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0652 - Höllenfeuer

0652 - Höllenfeuer

Titel: 0652 - Höllenfeuer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch toppen konnte!
    Ein Grund mehr, den Haß weiter zu kultivieren…
    Sie begutachtete ihre Brandverletzungen.
    Die waren gar nicht so schlimm. Damals, als Zamorras Komplizin mit einem Laserstrahl Stygias Flügel in Brand geschossen hatte, war es erschreckender gewesen. Stygia hatte danach lange Zeit kaum noch fliegen können, und vor allem konnte sie sich in ihrer wahren Gestalt anderen Dämonen nicht zeigen, bis diese Verletzung ausgeheilt war - sonst hätte sie ihre Niederlage offen eingestehen müssen. Eine Niederlage, die sie noch dazu auf ihrem ureigensten Territorium hatte hinnehmen müssen…
    Das schrie nach Vergeltung. Ebenso wie die heutige Niederlage.
    Aber noch befanden sich die beiden Menschen in ihrer Hand. Noch hatten sie ihre Freiheit nicht zurückerlangt. Und es war ihnen wohl auch so gut wie unmöglich, das zu erreichen.
    So gut wie…
    Genau das war es. Dieses ›so gut wie‹. Es war ja auch so gut wie unmöglich gewesen, daß waffen-und wehrlose Menschen eine Dämonin in die Flucht schlagen konnten!
    Sie mußte zurück zu der vulkanischen Welt und beenden, was sie begonnen hatte.
    Jede Chance, die sie Zamorra und Duval gab, konnte ihre letzte sein!
    ***
    Nicole rüttelte Zamorra sanft.
    »Nicht einschlafen«, warnte sie. »Du mußt wach bleiben! Und komm bloß nicht auf die Idee, jetzt einfach zu sterben! Dann kriegst du verdammten Ärger mit mir…«
    Er öffnete die Augen.
    »Wie kommst du auf die dämliche Idee, daß ich sterben will?« krächzte er. »Dann hätte ich ja nichts mehr von deinem prachtvollen Anblick…«
    Unwillkürlich sah sie an sich herunter.
    Außer Stiefeln und einem knappen Tanga trug sie nichts mehr am Leib. Ihr Kleid hatte sie sich vorhin vom Körper gerissen, um damit das Feuer auszuschlagen, das an Zamorra geleckt hatte. Dabei war von dem Kleid nicht mehr viel übriggeblieben, was sich noch hätte gebrauchen lassen.
    Seine eigene Kleidung war größtenteils zu Asche zerfallen. Hier und da zeigten sich Brandblasen auf seiner Haut. Aber scheinbar hatte das Feuer, mit dem Stygia ihn malträtiert hatte, nicht lange genug gebrannt, um ihm wirklich ernsthaften Schaden zuzufügen.
    Aber ebenso wie Nicole war er schon vorher geschwächt gewesen. Durch das Seelenfeuer, das in ihnen beiden gelodert hatte.
    Sie wunderte sich, daß sie beide die zurückliegenden Strapazen so gut hinter sich gebracht hatten. Speziell das Feuer, das Stygia auf Zamorra projiziert hatte, müßte eigentlich wesentlich stärkere Verbrennungen hervorgerufen haben. Lange genug hatte es immerhin auf ihn eingewirkt.
    »Eigentlich«, murmelte er und tastete nach ihrem Tanga, »könntest du den restlichen Fetzen auch noch wegschmeißen…«
    »Wenn du schon wieder auf so dumme Gedanken kommen kannst, geht's dir gut«, stellte Nicole trocken fest und schob seine Hand wieder zurück.
    »Ich hoffe doch, daß es mir besser geht als Stygia«, knurrte er und versuchte sich aufzurichten. Es fiel ihm sichtlich schwer. Etwas schwankend stand er da, knickte einmal kurz ein, fing sich aber wieder aus eigener Kraft.
    »Langsam aber sicher sollten wir Urlaub einreichen. Au, verdammt!« Er hatte seinen Körper abgetastet und eine verbrannte Stelle berührt. »Scheiße, das Zeug hat sich in Haut und Fleisch gebrannt… Na, da steht mir ja noch einiges bevor.«
    »Sind die Schmerzen sehr stark?« fragte Nicole, die sich wunderte, wie er die Verbrennungen aushielt, ohne bei jeder Bewegung aufzuschreien, denn dort, wo die Kleidungsreste locker fielen, berührten sie die Brandblasen darunter. Überhaupt - wieviel von Zamorras Haut war verbrannt worden?
    »Es hält sich in Grenzen. Ich glaube, das Seelenfeuer hat meine Nerven abgestumpft. Ich fühle kaum etwas. Hoffentlich ist das kein schlechtes Zeichen.«
    Mühsam ging er auf den runden Schalttisch mit den recht klein geratenen Sesseln zu. Er paßte nicht in die Sitzmöbel hinein, stützte sich aber auf den Tisch mit den Schaltflächen.
    »Wir müssen hier irgendwie raus«, sagte er.
    Sie steckten in einer vertrackten Falle. Der einzige brauchbare Weg hinaus führte in eine Lavahölle.
    Angefangen hatte es damit, daß sie mit Hilfe der Regenbogenblumen nach Florida gelangen wollten. Was Hunderte von Malen reibungslos geklappt hatte, führte sie diesmal an einen falschen Ort in einer falschen Zeit. Sie waren auf dem Kristallplaneten der Ewigen angelangt, etwa zwei Jahre in der Vergangenheit. Ein Angriff mit Laserstrahlen hatte die Regenbogenblumen dort vernichtet; Zamorra
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