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0654 - Unter dem Vampirmond

0654 - Unter dem Vampirmond

Titel: 0654 - Unter dem Vampirmond
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Universums zerstreut wurden, dann würde die Macht der Finsternis endgültig und unwiderruflich die Herrschaft antreten. Dann gab es keinen vierten Versuch mehr. Dies war das letzte Mal.
    In diesen Jahren oder nie mehr.
    Sie wollte ihr Scherflein dazu beitragen. Es ging ihr vor allem um die Macht, aber es ging ihr auch um Zamorra und seine Runde. Vielleicht würde sie es sein, die den entscheidenden Schlag führte.
    Zunächst hatte sie erst einmal nur einen Köder ausgelegt; aber das würde vermutlich nicht reichen. Sobald sie sicher sein konnte, daß er darauf ansprach, mußte sie die Spur deutlicher werden lassen, die sie gelegt hatte. Eine Spur, die ihn direkt in die Falle dirigierte.
    Vielleicht ein weiteres Opfer…?
    ***
    »Wir haben eine Spur«, sagte François Brunot, der eigens mittels der Regenbogenblumen von Lyon herübergekommen war, am nächsten Mittag. Er gehörte wie Joel Wisslaire zu Chefinspektor Robins Team, und da die beiden im Nachteinsatz gewesen waren, führte in diesen Stunden Brunot die Ermittlungen fort.
    Nicole wies auf das zusätzliche Frühstücksgedeck, das Raffael für Brunot aufgelegt hatte, »greifen Sie ruhig zu.«
    Der kahlköpfige, immer nach der neuesten Mode gekleidete Mann ließ sich nicht lange bitten. Aber nach dem ersten Schluck Kaffee kapitulierte er. »Gift!« stellte er säuerlich fest. »Ich muß Sie alle verhaften.«
    »Ein texanisches Rezept - das Hufeisen muß oben schwimmen«, erklärte Zamorra trocken und trank seinen Kaffee als Genießer.
    »Die Vampirin hat bekanntlich ihre Kleidung im Auto des Opfers zurückgelassen«, begann Brunot.
    »Wenn ich mich recht entsinne, wurde darin aber nichts gefunden, was auf ihre Identität hin weist«, sagte Zamorra. »Kein Ausweis, keine Kreditkarten, nichts.«
    »Aber ein Schlüssel«, lächelte Brunot. »Nachgefertigt von einem Schlüsseldienst. Ich habe dort nachgefragt. Die Dame, die ihn kopierte, konnte sich noch an die Kundin erinnern. Die Beschreibung paßt auf die, die Sie«, er nickte Nicole zu, »und Lady Saris lieferten.«
    »Lady Patricia, oder Lady Patricia Saris«, verbesserte Nicole lächelnd. Sie streckte die langen Beine aus. »Die Titel und Anreden Lord, Lady oder Sir werden immer nur in Verbindung mit dem Vornamen oder mit dem kompletten Namen gebraucht, nie nur mit dem Nachnamen.«
    Brunot verzog das Gesicht. »Erst werde ich vergiftet, dann gesehulmeistert… kann ich was dafür, daß die Briten so eigenartige Regeln haben? Kein Wunder, daß kein vernünftiger Franzose mit diesem Piratenvolk zurechtkommt. - Beim Schlüsseldienst waren Name und Adresse der Kundin registriert. Michelle Noir deSar. Ich dachte mir, vielleicht wären Sie interessiert, dabei zu sein, wenn ich an ihrer Wohnungstür anklopfe.«
    »Noir deSar«, wiederholte Zamorra. »Also Adel, sofern der Name stimmt, aber von einer Sar-Familie habe ich bisher noch nichts gehört. Sehr eigenartiger Name.«
    »Nicht viel eigenartiger als Zamorra deMontagne, wie du dich bisweilen vorstellst«, warf Nicole ein. »deSar… das Biest ist eine Vampirin… Schwarze Familie… Familie… deSar… Sar… Saris? Quatsch. Aber Sarkana!«
    »Michelle Noir deSarkana? Du glaubst, sie gehört zur Sippe dieses alten Flattermanns?«
    »Was spricht dagegen? Daß sie den Sippennamen ein wenig verziert hat mit französischen Zusätzen, weil sie hier in Frankreich lebt? Wir sollten damit rechnen. Warte mal, da starte ich einen neuen Suchlauf! Sarkana -das könnte ein Stichwort sein, das uns weiterhilft.«
    Sie sprang auf und eilte zum Visofon hinüber, das hier wie in jedem bewohnten Raum des Châteaus installiert war. Ein Bildtelefonanschluß, der über eine Tastatur allerdings auch Zugriff zur Computeranlage bot. Nicole gab das Paßwort ein, hoffte, daß der Junge Rhett nicht schon wieder im System herumgehackt und es verändert hatte wie vor kurzem, als sie seine Fähigkeiten bezüglich Computern entdeckten, und atmete kurz auf, als der kleine Bildschirm aufleuchtete und den Computer-Desktop zeigte.
    Sie formulierte ihre Abfrage und tastete sie ein. Derweil sah ihr Brunot von seinem Platz aus interessiert zu, nur war nicht ganz ersichtlich, ob sein Interesse lediglich der Computer-Visofon-Kombination galt oder vielleicht doch eher Nicoles langen Beinen oder mehr noch dem, was sich unter dem Saum ihres Shirts andeutete.
    Schließlich schaltete sie wieder ab und kehrte zum Tisch zurück. »Leider Fehlanzeige. Na gut, wir können nicht jedes einzelne Mitglied jeder
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