Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0645 - Die Catron-Ader

Titel: 0645 - Die Catron-Ader
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
seines Gehirns in seine Worte, und als er geendet hatte, gab es in der Runde niemand mehr, der ihm nicht glaubte.
    Dann teilte er die Leute in kleine Gruppen ein und begann, sie nach oben zu schicken, damit sie für ihn kundschafteten. Er hütete sich, ihnen zu sagen, in welcher Lage er sich befand. Er sprach undeutlich von Verfolgern, vor denen er sich in acht zu nehmen habe, und machte den Männern klar, wonach sie Ausschau zu halten hätten. Einer der Kundschafter kehrte nach kurzer Zeit zurück. Sabhadoor hatte ihm aufgetragen, den Gleiter, den er an der Oberfläche hatte zurücklassen müssen, bis in die nächste Stadt zu schaffen und dort einfach abzustellen.
    Der Mann hatte sich seines Auftrags nicht entledigen können.
    Das Fahrzeug war bereits abgeholt worden.
    Mittlerweile war unter den Leuten, die nicht an die Oberfläche geschickt wurden, sondern sich stets in Sabhadoors Nähe aufzuhalten hatten, leise Unruhe aufgekommen. Nach Wilameschs Plan hätten sie jetzt schon längst an der Oberwelt und im Besitz der Gelder sein sollen, die sie aus dem Plündergut lösten.
    Statt dessen hockten sie tatenlos hier herum, noch genauso arm wie zuvor, in ständiger Gefahr, von neuen Unruhen im Innern des Planeten endgültig verschüttet zu werden.
    Sabhadoor ergriff von neuem das Wort. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, gab er zu verstehen, daß er die Vorgänge, die seit jüngster Zeit den Planeten bis in seine glutflüssigen Tiefen hinab erschütterten, verstehe, und daß es in Kürze möglich sein werde, sie zu kontrollieren. Mit suggestiver Kraft redete er den Männern ein, daß er, Sabhadoor, derjenige sein werde, der diese Kontrolle ausübte. Er spürte, wie ihre Unruhe sich legte und ihr Vertrauen zu ihm wuchs. Sie glaubten ihm. Er aber schloß seine Ansprache mit den Worten: „Die Kontrolle der Naturkatastrophen wird eine vorübergehende sein. Es wird auf Yaanzar gerade so lange still werden, daß alle, die die Zeichen zu deuten wissen, sich in Sicherheit bringen können. Wer aber sind die, die die Zeichen zu deuten wissen?
    Wir sind es! Dieser Planet ist dem Untergang geweiht. Nur wer mir gehorcht, wird die Katastrophe überleben!"
     
    9.
     
    Vorsichtig zogen sich die drei Männer zurück. Sie sprachen kein Wort, bis sie sich so weit von dem Versteck der Plünderer zurückgezogen hatten, daß sie nicht einmal den Lichtschein mehr wahrnehmen konnten, der von ihren Lampen ausging. Sie verzogen sich in einen Seitengang. Tembalan schaltete die Lampe an und deckte ein Tuch über den Lichtaustritt, so daß ein kleiner Kreis matten Dämmerscheins entstand.
    „Der Mann ist gefährlich", murmelte der Alte. „Wenn ich gegen ihn zu kämpfen hätte, würde ich mich hüten, ihm in die Augen zu sehen."
    Mikul empfand ähnlich.
    „Es ist merkwürdig", sagte er mehr zu sich selbst: „Der Mann versprach und behauptete unglaubliche Dinge. Aber ich glaube ihm trotzdem. Ich bin überzeugt, daß jedes seiner Worte wahr ist." '„Er hat eine suggestive Begabung", behauptete Tembalan.
    „Er kann dich glauben machen, was er will."
    Sie hingen eine Zeitlang wortlos ihren Gedanken nach.
    Schließlich besann sich Mikul seiner Pflicht.
    „Die Leute warten auf Anweisungen", erinnerte er den Alten.
    „Wir wissen, wo' die Plünderer sich versteckt halten. Es wird Zeit, daß wir angreifen - bevor sie sich nach oben verziehen."
    Tembalan sah auf.
    „Wir müssen äußerst vorsichtig vorgehen", meinte er. „Als erstes brauchen wir mehr Waffen."
    „Woher sollen wir die nehmen?"
    „Hast du nicht gehört, daß der Fremde Kundschafter an die Oberwelt schickt? Sie kommen zurück, um ihm Bericht zu erstatten. Sie sind bewaffnet. An sie müssen wir uns halten."
    „Der Schacht mündet nur wenige Schritte vom Versteck 'der Plünderer entfernt. Wie willst du da einen der Kundschafter überfallen, ohne..."
    „Nicht dort!" widersprach der Alte ungeduldig. „Der Schacht hat zwei Enden, nicht wahr? Eines unten und eines oben!"
    Allmählich begann Mikul zu verstehen. '„Aber das andere Ende ist weit", wandte er. ein. „Zweieinhalbtausend Meter. Wie lange wird es dauern, bis wir dorthin gelangen?"
    „Tage, wenn wir über die Treppen steigen", antwortete der Alte.
    „Aber das brauchen wir nicht."
    Er erläuterte seinen Plan. Wilameschs Gruppe war nicht groß genug, als daß sie am oberen Ende des Seilaufzugs einen ständigen Posten hätte unterhalten können. Sie wußten von den Gefangenen, daß der Aufzug von demjenigen bedient wurde, der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher