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0649 - Der Junge von Stonehenge

0649 - Der Junge von Stonehenge

Titel: 0649 - Der Junge von Stonehenge
Autoren: Jason Dark
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plötzlich fingen Funken an zu knistern, als sie durch die Strähnen huschten. Auch das Gesicht erhellte sich, als wäre es von einem Sonnenstrahl getroffen worden.
    Danach war alles wieder normal.
    »Sag mir deinen Namen!«
    Der Junge schüttelte den Kopf. Er hob die Schultern, drehte sich um und ging einfach weg.
    Kara schüttelte den Kopf. Sie war fassungslos, denn damit hätte sie nicht gerechnet. Mit lockeren Schritten bewegte sich der Besucher auf den Buschgürtel am Rand des Refugiums zu, gefolgt von Kara, die ihm mit langsameren Schritten folgte.
    Sie blieb hinter ihm stehen, als er sich gebückt hatte und mit einer Hand einen Strauch umklammerte, als wollte er ihn herausreißen und Kara überreichen.
    Mit einer einzigen Bewegung zog er ihn hervor und fuhr so schnell herum, dass Kara unwillkürlich einen Schritt zurückwich. So sehr hatte sie sich erschreckt.
    Der Junge stand wieder vor ihr, den Strauch in der Hand, den Arm von sich gestreckt. Er hielt seine Beute in der Hand, mit der er sie auch aus der Erde gerissen hatte.
    Für einen Erwachsenen wäre diese Geste mit einer großen Kraftanstrengung verbunden gewesen, aber nicht für ihn. Er hatte es ganz locker getan.
    »Was soll das?« fragte sie.
    Der Junge kam auf sie zu, mit dem Strauch, der sich plötzlich veränderte.
    Selbst Kara, die vieles gewohnt war, erlebte eine Überraschung, denn der Strauch verdorrte in der Hand des Jungen, verlor seine gesunde, grüne Farbe und nahm die von grauer Asche an. Als er die Finger bewegte und dabei die Hand noch stärker zur Faust schloss, rieselte Staub aus seiner Faust und breitete sich auf dem Boden aus.
    Jetzt verstand Kara nichts mehr. Eines allerdings wurde ihr trotzdem klar. Dieser Junge besaß magische Kräfte. Er war plötzlich zu einer Gefahr geworden.
    Als die letzte Asche auf dem Grasteppich lag, klopfte er gegen seine Hände, um sie zu säubern. Noch immer blieb sein Gesicht dabei ohne Regung. Die dunklen Augen waren auf Kara gerichtet, als wollten sie in ihrem Gesicht nachforschen, wie sie in den nächsten Sekunden reagieren würde.
    Sie blieb zunächst stehen, aber die Gefahr, die der Junge ausströmte, war gleichgeblieben.
    Zum ersten Mal lächelte er. Kein Lächeln, das freundlich war und irgendwie auch seinem Alter entsprach, es kam Kara triumphierend und gleichzeitig auch böse vor.
    Er hatte gewonnen…
    Und er drehte ihr den Rücken zu, ging nach rechts, denn er wollte sein neues Ziel anvisieren.
    Darüber brauchte Kara nicht lange zu raten, denn es war ausgerechnet das Zentrum des Areals, die Steine.
    Der Junge kümmerte sich nicht um die Frau. Er ging seinen Weg, wobei Kara Schlimmes befürchtete. Sie dachte darüber nach, dass er es geschafft hatte, den Strauch vor ihren Augen zu Asche verbrennen zu lassen, ohne dass ein Feuer dabei entstanden war. Allein diese Tatsache war ungeheuerlich und zeugte von seinen gewaltigen Kräften.
    Wenn er zwischen die Steine ging - und alles wies darauf hin -, konnte es gut möglich sein, dass er sie manipulierte und im schlimmsten Fall sogar zerstören wollte. Das konnte Kara nicht zulassen.
    »Bleib stehen!«
    Der Junge hatte sie gehört, doch er rührte sich nicht. Er ging weiter, als wäre nichts geschehen.
    Da er sein Tempo beibehielt, fiel es Kara leicht, ihn zu erreichen. Auch nach dem zweiten Angriff stoppte er seine Schritte nicht, so blieb Kara nur die Möglichkeit der Gewalt.
    Sie bewegte sich noch schneller, hatte den linken Arm erhoben, weil sie die Hand auf die Schulter des Jungen legen wollte, um ihn herumzureißen, dazu kam es nicht mehr.
    Plötzlich umzitterte die Gestalt eine helle, bleiche Aura, die den Körper genau nachzeichnete. Eine instinktive Abwehrbewegung des Jungen überraschte Kara derart, dass sie stoppte und ihre Hand zurückzog.
    Da drehte sich der Junge.
    Eingehüllt in diese helle Aura stand er vor der dunkelhaarigen Frau und schaute sie aus völlig veränderten Augen an. Die Pupillen wirkten wie die kleinen Zielpunkte von Taschenlampenstrahlen. Seine Lippen waren bleich, lagen fest zusammen, und durch seine dunklen Haare flirrten und zitterten die Funken. Der Ausdruck in dem Gesicht hatte gewechselt.
    Böse, verschlagen und hasserfüllt starrte er Kara an, der jetzt bewusst geworden war, dass in Greifweite ein kleiner Junge stand, der gleichzeitig ein kleiner, böser Teufel war.
    Diese Gestalt brachte Unruhe in das Refugium. Alles konnten sie gebrauchen, nur das nicht.
    Deshalb handelte Kara. Sie hob das Schwert mit der
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