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0655 - Der letzte Magier

Titel: 0655 - Der letzte Magier
Autoren: Unbekannt
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geeignet erschienen, ein möglichst düsteres Bild von diesem Angeklagten zu zeichnen.
    Auch das Gericht würde erst in ein paar Stunden erscheinen.
    Zum erstenmal würden auch Extraterrestrier als Richter auftreten.
    Die Laren nahmen dieses Recht für sich in Anspruch.
    Es handelte sich, so hatten sie verkünden lassen, um einen überregionalen Fall. Atlan hatte mit seinen Taten nicht gegen die Gesetze der Menschheit allein verstoßen, sondern in erster Linie gegen die Gesetze des Konzils der Sieben. Die Gesetze des Konzils hoben im Bedarfsfall die terranischen Gesetze auf.
    Die Art und Weise, in der die Laren Recht und Gesetz handhabten, war Atlan nicht neu. Er hatte den Aufstieg vieler Diktaturen erlebt und kannte das Muster, nach dem solche Regierungsformen handelten.
    Atlan war erleichtert, daß man die Reporter nicht bis zu ihm vorließ. Er spürte wenig Neigung, belanglose Fragen zu beantworten. Die Fernsehkameras, die um die Energiezelle kreisten, waren schon schlimm genug.
    Vergeblich suchte der Arkonide nach bekannten Gesichtern.
    Hatten ihn seine Freunde allein gelassen?
    Sie würden noch kommen! dachte er bitter. Sie würden kommen und auf der Zeugenbank Platz nehmen. Dort drüben würden sie sitzen und mit den Fingern auf ihn zeigen.
    Sie würden im Sinne einer von Rhodan entwickelten zweifelhaften Hinhaltepolitik lügen, um die Laren zu beschwichtigen.
    Atlan ballte die Hände zu Fäusten.
    Früher oder später würden die Laren alle Völker der Galaxis unterjochen, daran konnte auch eine noch so kluge Politik nichts ändern.
    Unter gewissen Umständen, dachte 'der USO-Chef, war der Tod ein willkommener Gast.
    Kayndell stand zwischen den beiden Puppen. Sein Gesicht war von Anstrengung und Müdigkeit gezeichnet Er legte jeder Puppe einen Arm um die Schulter und ließ den Oberkörper nach vorn kippen, so daß er den falschen Zellaktivator auf der Brust der einen Puppe sehen konnte.
    Alpar Goronkon stand vor den Puppen und lächelte selbstgefällig.
    „Nun, haben Sie es gesehen?"
    „Nein", sagte Kayndell, „diesmal nicht. Es ging so schnell, daß ich nicht bemerkt habe, wie Sie den Aktivator vom Hals der einen Puppe nahmen und ihn der zweiten Puppe umhängten."
    Der Magier strahlte.
    „Na also,!" rief er. „Wir haben heute dreißigmal geübt, und jedesmal konnten Sie es nicht sehen, wie ich es gemacht habe."
    Kayndell war der ganzen Sache so überdrüssig, daß er Goronkon am liebsten hinausgeworfen hätte. Aber das durfte er nicht. Er durfte den Zauberer nicht einmal merken lassen, was er von ihm hielt.
    „Ich bin ein Mensch!" sagte er geduldig. „Wenn es ernst wird, müssen Sie diesen Trick vor den Laren wiederholen. Sie sind es, die getäuscht werden müssen. Ihre Augen sind vielleicht besser als die unseren."
    Goronkon sagte: „Niemand wird diesen Trick durchschauen."
    „Um so besser!" meinte Kayndell.
    „Wir üben weiter. Es muß noch schneller und unauffälliger gehen." Er warf einen Blick auf die Uhr. „Sie machen es jetzt noch dreißigmal, dann legen wir eine Pause von einer halben Stunde ein."
    Goronkon stöhnte. Dieser Kayndell war ein unerbittlicher Antreiber.
    „Wie oft soll ich es noch probieren?"
    „Von mir aus zehntausendmal", sagte Kayndell wütend. „Aber dazu haben wir keine Zeit."
    „Wann beginnen wir mit den anderen Übungen?" fragte Goronkon ungeduldig.
    „Sobald Sie den Zellaktivator ausgetauscht haben", erwiderte der Kos-mopsychologe. „Wenn Ihnen das .nämlich nicht gelingt, brauchen wir uns um die Fortführung unseres Plans keine Sorgen mehr zu machen. Man wird Sie dann neben Atlan beerdigen."
    Goronkon schluckte nervös.
    „Müssen Sie immer wieder davon anfangen?"
    Kayndell trat zwischen den Puppen hervor. Seine Blicke ließen den Zauberer nicht los.
    „Ich werde es Ihnen in Ihren dicken Schädel hämmern, mein Freund!" rief er. „Das ist kein Spiel und keine Galavorstellung. Es geht um das Leben Atlans und um noch mehr. Das Schicksal aller Menschen kann davon abhängen, wie Sie arbeiten."
    Der andere wich erschrocken zurück.
    „Ich weiß auch, worum es geht! Aber wenn Sie mich nervös machen" \kann ich nicht arbeiten."
    Kayndell sagte: „Sie sind nicht nervös! Sie sind faul und ängstlich. Das werden Sie ablegen. Nötigenfalls pumpen wir Sie für den Zeitraum Ihres Auftritts voll mit Psychopharmaka !"
    Goronkon machte einen Schritt zur Seite. Plötzlich bemerkte Kayndell, daß er die Aktivatorattrappe umhängen hatte.
    Er sah auf, und seine Stimme wurde
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