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065 - Rendezvous mit dem Sensenmann

065 - Rendezvous mit dem Sensenmann

Titel: 065 - Rendezvous mit dem Sensenmann
Autoren: Dämonenkiller
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beiden Gräber liegengelassen. Ich schaufelte Elises Grab zu, grub ein Loch für Guiata und warf die Überreste des Ghouls hinein.
    In einem Gebüsch hinter der Hütte des Friedhofswärters fand ich dann den Sarg mit den Überresten von Werner Schulte.
    Ich hob ein weiteres Grab aus, ließ den Sarg hinab und schüttete Erde darüber. Vielleicht würde es eine Untersuchung geben, wenn Adolphe Guiatas Verschwinden auffiel. Dann würden die frischen Gräber geöffnet werden.
    Vielleicht war man auch froh, ihn los zu sein, und ließ die Sache auf sich beruhen.
    Was den Ghoul Adolphe Guiata betraf, war meine Aufgabe erfüllt. Doch es gab immer noch einige Rätsel. Ich mußte zur Villa Daimon, um die Lösung zu finden.
    Es dämmerte nun schon, und ich war rechtschaffen müde. Ich spürte alle Knochen und Muskeln.
    Ich durchsuchte Adolphe Guiatas Hütte, um vielleicht einige wichtige Hinweise zu finden. Das einzige, was ich fand, war ein Revolver in einer Schublade. Er hatte das Kaliber .38. Mit ihm konnte ich die Silbermunition in meinem Bungalow abfeuern.
    Deshalb steckte ich die Waffe ein. Natürlich hatte ich darauf geachtet, in der Hütte und auf dem Friedhof keine Spuren zu hinterlassen, die auf mich hinweisen konnten. Ich fuhr zu meinem Bungalow in der Lagunensiedlung.
    Als ich ankam, wurde es schon hell. Ich holte die Silbermunition, kochte mir eine Kanne Kaffee und goß Schnaps in die drei Tassen, die ich trank. Ich zwang mich, Weißbrot und ein halbes Hähnchen zu essen, obwohl ich keinen Appetit hatte.
    Dann fuhr ich zur Villa Daimon.

    Coco saß im Arbeitszimmer des Stanislas Beaufort bei dem mumifizierten Leichnam des Magiers. Camilla bedrohte sie mit der Pistole. Es war fast halb drei Uhr morgens.
    Lucia und Alma schleppten Cocos Vogelscheuche herein und lehnten sie an die Wand. Sabrina brachte einen schwarzen Umhang mit einer Kapuze, eine Totenkopfmaske, goldene Handschuhe und eine goldene Sense.
    Die drei alten Weiber richteten die Vogelscheuche zu der Grauensgestalt her, die Dorian Hunter schon ein paarmal gesehen hatte.
    „Adolphe wird diesmal um seine Mahlzeit kommen", sagte Camilla. „Jean soll Cocos Überreste im Garten vergraben. Anders läßt es sich nicht machen."
    „Adolphe hat genug gekriegt", meinte die rundliche Alma, während sie letzte Hand an die Todesgestalt legte. „Dieser Ghoul fällt mir manchmal auf die Nerven. Immer müssen die Leichen zum alten Friedhof von Juan-les-Pins gebracht werden. Immer muß Jean sie zu Adolphes altem klapprigen Lastwagen schaffen und auf den Friedhof bringen."
    „Jeder von uns hat seine kleinen Eigenheiten", sagte Lucia. „Der Ghoul leistet uns sehr gute Dienste."
    „Trotzdem. Daß unser Fetisch heute zwei Leichen unter Wasser zur Küste transportieren mußte, wo Adolphe sie in Empfang nehmen konnte, erscheint mir reichlich übertrieben", entrüstete sich Alma. „Wir müssen mit diesem Ghoul einmal ein ernstes Wort reden. Er soll nicht so anspruchsvoll sein." Die vier alten Frauen sprachen über diese grauenhaften Details in gelassenem Tonfall. Sie waren ohne Zweifel Menschen, so wie Stanislas Beaufort, ihr Meister, ein Mensch gewesen war. Aber sie waren keinen Deut besser als die schwarzblütigen Dämonen.
    „Vergessen wir Adolphe jetzt", sagte Camilla, „und beginnen wir mit der Beschwörung. Es wird Zeit. Ich bin sehr müde. Schließlich sind wir nicht mehr die Jüngsten."
    Sabrina und Lucia fesselten Coco an den Stuhl, so daß sie sich nicht mehr rühren konnte. Die junge Frau versuchte keine Gegenwehr. Sie hatte andere Absichten. Sie wollte die vier alten Teufelinnen mit ihren eigenen Waffen schlagen.
    Die vier holten nun den mumifizierten Leichnam des Monsieur Beaufort und setzten ihn auf einen Stuhl. Zu fünft bildeten sie einen Kreis und begannen mit der Beschwörung. Es war stockdunkel in dem Zimmer, und es blieb dunkel. Kein grünliches Licht erschien.
    „Es geht nicht", klagte Sabrina, die Schwächste der vier. „Ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Ich bin erschöpft. Es war ganz einfach zuviel."
    Das Licht wurde entzündet. Die vier berieten und kamen überein, sich zweieinhalb Stunden auszuruhen. Dann wollten sie es wieder versuchen. Jean, der Chauffeur, sollte solange auf Coco aufpassen.
    Lucia ging, um Jean zu holen. Er kam bald, unrasiert, mürrisch und verschlafen. Die vier Alten suchten ihre Zimmer auf, und der Chauffeur setzte sich der gefesselten Coco gegenüber. Für die Mumie des Stanislas Beaufort und die Figur des Todes
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