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0655 - Der letzte Magier

Titel: 0655 - Der letzte Magier
Autoren: Unbekannt
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sah ihn abschätzend an.
    Goronkon bemerkte, daß der Mann einen durchdringenden Blick besaß. Er kam sich plötzlich nackt und bedeutungslos vor.
    „Die Menschheit braucht Sie", sagte Kayndell.
    Goronkon sah Belt Ossom nicht wieder. Kayndell und die beiden anderen brachten ihn zur Transmitter-station. Er hatte nicht einmal Zeit, ein paar Habseligkeiten einzupacken. Zu seinem eigenen Erstaunen hatte er nicht einmal die Energie für einen Protest. Die Art, wie Kayndell und seine beiden Begleiter auftraten, erstickte schon den Gedanken an einen Widerspruch.
    Goronkon kannte sich selbst nicht mehr. Bevor er sich an die neue Situation gewöhnen konnte, hatte er bereits den Standort gewechselt: Er ging mit den drei Männern durch einen Transmitter zur Erde und kam dort in Imperium-Alpha heraus.
    Jedenfalls sagte ihm Kayndell unmittelbar nach der Ankunft, daß man sich in Imperium-Alpha befand.
    „Wir sind nicht befugt, mit Ihnen über Einzelheiten zu sprechen", fuhr Kayndell fort. „Das wird der Großadministrator selbst übernehmen."
    Universum-Chan fiel das Kinn herab.
    „Ich soll... ich soll mit Rhodan sprechen?"
    „Deshalb sind Sie hier", sagte Kayndell knapp.
    „Soll ich vielleicht eine Privatvorstellung geben?"
    Kayndell grinste breit.
    „So ungefähr! Allerdings werden Sie nicht nur Menschen als Zuschauer haben."
    Goronkon verstand kein Wort, er wagte aber auch nicht zu fragen.
    Die Vielzahl der Rollstraßen und Transmitterstationen innerhalb des Regierungszentrums verwirrte den Zauberer. Er fühlte sich gewaltsam aus seinem gewohnten Lebensrhythmus gerissen.
    Allmählich erwachte sein Widerstandswille.
    Kayndell schien es zu ahnen, denn er wurde mit einemmal freundlicher. Er legte dem Zauberer eine Hand auf die Schulter.
    „Sie können Ihre Hemmungen ablegen! Sie werden entscheiden, ob Sie das machen wollen, was wir von Ihnen erwarten."
    „Ja", sagte Goronkon. Er wurde bereits wieder in einen Antigravschacht gezogen. Sie begegneten vielen Frauen und Männern, aber niemand nahm Notiz von ihnen.
    Dann sprach Kayndell über eine Interkomstelle mit der Zentrale.
    „Rhodan erwartet Sie!" sagte,der Kosmopsychologe. „Er will Sie zunächst einmal allein sprechen. Haben Sie Ihren Zylinder dabei?"
    „Zylinder?" fragte Universum-Chan verständnislos. Dann begann er zu begreifen. Er lächelte schwach. Seine Begleiter schoben ihn auf eine Tür zu, die lautlos vor ihm zur Seite glitt.
    Ein großer schlanker Mann kam auf Goronkon zu.
    „Willkommen auf der Erde!" sagte er freundlich.
    „Ich ... ich glaube, Sie sind Perry Rhodan", stotterte Goronkon.
    Sie waren jetzt über eine halbe Stunde zusammen. In keiner Sekunde hatte Goronkon den Eindruck gehabt, daß Rhodan unter Zeitdruck stand. Der Großadministrator redete nicht viel, er ließ Universum-Chan berichten.
    Goronkon erzählte alle möglichen Dinge, die sich bei seinen Vorstellungen ereignet hatten. Allmählich verlor er seine Befangenheit.
    „Entschuldigen Sie, daß ich Unsinn rede", sagte er schließlich.
    „Ich kann mir vorstellen, daß Sie das nicht interessiert."
    „Ich muß wissen, wer. Sie sind und was ich Ihnen zutrauen kann!"
    Goronkon blickte auf.
    „Und wie ist die Prüfung ausgefallen?"
    Rhodan ließ sich mit einer Antwort Zeit.
    „Sie sind nicht besonders mutig", stellte er dann fest, „Aber Sie verstehen Ihre Arbeit. Wenn Sie arbeiten, vergessen Sie alle Unsicherheit."
    „Ja", sagte Goronkon. „Sie haben recht."
    „Trotzdem werde ich es mit Ihnen wagen", sagte Rhodan.
    „Natürlich können wir nicht sicher sein, ob es klappen wird.
    Vielleicht läßt sich der Plan nicht ausführen, aber wir müssen es zumindest versuchen."
    Sofort war Goronkons alte Befangenheit wieder da. Er wagte nicht zu fragen, was er eigentlich tun sollte, obwohl das die Frage war, die ihn am meisten beschäftigte.
    „Kennen Sie die politische Entwicklung der letzten Tage?"
    erkundigte sich Rhodan.
    Universum-Chan errötete.
    „Ich bin ein völlig unpolitischer Mensch. Natürlich mache ich mir große Sorgen wegen der Laren." Er wand sich unter Rhodans abschätzendem Blick, dann stieß er hervor: „Zum Teufel, Sir! Ich konnte schließlich nicht wissen, daß ich eines Tages hier stehen würde."
    „Richtig", sagte Rhodan.
    „Sie wollen irgend etwas gegen die Laren unternehmen", erriet der Zauberer. „Obwohl Sie der Erste Hetran der Milchstraße sind."
    „Sie haben Atlan", erklärte Rhodan. „Es wird zu einem Schauprozeß kommen, daran bestehen keine Zweifel.
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