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065 - Rendezvous mit dem Sensenmann

065 - Rendezvous mit dem Sensenmann

Titel: 065 - Rendezvous mit dem Sensenmann
Autoren: Dämonenkiller
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bleiben müssen, daß ich mir aber alle Mühe geben wolle, ihn würdig zu vertreten.
    Lena, schon ein wenig beschwipst, lud mich zu einer Party ein, die in einem Bungalow der Schweden stattfinden sollte. Ich hatte meine Sachen noch nicht ausgepackt, als die beiden mich mitschleppten.
    Mittlerweile brach die Dämmerung herein.
    Die Party fand in einem großen Acht-Personen-Bungalow statt. Er lag an der Ostseite des Bungalowdorfes und hatte eine große Anlegestelle und eine Terrasse, auf der man sitzen konnte.
    Die Bungalows waren im Reihenhaussystem gebaut. Dünne Mauern teilten die Terrassen ab. An der Anlegestelle lagen sechs Motorboote, und eine Yacht ankerte weiter draußen. Im Bungalow drängten sich die Gäste. Mehr als vierzig Schweden und fünf oder sechs Franzosen und Italiener feierten irgend jemandes Geburtstag.
    Mich kannte niemand, aber das störte mich nicht. Lena entschwand bald in die Umarmung eines weißblonden nordischen Recken. Deshalb hielt ich mich an Karen. Schwedische Lieder wurden gesungen, Hochrufe auf das Geburtstagskind wurden ausgebracht, und immer wieder hieß es „Skol". Manches hübsche Mädchen schüttete Alkoholmengen in sich hinein, die einen altgedienten Vormastmaat zum Schwanken gebracht hätten.
    Gegen elf Uhr, als längst eine herrliche Sternennacht angebrochen war, ging die ganze Meute an der Anlegestelle baden. Die meisten, darunter auch ich, schwammen textilfrei.
    Ein paar schwammen zu der Yacht hinaus, die in vollem Lichterglanz erstrahlte. Stimmengewirr und Musik, die übers Wasser schallten, verrieten, daß auch dort eine Party im Gang war. Grüße und Scherze wurden hinauf und hinunter gerufen. Dann gingen ein paar von den Schweden an Bord Ein paar trugen Badehosen oder Bikinis, aber die meisten waren nackt. Sie wurden mit großem Hallo auf der Yacht empfangen. Die übrigen hatten nun genug vom Schwimmen. Wir kehrten in den Bungalow der Schweden zurück, wo die Feier weiterging.
    Ich hatte nicht übel Lust, mich mit Karen oder einem anderen Mädchen für einige Zeit in meinen Bungalow zurückzuziehen. Aber die Pflicht rief. Ich hatte mit Coco vereinbart, sie am Strand zu treffen, ob sie nun Erfolg gehabt hatte und in die Villa Daimon gelangt war oder nicht.
    Wir hatten uns für Mitternacht verabredet. Wenn ich pünktlich sein wollte, mußte ich mich beeilen. Ich löste mich also aus Karens Umarmung und trank mein Glas leer.
    „Wohin, Dorian?" fragte sie mit Schlafzimmerblick.
    Irgend etwas mußte ich ihr sagen.
    „Ich muß um Mitternacht einen Freund treffen", sagte ich leise. „Wichtige Sache, streng geheim." „Geheim?"
    Karens Kulleraugen wurden groß.
    „Ich bin nicht nur zum Vergnügen hier", flüsterte ich. „Ich habe einen Auftrag zu erledigen. Aber darüber kann ich nicht sprechen."
    „Oh, Secret Service?"
    Ich kniff ein Auge zu.
    „Ich hoffe, ich werde nicht zu lange aufgehalten. Wir sehen uns noch, Baby."
    Ich ging hinaus, und Karen schloß mechanisch die Knöpfe ihrer Bluse. Von den Schweden war um diese Zeit bereits die Hälfte ausgefallen. Sie lagen schnarchend in den Schlafzimmern auf den Betten und auf dem Boden.
    So turbulent und vergnüglich wie für mich hatten die Ferien in Antibes für Coco sicher nicht begonnen.

    Coco hatte mit den vier alten Damen bei Anbruch der Dunkelheit das Restaurant betreten. Zu ihrem Erstaunen handelte es sich um einen Treffpunkt junger Leute. Manche wirkten recht abenteuerlich, und die meisten sahen nicht so aus, als seien sie mit irdischen Gütern übermäßig gesegnet.
    Das Restaurant war nicht allzu sauber und schlicht eingerichtet. Dafür waren die Preise für die Côte d'Azur aber sehr mäßig.
    Der Kellner machte einen Tisch für die vier Alten frei. Sie setzten sich und dankten höflich. Auch Coco nahm bei ihnen Platz. Lucia, Alma, Camilla und Sabrina bestellten Kaffee, Creme de Menthe und süßlichen Likör.
    Coco entschied sich für eine schlichte Tasse Kaffee.
    Das Lokal war gut besetzt. Unter den leger gekleideten jungen Leuten wirkten die vier alten Damen wie Fremdkörper. Man belächelte sie heimlich, aber man begegnete ihnen freundlich. Coco konnte sich denken, weshalb. Die vier Alten gaben sich als Wohltäterinnen. Sie spendierten einem Hungrigen eine Mahlzeit, halfen vielleicht ab und zu mit kleineren Beträgen aus, wenn jemand kein Geld für die Fahrt nach Hause hatte, und nahmen obdachlose junge Mädchen unter ihrem Dach auf. Deshalb wollte man sie nicht vor den Kopf stoßen.
    Die vier begrüßten ein
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