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0645 - Die Catron-Ader

Titel: 0645 - Die Catron-Ader
Autoren: Unbekannt
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zerreißt?"
    „Solche Dinge sind denkbar", antwortete Rhodan nach längerem Zögern, „aber sie sind nicht ohne weiteres plausibel.
    Der letzte Pehrtus hat überzeugende Initiative an den Tag gelegt, als es darum ging, sich einen Körper zu verschaffen und das vom Hypertransschirm eingeschlossene Gebiet zu verlassen. Durch die Catron-Ader weiß er - oder hat zumindest eine Ahnung, was sich in der Galaxis Catron zugetragen hat.
    Er weiß, daß die Angegriffenen endlich begonnen haben, sich zu wehren, und zwar mit Macht.
    Er reagiert. darauf, indem er sich zunächst in Sicherheit bringt.
    Er will dem Gegner nicht in die Hände fallen. So - verhält sich kein Wesen, das die letzte Hoffnung schon aufgegeben hat.
    Ich bin überzeugt, daß der Pehrtus am Leben bleiben will.
    Er hält den Kampf noch nicht für aussichtslos. Also wird er eines Tages wieder aus der verlassenen Stadt zum Vorschein kommen." Rhodan schwieg eine Zeitlang.
    Dann fuhr er mit bedrückter Stimme fort: „In einem allerdings gebe ich Ihnen recht. Jedes Menschenleben, das während unseres Wartens auf den Pehrtus verlorengeht, brennt mir in der Seele."
    Von Pynkschton dagegen kamen ermutigende Nachrichten.
    Über zwei Drittel der Robotflotte waren bereits vernichtet. Es hatte den Anschein, als habe die technische Einrichtung der Robot-Raumschiffe unter der jahrhunderttausendelangen Untätigkeit erheblich gelitten. Pynkschton hatte bis jetzt kaum Verluste erlitten. Die Robot-Einheiten waren seinen Schiffen an Wendigkeit und Reaktionsschnelle unterlegen. Allerdings fehlte ihnen auch die Einsicht, den Kampf angesichts der eindeutigen Überlegenheit des Angreifers als nutzlos aufzugeben. Dafür waren sie nicht programmiert. Also fuhr in der Nacht der Himmel über Nopaloor fort zu leuchten. Jedesmal, wenn unter den Salven der raytanischen Kriegsschiffe eine der Robot-Einheiten explodierte, erschien am Firmament für wenige Sekunden ein neuer, heller Stern.
     
    *
     
    Sabhadoor wurde allmählich unruhig. Seit mehreren Stunden war kein einziger seiner Kundschafter mehr zurückgekehrt. Sie hatten den Auftrag, sich in regelmäßigen Abständen bei ihm zu melden, gleichgültig, ob sie etwas Wesentliches in Erfahrung gebracht hatten oder nicht. Das war eine Sicherheitsmaßnahme, die er getroffen hatte, um nicht überrascht zu werden, falls der Gegner einen oder mehrere seiner Scouts ergriff und an der Rückkehr hinderte. Zwei der Männer waren seit mehr als einer Stunde überfällig. Sabhadoor begann, eine Ortsänderung in Erwägung zu ziehen. Wenn wirklich einer der Kundschafter gefaßt worden war, dann würde der Feind von ihm erfahren, in wessen Auftrag er unterwegs gewesen war und wo sich sein Auftraggeber befand. Dann aber war Sabhadoor an dieser Stelle nicht mehr sicher.
    Da erhob sich in der Runde der Männer, die um die aufgehäufte Beute herumsaßen, der Mann, der die Bande früher angeführt hatte. Wilamesch nannte er sich. Er stammte nicht von Yaanzar, wie die blaue Farbe seines Hautflaums bewies. Von allen Plünderern war er der einzige, der dem neuen Anführer noch immer nicht über den Weg traute. Sabhadoor Wußte das.
    Er hatte Wilamesch, als er ihm zum erstenmal gegenübertrat, suggestiv beeinflußt und dadurch dafür gesorgt, daß es bei der Übernahme des Befehls über die Plündererbande zu keinen Schwierigkeiten kam. Seitdem jedoch hatte er sich um den Mann kaum noch gekümmert. Wilamesch besaß einen hohen Grad von Selbständigkeit. Gerade dieser Umstand hatte ihn zum geborenen Anführer gemacht. Er vermochte kritisch zu denken und war daher für Sabhadoors suggestive Reden weniger anfällig als die anderen. Jetzt trat er vor Sabhadoor hin und erklärte mit lauter Stimme: „Du bist der neue Anführer, Ich habe dagegen keinen Einwand erhoben und mich dir bereitwillig untergeordnet. Jetzt aber, meine ich, solltest du tun, was die Leute von ihrem Anführer erwarten: Sie nach oben führen, an die Oberwelt, damit sie endlich die Reichtümer in Empfang nehmen können, die du ihnen versprochen hast. Wir haben Hunger und Durst. Wir haben seit Tagen kaum mehr ein Auge zugetan. Wir müssen hinauf, sonst gehen wir hier unten elend zugrunde!"
    Die Männer hatten überrascht aufgeblickt. An ihren Augen erkannte Sabhadoor, daß sie mit Wilamesch einer Meinung waren. Die Lage war nicht kritisch, aber immerhin unangenehm.
    Er konnte Wilamesch hypnotisch unter Druck setzen und ihn damit zwingen, seine Vorwürfe einfach fallenzulassen. Aber das würde die
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