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0655 - Der letzte Magier

Titel: 0655 - Der letzte Magier
Autoren: Unbekannt
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verhandeln?"
    wollte Roi Danton wissen.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Sie haben den Gefangenen, den sie sich wünschten.
    Damit können Sie mich auf die Position bringen, die ihnen genehm ist."
    „Würdest du im Ernstfall das Todesurteil unterzeichnen?" fragte Bully. Seine Stimme war kaum hörbar, aber jeder in diesem Raum hatte ihn verstanden.
    Rhodan antwortete nicht.
    „Ich glaube", sagte Kayndell in die Stille, „das ist jetzt nicht unser Problem."
    „Aber wir wissen, daß wir ihn nicht aus seinem Energiekäfig herausholen können", beharrte Bully. „Sie werden ihn also verurteilen. Wenn wir nicht mitmachen, haben wir uns verraten.
    Dann werden sie uns zusammen mit ihm hinrichten. Was also werden wir tun?"
    „Keiner von uns kann zaubern", sagte Danton. „Und Zauberei wäre im Augenblick die einzige Methode, um die überlegene Energietechnik der Laren auszuschalten."
    „Nötigenfalls werden wir sogar zaubern", sagte Rhodan grimmig. Er wandte sich an die Gruppe der Spezialisten. „Fellmer und Alaska, kommen Sie mit in mein Büro." Seine Blicke trafen Kayndell: „Sie auch!"
    „Ich weiß nicht, ob es klug war, alle anderen von diesem Gespräch auszuschließen", bemerkte Kayndell, bevor er es sich in einem Sessel vor Rhodans Kontrolltisch bequem machte. „Ihr Verhältnis zu Bully und den anderen Verantwortlichen ist zumindest ein bißchen angekratzt."
    Rhodan hockte sich auf die Tischkante.
    „Sorgen Sie bitte für Kaffee, Fellmer", bat er den Chef des Mutantenkorps. „Er wird uns jetzt allen guttun."
    Lloyd forderte vier Kaffee an, während Kayndell versuchte, die Beweggründe Rhodans möglichst schnell zu ergründen und sich entsprechend einzustellen. Er hielt Rhodans Vorgehen für übertriebene Geheimniskrämerei, die sich schlecht auf die allgemeine Stimmung auswirken würde.
    Warum ausgerechnet er, Fellmer Lloyd und Alaska Saedelaere die drei Auserwählten waren, konnte er jedoch noch nicht einmal erahnen.
    „Es geht nicht darum, ob wir in dieser Situation jemand vor den Kopf stoßen", eröffnete Rhodan das Gespräch. Kayndell verstand den Seitenhieb und quittierte ihn mit einem matten Lächeln.
    „Wichtig ist, daß nur wenige Personen von meinem Plan erfahren. Da sich die Aufmerksamkeit der Laren vor allem auf die führenden Mitglieder des Solaren Imperiums konzentriert, habe ich Sie ausgewählt."
    „Sie haben also einen Plan!" stellte Alaska fest.
    Kayndell beobachtete den Trans-mittergeschädigten.
    Er kannte den Maskenträger gut, denn Alaska war schon bei ihm in Behandlung gewesen.
    Alaska Saedelaere war der einzige Terraner, der auch von Kosmopsycho-logen behandelt wurde. Wegen des Cappin-Fragments in seinem Gesicht zählte Alaska nicht zu Menschen im herkömmlichen Sinne.
    Doch das, dachte Kayndell entschieden, war jetzt nicht das Problem.
    „Wir können davon ausgehen, daß die Laren das Spiel mit der Energie besser beherrschen als jedes andere Volk, das uns bisher bekannt wurde", sagte Perry Rhodan. „Auch wir haben in erster Linie Geräte und Anlagen, die energetisch gesteuert und eingesetzt werden. In unserer Entwicklung hinken wir den Laren jedoch um ein paar Jahrtausende hinterher."
    Kayndell hatte aufmerksam zugehört. Er warf einen Blick in Lloyds Richtung. Doch der Telepath hielt den Kopf gesenkt und drehte den Kaffeebecher zwischen den Händen.
    „Sie verstehen sicher, was ich meine", fuhr Rhodan fort. „Wir können den Laren auf ihrem Spezialgebiet nicht beikommen.
    Sie sind uns überlegen. Deshalb müssen wir es anders versuchen, in ganz primitiver Form sozusagen."
    Kayndell hob protestierend beide Hände.
    „Es hätte wenig Sinn, gegen die Laren mit Steinschleudern vorzugehen, Sir", meinte er. „Sie rechnen auch damit."
    „Daran denke ich auch nicht." Rhodan begann im Raum auf und ab zu gehen. Nach einer Weile blieb er stehen und wandte sich direkt an Kayndell: „Ich dachte an ein paar herkömmliche Tricks, Taschenspielereien oder so ähnlich."
    Lloyd räusperte sich durchdringend.
    „Ich hoffe, daß Sie mir nicht verübeln, wenn ich frage, was das alles zu bedeuten hat."
    Kayndell hörte kaum zu. In seinem Gehirn arbeitete es.
    Er glaubte jetzt zu verstehen, was Rhodan plante. Es war verrückt und einfach zugleich.
    „Warten Sie, Fellmer", sagte Rhodan zu dem Telepathen. „Mich interessiert eines, Kayndell: Glauben Sie, daß es bei den Laren Magier oder Zauberer gibt?"
    „Nein!" sagte Kayndell entschieden. „Sie sind völlig unkünstlerisch. Das zumindest
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