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0658 - Blutige Träume

0658 - Blutige Träume

Titel: 0658 - Blutige Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fleischbatzen anschmurgeln«, brummte der Abenteurer.
    »He!« Monica versetzte ihm einen leichten Klaps auf den ledernen Hut. »Die Rede ist von Ombrel«
    »Was soll ich dazu sagen? Wenn er in Hialeah ist, ist er eben in Hialeah. Und wat lernt uns dat?«
    »Daß es immer ein Problem gibt, wo er auftaucht!« fauchte Monica. »Stimmt’s, Zamorra?« fügte Uschi hinzu.
    Der Parapsychologe nickte stumm.
    In Gegenwart des Sheriffs wollte er sich zu dieser Sache zunächst nicht äußern. Bancroft wußte zwar, daß sie alle ständig mit magischen Dingen zu tun hatten, aber man mußte ihn doch nicht in alles einbeziehen! Hialeah gehörte mit ins Dade-County, also in seinen Zuständigkeitsbereich. Wenn er sich pflichtbewußt in die Sache einklinkte, konnte es passieren, daß sie auf ihn auch noch aufpassen mußten, weil er keine speziellen magischen Erfahrungen gesammelt hatte. Er hatte alle Fälle immer nur als Randfigur mitbekommen und zur Not Akten ungelöster Fälle schließen müssen.
    Aber jetzt spitzte er bereits die Ohren. Er war mißtrauisch geworden. Um so mehr, als Rob Tendyke ihn schon aus dem letzten Fall recht krass herauszuhalten versucht hatte. Die beiden waren sich dabei ziemlich in die Haare geraten, und Bancroft, der zu Recht annahm, daß Tendyke ihm Informationen vorenthielt, hatte dem Abenteurer mit Beugehaft gedroht. Zamorra hatte die Wogen dann wieder geglättet.
    Zamorras Gefährtin Nicole Duval gesellte sich zu ihnen, schüttelte Wassertropfen von sich. Sie hatte ein paar Erfrischungsrunden im ein Dutzend Meter entfernten Pool gedreht. »Ich dachte, Sie sind heute nacht nicht im Dienst, Jeronimo«, sagte sie vorwurfsvoll. »Wenn Sie sich den Stern wieder ans Hemd stecken, muß ich mich glatt wieder anziehen!« Da der oberste Gesetzeshüter auf seine Dienstmarke verzichtete, hatte sie auf ihren Bikini verzichtet. Was der oberste Gesetzeshüter in diesen warmen Abendstunden durchaus wohlwollend registrierte und sich nur ärgerte, daß es nicht noch heller Tag war. Das Lagerfeuer und die vom Haus kommende Beleuchtung zeigten dem alten Genießer etwas zu wenig von Nicoles unverhüllter Schönheit.
    »Ich werde Sie schon nicht verhaften, es sei denn, jemand hier erstattet Anzeige«, brummte Bancroft. »Aber auch dann überlasse ich den Fall lieber Zamorra. Der hat sich doch schon mal als Deputy bestens bewährt…« [2]
    Nicole strahlte ihn an. Dann trat sie zu Zamorra. »Es wundert mich«, raunte sie ihm leise zu. »Von Baton Rouge bis nach Miami ist es ein gehöriges Stück Weg. Ombre ist ein armer Teufel. Woher soll er das Geld für diese lange Tour haben? Oder sollte es auch irgendwo in Hialeah Regenbogenblumen geben, von denen wir nichts wissen?«
    »Mitten in der Zivilisation?« Zamorra schüttelte den Kopf. »Glaube ich nicht. So auffällige Gewächse wären doch längst bemerkt worden, und daß sie wie die Blumen von Sweetwater unsichtbar sind, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Solche Dinge wiederholen sich nicht. Vielleicht war er als Anhalter unterwegs. Oder es war doch ein Irrtum.«
    Bancroft lauschte interessiert.
    Zamorra machte eine schnelle Handbewegung, die der Sheriff nicht wahrnahm. Wir reden später darüber, wenn wir ungestört sind, hieß das.
    Widerspruch blieb aus. Allerdings spürte Zamorra die Ungeduld der Zwillinge, ihr Wissen weiterzugeben. Sie hätten es telepathisch machen können; Nicole war eine leidlich gute Telepathin und auch Zamorra mit seinen sehr schwach ausgeprägten Para-Fähigkeiten hätte an dieser mentalen Diskussion teilnehmen können. Tendyke aber wäre davon ausgeschlossen gewesen.
    Also mußten Monica und Uschi ihr Mitteilungsbedürfnis noch ein wenig zügeln. Jeronimo Bancroft würde ja nicht die ganze Nacht über hier bleiben.
    Tendyke war weiterhin mit seiner Grillarbeit über offenem Feuer beschäftigt. Während Nicole sich über das eben fertig gewordene Würstchen hermachte, bemühten die anderen sich jetzt ebenfalls, weiteres Fleisch übers Feuer zu halten. Irgendwie hatten auch die Zwillinge in den letzten Minuten ihre Kleidung verloren und zogen damit das Interesse des Sheriffs auf andere Weise auf sich. Mit der augenzwinkernden Bemerkung, angesichts der nackten Ladies werde ihm klar, weshalb Bancroft so oft zu Besuch komme, lenkte Zamorra das Gespräch in unverfänglichere Bahnen, Bancroft suchte in gespielter Entrüstung nach Ausreden, und die blonden Zwillinge begannen Blondinenwitze mit und ohne Bart zu erzählen.
    Etwa eine
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