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0649 - Killer-Vampire

0649 - Killer-Vampire

Titel: 0649 - Killer-Vampire
Autoren: Claudia Kern
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übertrieben und unnötig gewesen…
    Doch dann erstarb das Lächeln auf dem Gesicht des Dämonenjägers. Sein Blick hatte die Gesamtsumme aller Schäden erfaßt, die Fooly im letzten Jahr verursacht hatte.
    Und die war fünfstellig.
    Zamorra legte die Papiere zur Seite und wandte sich an den Jungdrachen, der sich bemühte, seinem Blick auszuweichen.
    »Fooly«, sagte er ernst, »hast du die Liste gelesen?«
    Der Drache nickte.
    »Und weißt du auch schon, wie du verhindern willst, daß dein Aufenthalt hier uns alle in den Ruin treibt?«
    Fooly sah auf. »Moment, Chef«, protestierte er, »das ist nicht fair. Du hast mich ja noch nicht einmal gefragt, ob ich das alles kaputtgemacht habe.«
    Er griff mit seinen vierfingrigen, krallenbewehrten Händen nach den Papieren und sah hinein. »Hier zum Beispiel«, fuhr er fort und zog einen Krallenschnitt durch eines der Blätter, »die Kristallvase. Das könnte auch Rhett gewesen sein. Der…«
    »Du willst die Schuld doch nicht etwa auf einen kleinen Jungen schieben?« warf William empört ein.
    Fooly zuckte die Achseln. »Wieso nicht? Du schiebst ja auch die Schuld auf einen kleinen Drachen!«
    »Einen zerstörungswütigen kleinen Drachen!«
    »Zerstörungswütig? Im Gegenteil, ich bin sogar sehr vorsichtig. Aber dieses Schloß ist überhaupt nicht drachengeeignet. Ich habe das stets bemängelt, aber auf mich hört ja keiner. Ständig stoße ich mir den Schwanz an irgendwelchen Schränken oder bleibe mit den Krallen in Teppichen hängen. Es ist ein Wunder, daß ich mich noch nicht verletzt habe.«
    »Wenn du so weitermachst, ist bald auch nichts mehr da, an dem du dich verletzen kannst«, konterte William sarkastisch.
    Fooly ließ wütend Qualm aus seinen breiten Nasenlöchern aufsteigen. »Ich zeige dir gleich, wohin…«
    »Halt!« unterbrach Zamorra die beiden Streithähne laut. »So kommen wir nicht weiter. Wir reden hier über mein Château und mein Geld, also setzt euch und haltet den Mund.«
    Der Drache und der Butler warfen sich noch einen letzten bösen Blick zu, dann zog William einen Stuhl heran und setzte sich vor den Schreibtisch. »Und über meinen Snooker-Tisch«, murmelte er undeutlich.
    »Und worauf, bitte, soll ich mich setzen?« protestierte Fooly. »Diese Stühle sind ebenfalls nicht drachengeeignet! Da passe ich nicht drauf!«
    Zamorra winkte ab. Für einen Moment hatte er befürchtet, Fooly würde als nächstes das Arbeitszimmer in Schutt und Asche legen.
    »Also gut«, fuhr er fort. »William, Sie haben recht: Foolys Schäden werden langsam zu teuer. Wir müssen etwas unternehmen. Deshalb werde ich Raffael bitten, sich einige Arbeiten für dich, Fooly, auszudenken. Du bekommst einen guten Stundenlohn und bezahlst davon die Schäden. Wenn du weniger kaputtmachst als du verdienst, kannst du den verbleibenden Rest des Geldes behalten.«
    Eigentlich hatte Zamorra seinen alten Diener Raffael aus der Sache heraushalten wollen, aber er konnte William nicht die Aufsicht über den Drachen belassen. Das hätte das Problem nur verschlimmert.
    Der Butler nickte zufrieden, während Fooly Zamorra ungläubig ansah. Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber der Parapsychologe ließ ihn nicht dazu kommen.
    »Fooly: du hast ebenfalls recht«, fuhr er fort. »Das Château ist nicht drachengerecht, kann es auch nicht sein, weil es nun einmal für Menschen gebaut wurde und nicht für Drachen. Deshalb möchte ich, daß du dir mit William überlegst, wie man dir ohne großen Aufwand das Leben etwas einfacher gestalten kann. Ihr könnt machen, was ihr wollt, solange ihr nicht die Wände herausreißt oder die Treppen abmontiert. Ist das in Ordnung, Fooly?«
    Der Jungdrache überlegte einen Moment und sagte dann. »Ja, das ist fair. Nur… kann ich das nicht mit Raffael besprechen oder mit dir? Muß es William sein?«
    »Ja.«
    Fooly nickte. »In Ordnung.«
    Er stand auf. »Ich seh mich dann schon mal im Flur um«, sagte er an William gewandt und verließ das Arbeitszimmer.
    Der Butler stand ebenfalls auf.
    »Sir«, sagte er eindringlich, »ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist…«
    Zamorra lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück. »Das ist es, William, glauben Sie mir.«
    Der Schotte spürte, daß er an der Entscheidung des Schloßherrn nichts mehr ändern konnte, und folgte dem Drachen nach draußen.
    Er hatte die Tür noch nicht ganz geschlossen, als sie schon wieder aufgerissen wurde und Nicole eintrat. Hier, im Inneren des Châteaus, trug Zamorras
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