Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0655 - Der letzte Magier

Titel: 0655 - Der letzte Magier
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sie beginnen, mich mit dem Ablauf des Tagesprogramms zu peinigen, bereiten Sie mir ein ordentliches Frühstück. Starken Kaffee, Steak auf Toast und ein Glas Mandarinensaft."
    Effner durchquerte den Raum und schaltete die Klimaanlage auf volle Leistung.
    „Sie können alles bekommen - bis auf den Mandarinensaft."
    Alpar Goronkon erhob sich.
    „Keinen Mandarinensaft?"
    „Nein", bestätigte der Betreuungsoffizier.
    Universum-Chan begab sich auf seinen krummen fetten Beinen zum Duschraum und begann mit seiner Morgentoilette.
    „Außerdem", eröffnete der Offizier, „fallen heute beide Vorstellungen aus."
    Goronkon streckte den Kopf zwischen dem geschlossenen Duschvorhang heraus.
    „Was?" rief er ungläubig. „Nach den großen Anfangserfolgen.
    Haben Sie mich vom Programm abgesetzt?"
    „Es kam ein Geheimbefehl von Imperium-Alpha. Die gesamte Solare Flotte hat Großalarm bekommen." Effner lächelte säuerlich. „Sie können natürlich auftreten, aber außer ein paar Freigestellten wird niemand in der Kermonhalle sein."
    Goronkon verschwand wieder hinter dem Vorhang. Effner hörte ihn prusten und schnauben. Nach einiger Zeit kam der Zauberer aus der Dusche und tappte quer durch den Raum. Er hinterließ eine nasse Spur. Er warf sich einen bunten Mantel über und zündete sich eine Zigarre an.
    „Was ist überhaupt passiert?" erkundigte er sich.
    „Sie wissen, daß hier nicht geraucht werden soll", rügte ihn Effner. „Solange Sie sich auf der Station befinden, sollten Sie sich an die allgemeinen Anordnungen halten."
    „Pah!" machte Goronkon abfällig. „Das interessiert mich alles nicht. Ich bin kein Mitglied der Solaren Flotte, sondern ein selbständiger Künstler, der angeworben wurde, um die Langeweile der Raumfahrer zu beheben helfen. Aber Sie wollten mir erklären, was geschehen ist."
    „Ja", sagte Effner. „Sie haben Atlan."
    „Wer hat Atlan?"
    „Die Laren!" Effner stieß eine Verwünschung aus. „Sie haben ihn auf einem Planeten des Wega-Systems gefangen und nach Terra gebracht. Vor einer knappen Stunde haben die Laren über das öffentliche Fernsehprogramm von ihrem Erfolg berichtet und gleichzeitig angekündigt, daß man Atlan auf der Erde den Prozeß machen wird. Der larische Kommentator ließ keinen Zweifel daran, daß Atlan vom Ersten Hetran zum Tode verurteilt wird."
    Goronkon sah den Betreuungsoffizier verständnislos an.
    „Sie meinen, Rhodan wird seinen besten Freund verurteilen?"
    „Ich fürchte, daß er keine andere Wahl hat." Effner zuckte mit den Schultern. „Es würde mich nicht wundern, wenn die Laren von ihm verlangten, daß er das Urteil selbst vollstrecken muß."
    „Das ist ja absurd!" stieß Gorqnkon hervor.
    „Perry Rhodan wird Atlan niemals verurteilen oder ... ermorden."
    Effner seufzte.
    „Ich kenne die Zusammenhänge genausowenig wie Sie, aber ich kann mir vorstellen, daß die Laren auf diesem letzten Loyalitätsbeweis des Großadministrators bestehen." Er sah den Zauberer aufmerksam an. „Verstehen Sie etwas von Kosmopsychologie?"
    „Nein!" Goronkon paffte heftig an seiner Zigarre, die zu erlöschen drohte. „Ich interessiere mich auch nicht dafür."
    „Das augenblickliche Verhalten der Laren läßt keine anderen Schlüsse zu", sagte Effner. „Es wird einen Schauprozeß geben."
    Goronkon ließ sich aufs Bett sinken. Über seinem Gesicht entstanden ein paar helle Rauchwölkchen.
    „Auf Titan sind wir von allem weit entfernt", meinte er. „Ich habe mir bisher selten Sorgen um politische Dinge gemacht. Ich bin Künstler, verstehen Sie?"
    „Ja", sagte Effner, „durchaus."
    „Und jetzt", verlangte Universum-Chan, „bringen Sie mir das Frühstück. Wenn das Programm auch ausfällt, kann ich doch darauf bestehen, daß alle anderen Vertragsbedingungen erfüllt werden."
    Effner wandte sich wortlos um und wollte hinausgehen.
    „Machen Sie nicht ein so verdrossenes Gesicht!" empfahl ihm Goronkon. „Niemand kann etwas ändern. Sie und ich schon gar nicht."
    Er konnte nicht ahnen, daß man ausgerechnet von ihm verlangen würde, eine Änderung herbeizuführen.
    Die Niedergeschlagenheit an Bord der MARCO POLO änderte sich auch nach der Landung auf der Erde nicht.
    Perry Rhodan verließ mit seinen wichtigsten Mitarbeitern das Schiff und begab sich nach Imperium-Alpha. In der Zentrale erwarteten ihn Roi Danton, Reginald Bull und ein Teil der auf der Erde gebliebenen Mutanten.
    „Es besteht kein Zweifel daran, daß sie den Lordadmiral erwischt haben", empfing Bully den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher