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0658 - Blutige Träume

0658 - Blutige Träume

Titel: 0658 - Blutige Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war es kein Problem, mal eben hier, dann wieder dort zu sein, nur war Zamorra ein wenig sauer, weil seine Sekretärin, Kampfpartnerin und Lebensgefährtin ihn nicht vorher von ihrem Abstecher nach Frankreich informiert hatte. Derweil suchte er sie im Gästezimmer in Tendyke’s Home, fand sie dort nicht vor und nahm statt dessen erst einmal die beiden E-Blaster an sich, die im Reisegepäck verstaut waren.
    Nicole hatte sich in ihren schwarzen Lederoverall gezwängt und die beiden Dhyarra-Kristalle 4. Ordnung mitgebracht, die ihnen Thor von Asgaard aus der Straße der Götter zum Geschenk gemacht hatte. Einen der Dhyarras warf sie Zamorra zu.
    »Vorsichtshalber!« sagte sie. »Falls wir es nicht nur mit Calderone, sondern auch mit Stygia oder Lucifuge Rofocale zu tun bekommen…«
    Er drückte ihr dafür den zweiten Blaster in die Hand. »Falls wir es auch mit irdischen Gegnern zu tun bekommen…«
    Sie zwängte sich zwischen die identisch in enge T-Shirts und enge Jeans gekleideten und damit wieder mal verwechselbaren Zwillinge auf die Rückbank des Lexus 400. Tendyke und Zamorra nahmen vorn Platz. Zamorra mußte Nicole zugestehen, daß sie weiter gedacht hatte, als sie die Dhyarra-Kristalle geholt hatte. Vielleicht geschah ja überhaupt nichts, aber wenn - dann konnten sie wenigstens gleich mit gewaltiger Power aufwarten.
    Tendyke jagte die Limousine in Richtung Miami und ließ sich dann von den Zwillingen durch Hialeah dirigieren. »Hier ist es«, stellte Uschi Peters fest.
    Auf der Straße herrschte trotz der sehr späten Stunde noch relativ geschäftiges Treiben. Kaum bekleidete Mädchen warteten auf Freier, die jetzt noch den Weg zu ihnen fanden, die Taschen voller im Glücksspiel oder auf andere Weise erlangten Geldes. Irgendwo grölte ein Betrunkener. Ein paar Männer zweifelhaften Aussehens diskutierten. Einige sahen zu dem Lexus herüber. Neonreklamen flackerten heller als die Straßenlaternen.
    Nur nicht an diesem Lokal.
    »Alles dunkel. Die Bude ist zu«, kommentierte Zamorra trocken und warf einen Blick auf die Borduhr des Wagens. »Dürfte um diese Zeit aber eigentlich noch nicht sein… wenigstens nicht in dieser Gegend.«
    Tendyke nickte. »Da hat jemand nachgeholfen und die Schotten dichtgemacht!« Er parkte gut hundert Meter weiter. Zamorra und Monica Peters stiegen aus. Langsam näherten sie sich dem geschlossenen Lokal, verfolgt von mißtrauischen Blicken einiger Männer und Mädchen von der gegenüberliegenden Straßenseite her. Aber niemand sprach sie an.
    »Polizeisiegel«, stellte Zamorra fest, als sie die Eingangstür erreicht hatten.
    »Gehen wir ‘rein«, schlug Monica vor.
    »Bist du wahnsinnig?« wehrte Zamorra ab. »Es dürfte effektiver sein, wenn ich mit der Zeitschau herauszufinden versuche, was hier passiert ist.«
    Die Telepathin lächelte. »Habe wohl zu viele Actionfilme gesehen«, murmelte sie. »Das A-Team ließe sich von dem Polizeisiegel bestimmt nicht abschrecken.«
    »Aber wir sind das Z-Team«, grinste Zamorra. »Allerdings - auch ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.« Dann wurde er wieder ernst. Betrachtete das Gebäude. Das mit der Zeitschau sagte sich einfacher, als es getan war. Wenn sich die entscheidenden Dinge im Innern des Lokals abgespielt hatten, würde er wohl oder übel doch hinein müssen. Aber - vielleicht gab es draußen Anhaltspunkte, die ihm weiterhalfen. Danach konnte er immer noch einen neuen Plan schmieden.
    Entschlossen aktivierte er die entsprechende Funktion seines Amuletts und versetzte sich mit dem posthypnotischen Schaltwort in Halbtrance, um die bildliche Wiedergabe der magischen Silberscheibe in die jüngste Vergangenheit zu lenken. Der 7. Stern von Myrrian-ey-Llyrana gehorchte ihm und zeigte nach sehr kurzem »Rücklauf« den Polizeiaufmarsch…
    Der lag vielleicht gerade eine Dreiviertelstunde zurück!
    Während Zamorra die Szenerie »beobachtete«, kehrte Monica zum Wagen zurück. Tendyke saß noch am Lenkrad, Uschi und Nicole waren ausgestiegen.
    »Ich habe nach Ombre gesucht«, bestätigte Uschi, was Monica unterbewußt bereits gespürt hatte; daß beider Telepathie nur funktionierte, wenn sie nicht zu weit voneinander getrennt waren, bedeutete nicht, daß sie bei der Anwendung dieser Para-Gabe nicht getrennte Wege gehen konnten. »Er befindet sich etwa eine Meile von hier in einer obskuren Absteige.«
    »Und Calderone?« fragte Monica.
    »Den habe ich noch nicht gefunden. Scheint sich plötzlich abzuschirmen oder abgeschirmt zu
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