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0649 - Der Junge von Stonehenge

0649 - Der Junge von Stonehenge

Titel: 0649 - Der Junge von Stonehenge
Autoren: Jason Dark
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als wollte er sie nie mehr in seinem Leben loslassen.
    Wir starrten uns an. Zum Glück hatte er mir genügend Freiheit gelassen, um sprechen zu können. Bestimmt nicht aus Eigennutz, er wollte mir seinen Triumph erklären.
    Im Hintergrund hielt sich Conrad auf. Der Mann war zu einem Statisten degradiert worden und dachte immer nur an seine Frau. Manchmal sprach er flüsternd ihren Namen aus.
    »Wie fühlt man sich, wenn man so dicht vor dem Tod steht, Sinclair?«
    Beim Sprechen kratzte es im Hals. »Noch lebe ich, Tim. Ich habe auch nicht vor zu sterben.«
    »Du bist wirklich außergewöhnlich. Wenn der Eiserne mit dem Gral zurückkehrt, kannst du froh sein, dass ich die Conrads laufenlasse. Du siehst, ich bin gar nicht so. Aber dich will ich tot sehen, denn wenn ich dich anschaue, kann ich immer nur an einen denken. An diesen verfluchten Hector de Valois, der in deiner Person wiedergeboren ist. Ihm habe ich Rache geschworen, und ich wusste verdammt genau, dass der Zeitpunkt eintreten würde. Auch wenn es Jahrhunderte gedauert hat, jetzt bringt mich nichts mehr davon ab.«
    »Warum hat man dich damals garrottiert?«
    »Ganz einfach. Weil de Valois aufgefallen war, dass ich ein Druide bin.«
    »Nein, kein echter Druide, Tim. Die Eichenkundigen waren nicht schlecht. Sie haben versucht, den Menschen zu helfen, das wissen wir aus zahlreichen Überlieferungen. Du hast dich einer grausamen und gefährlichen Seite zugewandt, denn du dientest Guywano. Ihn bezeichne ich nicht als Druiden, er ist für mich ein Monster.«
    »Wie dem auch sei, dein Leben ist abgelaufen. Ich habe meine Rache bekommen.«
    Natürlich hatte ich darüber gegrübelt, einen Ausweg aus der Lage zu finden.
    Es war schwer gewesen, zu schwer. Wenn ich Tim angriff, konnte ich nicht schnell genug sein. Er würde es immer wieder schaffen, den Knebel zu drehen. Es reichte eine Drehung aus, um mich vom Leben in den Tod zu befördern.
    Die primitive Garrotte selbst bestand nicht aus einem Strick oder Seil, sondern aus pflanzlichem Material. Ich dachte an Hanf, in Verbindung mit Lianen.
    Wir knieten nicht nur so, dass wir uns gegenseitig anschauen konnten, mir gelang es auch, an Tim vorbeizusehen und einen Blick auf den ungewöhnlichen Spiegel zu werfen.
    Er war magisch geladen, er hatte einigen den Weg gezeigt. Durch seine Kraft gelang es, die Zeiten zu überbrücken, in ihm hatte ich bis nach Aibon schauen können.
    Das Bild sah ich nicht mehr.
    Dafür erschien ein anderes.
    Es war so unwahrscheinlich, dass ich es kaum glauben konnte. Noch ein zweites Problem baute sich vor mir auf, denn ich durfte auf keinen Fall meine Überraschung zeigen. Wenn Tim zu früh etwas merkte, war ich verloren.
    Im Spiegel erschien eine Maske!
    Giftgrün - an den Seiten mit fünf verschiedenfarbigen Augen bestückt, und mir war klar, wer sich hinter der geheimnisvollen Totenmaske aus Atlantis verbarg.
    Myxin, der Magier. Er hatte zum letzten Mittel gegriffen, um die Macht dieses Jungen zu brechen. Die Wege mussten einfach geschlossen werden. Aber war die Totenmaske mächtig genug?
    Auch Frank Conrad hatte bemerkt, dass sich etwas veränderte. Er besaß nicht eine so große Kontrolle über sich selbst. Sein leiser Überraschungsruf wurde von Tim gehört.
    »Was ist?« Er drehte sich nicht zu Conrad um, hielt seinen Blick nach wie vor auf mich gerichtet.
    »Der… der Spiegel…«
    »Und?«
    »Verändert…«
    Tim lachte. »Dann wird der Eiserne zurückkehren. Er kann auch den Weg nehmen. Ich habe die Magie geöffnet.«
    »Nein!« schrie Conrad, »nicht der Eiserne.«
    Im gleichen Augenblick hörten wir drei das satte, platzende Geräusch, als hätte jemand mit einem Handtuch in einen Scherbenhaufen geschlagen, der auf Sand lag.
    Plötzlich brüllte Tim auf.
    Ich handelte. Es war ein Risiko. Wenn seine Hand zuckte und sich drehte, war ich verloren, aber es gab keine andere Chance. Die Schnur war lang genug, so dass auch ich sie noch umklammern konnte, und mein Leben stand auf der Kippe zwischen zwei Atemzügen…
    ***
    Kara wartete, sie fieberte, sie hatte die Zeit vergessen, und sie sah, wie sich die Steine meldeten, wie die Luft zwischen ihnen flimmerte und eine Gestalt freigab.
    Myxin kehrte zurück.
    Noch immer trug er die Maske vor seinem Gesicht. Kara traute sich nicht, auf ihn zuzulaufen, sie hatte Angst, doch als er ging und die Maske dabei abnahm, rannte sie ihm entgegen.
    Myxin stoppte sie, indem er einen Arm vorstreckte.
    »Und? Hast du es geschafft?«
    »Ich… ich weiß
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