heute beobachtet worden. Von zwei Personen, die unauffällig bleiben wollten.«
    Cascal verzog keine Miene, obgleich ihn dieser Hinweis überraschte. Er selbst hatte keine Beschattung bemerkt; dabei war er so vorsichtig gewesen wie immer. Entweder bluffte sein Gegenüber, oder…
    »Möchten Sie sich nicht auch hinsetzen?« lud der Mann ein, mit dessen Gesicht etwas nicht in Ordnung war.
    Cascal reagierte nicht. »Beschreiben Sie die zwei Personen«, verlangte er.
    Jetzt lachte der andere auf. »Warum soll ich jemanden beschreiben, den Sie kennen? Außerdem würde diese Information Geld kosten.«
    »Schwätzer«, murmelte Cascal, der nicht in der Stimmung war, sich an Ratespielen zu beteiligen. Er hob die Stimme. »Und was kostet Ihre Information über Lucifuge Rofocale?«
    »Nichts, da ich selbst ein Interesse daran habe, daß ihm Schaden zugefügt wird.«, »Warum tun Sie es nicht selbst?«
    »Ich kann es nicht.«
    »Begründung?«
    »Das ist eine Sache, die Sie nichts angeht«, sagte der Informant kühl.
    Cascal schaltete die M-11 auf Einzelfeuer und jagte einen Schuß in die Tischplatte, zwischen die Hände des Mannes. Der sprang erschrocken auf. Ein Stuhl fiel polternd um. Der Informant taumelte, wäre beinahe gestürzt, aber er war zu nahe an der Rückwand des Zimmers. An der konnte er sich abstützen.
    Cascal griff unter sein kariertes Hemd. Löste die handtellergroße Silberscheibe von der Kette.
    Nebenan wurde es laut. Der Schuß und das Poltern waren gehört worden. Eine Schießerei war aber in der Vereinbarung mit dem Wirt nicht vorgesehen gewesen.
    Cascal schleuderte die Silberscheibe gegen das seltsam düster flirrende Gesicht des Mannes, der gellend aufschrie. Er riß die Arme hoch und wehrte das Amulett ab. Dabei stürzte er endgültig.
    Das Amulett flog quer durch den Raum, prallte von der Wand zurück und landete gut zwei Meter neben Cascal auf dem Boden.
    Hinter Ombre flog die Tür auf.
    Drei Mann stürmten herein, Pistolen in den Händen, und sicherten gleich nach allen Seiten. »Fallen lassen!« brüllte einer. Cascal ließ sich fallen, nicht die Waffe. Grelles Licht flammte auf. Ombre rollte sich zur Seite, seinem Amulett entgegen, riß es an sich. Sah, wie sich sein Informant aufrichtete und mit einer Hand zum Gesicht griff. Im gleichen Moment glaubte Cascal zu sehen, daß der Mann zwei Schatten warf!
    Einer der drei Pistolenmänner baute sich vor Cascal auf, richtete seine Beretta F92 auf ihn. Eiskalt schwenkte Cascal die M-11 herum und feuerte einen Schuß haarscharf am Ohr des Mannes vorbei. Der hörte die Kugel pfeifen, wurde totenbleich und taumelte zurück.
    Ombres Informant war bereits wieder aufgesprungen. Er hielt etwas, das dunkel irrlichterte, in der Hand. Er schleuderte es in Cascals Richtung. Dann sprang er selbst zum Fenster und hechtete hindurch, die Arme schützend vorm Gesicht verschränkt.
    Cascal wich dem Dunklen instinktiv aus.
    Er schaltete die Waffe um und feuerte eine Geschoßgarbe dicht über die Köpfe der drei Männer hinweg. Lampen zerklirrten. Schlagartig war es stockdunkel
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