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0655 - Der letzte Magier

Titel: 0655 - Der letzte Magier
Autoren: Unbekannt
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alten Freund. Er schob das Kinn vor. „Du siehst hier eine Gruppe entschlossener Mutanten vor dir.
    Sie werden den Arkoniden herausholen."
    „Auch das noch!" rief Rhodan aus.
    Das Gesicht des Staatsmarschalls verfinsterte sich.
    „Hast du etwa Einwände?"
    Rhodan sah sich im Kreis seiner Getreuen um. Auf den Gesichtern der Männer und Frauen zeigte sich deutlich, welche Gefühle sie beherrschten.
    Wortlos ging der Großadministrator bis zu den Kontrollen auf der anderen Seite des Raumes und ließ sich dort in einen Sessel fallen. Er wünschte sich weit weg, obwohl er genau wußte, daß das Verantwortungsgefühl ihn überallhin begleitet hätte.
    „Er scheint zu zaudern", sagte Bully zu Roi Danton. „Die Laren haben ihn geschafft! Das hätte ich nicht für möglich gehalten."
    Danton beobachtete seinen Vater.
    „Ich habe fast den Eindruck, daß es weniger die Laren als wir sind, die ihm Kummer bereiten."
    „Ich ... ich kann verstehen, daß in dieser Situation jeder eingreifen will", sagte Rhodan und machte eine hilflos wirkende Geste. „Aber es ist nicht möglich. Alle Mutanten des Solaren Imperiums können ihm jetzt nicht helfen."
    „Warum sind Sie so sicher, Sir?" fragte Fellmer Lloyd kühl.
    „Sir?" wiederholte Rhodan. „Mir scheint, daß Sie neuerdings ein schwaches Nervensystem haben, Fellmer. Das trifft für uns alle zu. Die Laren sitzen uns im Genick - und das ist ein Gefühl, an das wir uns offenbar erst noch gewöhnen müssen."
    „Wir sind entschlossen, Atlan herauszuhauen", bekräftigte Bully. „Wir sind bereit, große Opfer in Kauf zu nehmen."
    „Kein Mutant kann eine larische Energiezelle durchdringen", sagte der Großadministrator mit mühsamer Beherrschung.
    „Wir wissen das - und die Laren wissen das auch. Also werden sie Atlan unter einer Energiezelle gefangenhalten, an Bord eines SVE-Raumers. Atlan wird diese Zelle niemals verlassen können.
    Es ist mit unseren Mitteln unmöglich, an ihn heranzukommen."
    Er sah sich um. „Ist euch das klar?"
    „Dann holen wir ihn eben samt der Energiezelle aus seinem Gefängnis", schrie Bully.
    „Ich glaube", warf Professor Warin-ger ein, „daß Sie sich darüber im klaren sind, was Sie soeben gesagt haben."
    „Ja", brummte Bully. „Aber wir werden nicht dasitzen und die Hände in den Schoß legen, bis sie Atlan verurteilt und erledigt haben."
    „Weitere Vorschläge?" erkundigte sich Perry sarkastisch.
    „Vielleicht hast du eine Idee!" sagte Bull.
    Rhodan erhob sich. ,„Ich werde mit Hotrenor-Taak sprechen", kündigte er an. „Ich hoffe, daß ich dabei etwas erfahren kann, das uns weiterhelfen wird."
    Der Verkünder der Hetosonen empfing Rhodan mit großer Freundlichkeit an Bord des SVE-Raumers, in dem auch Atlan gefangengehalten wurde. Das Schiff stand am Rande des Raumhafens von Terrania-City.
    „Ich wollte Sie gerade rufen lassen", eröffnete der Lare das Gespräch. „Hoffentlich sind Ihre Spezialisten nicht beleidigt, daß wir ihnen zuvorgekommen sind."
    „Es gibt eine große Anzahl von Spezialisten, die lieber Sie als den Arkoniden hinter Schloß und Riegel sähen", gab Rhodan zurück. „Darüber sollten Sie sich im klaren sein."
    Hotrenor-Taak wirkte einen Augenblick überrascht, dann begann er schallend zu lachen.
    „Und wie ist es mit Ihnen?"
    „Ich denke praktisch!" erwiderte Rhodan. „Atlan handelt nicht in meinem Interesse. Er ist damit zum Verräter geworden. Wenn Sie ihn nicht geschnappt hätten, wäre er jetzt unser Gefangener."
    „Ja", sagte Hotrenor-Taak. „Wir haben inzwischen von Ihrer großangelegten Aktion erfahren. Aber es ist vielleicht besser, daß wir ihn ohne kämpferische Auseinandersetzungen gefangen haben. Wollen Sie ihn sehen?"
    Rhodan kämpfte seine Erregung nieder. Der Lare durfte nicht merken, wie sehr seine Frage Rhodan innerlich aufwühlte.
    Hatte es einen Sinn, wenn er sich jetzt zu dem Arkoniden führen ließ?
    „Warum nicht?" brachte er widerstrebend hervor.
    „Wahrscheinlich muß ich mir ein paar unfreundliche Worte anhören."
    „Er beschimpft Sie!" sagte der Larenführer. „Er hat mir inzwischen klargemacht, daß Sie für alles verantwortlich sind, was er für falsch hält."
    Rhodan verzichtete auf eine Antwort. Die Furcht, daß er sich durch eine unbedachte Bemerkung verraten könnte, war zu groß.
    Die Worte des Laren bewiesen ihm, daß Atlan seiner selbstgewählten Rolle treu blieb. Die Frage war nur, ob die Laren keine Möglichkeit hatten, offensichtliche Lügen zu durchschauen.
    Manchmal
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