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0655 - Der letzte Magier

Titel: 0655 - Der letzte Magier
Autoren: Unbekannt
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hoffte, daß er hier ungestört bleiben würde. Vielleicht hatte er sich schon zu oft mit Extraterrestriern beschäftigt, überlegte er. Der ständige Umgang mit Fremdintelligenzen konnte dazu führen, daß er nicht mehr in der Lage war, Menschen zu verstehen.
    Kayndell unterdrückte eine Verwünschung.
    Jedermann erwartete von ihm ein Psychogramm über die Laren, und er konnte nichts liefern.
    Kayndell sah den Funkern zu.
    Im Augenblick hatten sie wenig Arbeit.
    Die üblichen Nachrichtenwechsel wurden ihnen von den mit den Funkanlagen gekoppelten Positroniken abgenommen.
    „Interessieren Sie sich für technische Daten, oder haben Sie nur die Flucht vor dem burschikosen Kommandanten ergriffen?"
    klang eine Stimme neben ihm auf. Kayndell brauchte sich nicht umzusehen. Er hatte Tifflors Stimme erkannt.
    Was machte ihn plötzlich so anziehend, daß ständig jemand mit ihm reden wollte? fragte er sich sarkastisch.
    „Weder noch", antwortete er. „Ich stehe einfach da und überlege."
    „Tiefsinnig?"
    „Über die Laren!" Noch während Kayndell das sagte, kannte er die nächste Frage. Und sie kam.
    „Werden Sie Antworten finden?"
    „Hoffentlich."
    Tifflor ging davon. In diesem Augenblick erhob sich einer der Funker. Kayndell sah, daß die Hände des Mannes zitterten.
    Er blickte sich scheu um, dann trat er mit einem bedruckten Kärtchen in den Händen den Weg zu Rhodan an.
    Kayndell ahnte, daß etwas Entscheidendes geschehen war.
    Er drehte sich herum und folgte dem Funker.
    Der Mann erreichte Rhodan und übergab ihm das Kärtchen.
    Rhodan warf nur einen kurzen Blick darauf. Kayndell sah das Gesicht des Großadministrators grau werden.
    „Meine Herren!" sagte Rhodan gefaßt. „Wir können diese Aktion abbrechen. Man ist uns zuvorgekommen. Die Laren haben Atlan auf einem Planeten der Wega gefaßt und sind unterwegs mit ihm zur Erde."
    Es ist passiert! dachte Kayndell erschrocken. In der Stille, die sich innerhalb der Zentrale ausbreitete, fühlte er sich wie gelähmt und empfand ein gewisses Schuldbewußtsein. Das war natürlich unsinnig, denn sein mangelndes Wissen über die Laren war entschuldbar und hatte sicher nicht zur Verhaftung Atlans geführt.
    Nun war das eingetreten, was Perry Rhodan so gefürchtet hatte.
    Die Laren würden einen Schauprozeß veranstalten und Atlan zum Tode verurteilen. Daran bestanden keine Zweifel.
    Auch der Name des Henkers stand schon fest: Perry Rhodan!
     
    2.
     
    Alpar Goronkon, so meinten seine Feinde, interessierte sich nur für Geld und sonst nichts in der Galaxis. Da er keine Freunde besaß, konnte man der Meinung seiner Gegner nur die einiger Neutraler entgegenhalten. Diese hielten Goronkon für geschäftstüchtig.
    Alpar Goronkon hatte ebenfalls eine Meinung von sich. Er hielt sich für klug und unwiderstehlich.
    Goronkon war untersetzt und hatte Ansätze zur Fettleibigkeit.
    Sein Kopf war kahl, aber er trug einen schwarzen, dichtgelockten Bart, der bis zum Brustbein reichte. Seine schwarzen Augen waren unter den schweren Lidern fast unsichtbar.
    Alpar Goronkon hatte gelblichbraune Haut und wulstige Lippen.
    Er war sechsundneunzig Jahre alt und ein geborener Rudyner.
    Alpar Goronkon war, was sein Aussehen anging, ziemlich auffällig, aber durch seinen Beruf unterschied er sich noch deutlicher von allen anderen Menschen.
    Alpar Goronkon war Zauberer.
    Der einzige, der im März des Jahres 3459 im Solsystem zur Verfügung stand.
    An der Tür befand sich ein kleines Schild.
    UNIVERSUM-CHAN stand in großen Buchstaben darauf.
    Darunter, in kleineren Buchstaben, war zu lesen: Alpar Goronkon.
    Effner holte tief Atem und begann zu klopfen.
    Nach einiger Zeit hörte er hinter der Tür jemand brummen.
    Effner trat ein. Er gehörte zu den Betreuungsoffizieren der Raumfahrer auf dem Saturnmond Titan. Männer wie Effner brauchten Phantasie und Organisationstalent. Effner hatte Universum-Chan nach Titan geholt, damit der Künstler die Raumfahrer in ihren Stationen unterhalten sollte.
    Bisher hatte Alpar Goronkon zwei Vorstellungen gegeben, beide waren ein großer Erfolg gewesen. Das, obwohl die Frauen und Männer auf Titan sich in ihren Gedanken mehr mit den Laren und Perry Rhodan beschäftigten als mit Vergnügungen aller Art.
    „Sie haben acht Stunden geschlafen", bemerkte Effner.
    Im Hintergrund des Raumes stand eine flache Pneumoliege.
    Unter den darauf zusammengeballten Decken rührte sich etwas.
    Goronkons Schädel kam zum Vorschein.
    „Effner!" ächzte Alpar Goronkon. „Bevor
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