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0649 - Der Junge von Stonehenge

0649 - Der Junge von Stonehenge

Titel: 0649 - Der Junge von Stonehenge
Autoren: Jason Dark
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goldenen Klinge an, weil sie mit der Spitze gegen die Brust des Jungen zielen wollte. Diese Warnung hätte eigentlich reichen sollen, nur kehrte sie sich diesmal um.
    Kara wurde von heftigen Stößen getroffen, die sich über das Schwert bis zum Arm fortpflanzten.
    Was ihr noch nie passiert war, geschah in diesem Augenblick. Sie konnte das Erbstück ihres Vaters nicht mehr festhalten. Zwangsläufig öffnete sie die Faust, und die Waffe fiel zu Boden, wo sie im dunklen Gras liegenblieb.
    Wieder lächelte der Junge, nickte dabei und bewegte die rechte Hand vor seinem Gesicht hin und her.
    »Es war ein erster Versuch. Ich werde zurückkehren. Ganz bestimmt sogar kehre ich zurück…«
    Die konsternierte Kara war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. So schaute sie zu, wie sich der Junge umdrehte und direkt in das Gebiet zwischen die Steine hineinschritt. Er machte sich sogar noch den Spaß, ihr zuzuwinken. Es war ein letzter Gruß. Dann hatte er das Zentrum erreicht, wo die magischen Linien zusammenliefen, blieb für einen Moment stehen - und löste sich auf.
    Von einem Atemzug zum anderen war er verschwunden, als hätte es ihn nie zuvor gegeben.
    Kara rührte sich nicht. Sie kam sich auf einmal wie eine Fremde in ihrem eigenen Reich vor. Selbst die Gedanken waren ausgeschaltet. Sie schaffte es nicht einmal, über diesen unerklärlichen Vorgang nachzudenken. Nach einer Weile bückte sie sich und bewegte sich dabei wie eine alte Frau, als sie das Schwert aufhob.
    Nachdenklich schaute sie auf die goldene Klinge. Diese Waffe hatte ihr schon manches Mal das Leben gerettet. Sie konnte nur von wenigen Menschen geführt werden. Dämonen waren damit in die ewige Verdammnis geschickt worden, aber nie zuvor war es jemandem gelungen, sie dermaßen zu manipulieren wie vor wenigen Minuten. Da war ihr das Schwert so fremd vorgekommen, da hatte es überhaupt nicht mehr auf sie reagiert, als wäre es ein anderes gewesen.
    Ein Rätsel…
    Aber der fremde Junge wusste mehr. Und er hatte versprochen, zurückzukehren. Wenn er zum zweiten Mal bei den Flammenden Steinen erschien, würde Kara vorbereitet sein.
    Sie drehte sich um und schritt auf das Blockhaus zu. Egal, ob Myxin schlief, sie würde ihn wecken und ihm von diesem unheimlichen und bedrückenden Vorgang berichten.
    So etwas war ihnen noch nie passiert. Selbst bei den mächtigsten Dämonen hatte das Schwert nie versagt.
    Die Tür stand weiter offen, und vor ihr sah Kara die Gestalt des kleinen Magiers. Er schaute sie prüfend an.
    »Du hast alles gesehen, Myxin?«
    »Nein, nur einen Teil.«
    »Wir hatten Besuch. Es war ein Junge, fast noch ein Kind. Er hat es tatsächlich geschafft; sich aufzulösen und zu verschwinden. Die Steine haben ihm geholfen. Und er brachte es fertig, mein Schwert zur Wirkungslosigkeit zu verdammen.«
    Myxin nickte nur, einen Kommentar gab er nicht ab.
    Das wiederum ließ den Ärger in Kara hochschießen. »Warum schweigst du dazu? Willst du davon nichts hören?«
    Der kleine Magier legte seine Stirn in Falten. »Ich weiß es noch nicht, Kara.«
    »Was weißt du nicht?«
    »Komm rein.«
    Verwundert folgte sie ihm. Erst im Haus stellte sie die Frage, die ihr auf der Zunge brannte. »Kanntest du diesen jungen Besucher etwa?«
    Myxin hatte den Kopf gesenkt. Er schaute ins Leere. »Ja und nein«, murmelte er. »Ich werde nachdenken müssen. Es ist möglich, dass wir mit einer sehr alten Geschichte aus der Vergangenheit konfrontiert werden. Mehr kann ich dir dazu nicht sagen.«
    »Und wie lange würde es dauern, bis du eine Lösung gefunden hast?«
    Der kleine Magier hob die Schultern. »Haben wir uns schon jemals an den Zeitbegriff gehalten?«
    »Nein.«
    »Dann warte ab.«
    Kara warf die Waffe auf ihr Bett. »Kannst du dir vorstellen, dass ich dazu keine Lust habe?«
    »Sicher. Aber bleibt dir etwas anderes übrig?«
    »Leider nicht«, erwiderte sie und ballte beide Hände zu harten Fäusten.
    ***
    Glimpflich war unser letzter Fall ausgegangen, und das dank des Eingreifens einer Person, die in der Endphase als Doppelwesen erschienen war, als Shao/Amaterasu. Ihr war es gelungen, den mächtigen Dämon Shimada in die Schranken zu weisen und seinen Angriff wieder zurück zu schmettern. Jedenfalls besaß er das alte Kloster nicht mehr als Stützpunkt.
    Ich hatte mich aus diesem Fall ziemlich heraushalten müssen, das große Lob musste an Shao und Suko gerichtet werden. Mein Freund und Kollege war noch nicht wieder in London eingetroffen. Er wollte einige Tage
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