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0645 - Die Catron-Ader

Titel: 0645 - Die Catron-Ader
Autoren: Unbekannt
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beiden Männer hier mitgerechnet - schon in seiner Hand. Wenn die Plünderer fortfuhren, sich auf diese Weise zu zersplittern, würde es leicht sein, ihrer aller habhaft zu werden, ohne daß es dabei zu einem großen Kampf kommen mußte.
    Er trat mit gezogener Waffe vor die Türöffnung. So sicher fühlten sich die beiden Männer vor der Verfolgung, daß einer von ihnen aufsprang und freudig ausrief: „Endlich kommt ihr...!"
    Dann jedoch erkannte er seinen Irrtum. Haltlos, als sei ihm alle Kraft aus den Muskeln gewichen, sank er wieder auf seinen Stuhl zurück. Tembalan sammelte geschickt die Waffen der beiden Wachtposten ein. Dann wurden sie von den beiden Kurieren gefesselt. Zum Abschluß schleppte man sie in eine abseits gelegene Kammer, damit ihre Genossen, wenn sie nachsehen kamen, sie nicht finden könnten. Einer der Kuriere kehrte sofort zurück. Er trug die beiden soeben erbeuteten Waffen und hatte die Bürger des ehemals eingeschlossenen Stadtteils darüber in Kenntnis zu setzen, daß zwei weitere Gefangene gemacht worden waren.
    Mikul und Tembalan verhörten die beiden Plünderer. Sie erfuhren, daß Wilameschs Gruppe aus insgesamt achtundzwanzig Leuten bestand. Hinzu kamen sechs, die an dem Plünderzug nicht teilgenommen, sondern sich von Anfang an in der Nähe der SammeIstelle aufgehalten hatten. Von ihnen war der Seilaufzug installiert worden. Sie waren diejenigen, die den Raub nach oben zu bringen hatten, sobald die eigentlichen Plünderer die Beute anzuliefern begannen. Der Mann, der jetzt die Bande befehligte, hieß Sabhadoor. Über seine Herkunft wußte man nichts. Seine Autorität wurde jedoch von niemand angezweifelt. Er hatte den Leuten Reichtümer versprochen, die alles, was die Plünderer durch ihre Raubzüge zu gewinnen hofften, um ein Mehrfaches überstiegen. Dafür sollten sie sich, anstatt als Plünderer, als Kundschafter betätigen.
    Mikul fand es bemerkenswert, daß die beiden 'Gefangenen den Versprechungen des Unbekannten bedingungslosen Glauben schenkten, obwohl er bislang anscheinend noch keinen Beweis dafür geliefert hatte, daß er die verheißenen Reichtümer auch beschaffen könne. Die Gefesselten wurden in der abseits liegenden Kammer zurückgelassen. Mikul und Tembalan, begleitet von dem zweiten Kurier, setzten ihren Weg fort. Sie gelangten schließlich in die Nähe eines der alte Haupt-Antigravwhächte desselben, in dem Wilameschs Leute den provisorischen Seilaufzug eingerichtet hatten. Der Sammelplatz befand sich, nicht weit davon entfernt. Vorsichtig, die Lampe nur noch dann und wann für einen kurzen Rundblick gebrauchend, suchten die Männer die Gänge ab.
    Plötzlich hörten sie Stimmengemurmel. In der Finsternis und bei dem kunterbunten Wirrwarr von Kreuz- und Quergängen war es zunächst schwierig zu entscheiden, aus welcher Richtung das Geräusch kam. Schließlich jedoch gewahrten sie Lichtschein in der Ferne. Sie krochen darauf zu. Der Gang mündete auf einen kleinen, runden Platz. Schon von weitem sahen sie den Haufen von Diebesgut, den Wilamesch in der Mitte des Platzes aufgeschüttet hatte. Um den Haufen herum. saßen mehr als ein Dutzend Männer, unter ihnen Wilamesch, der still und reglos vor sich hinstarrte. Auf der anderen Seite aber stand ein hochgewachsener Mann, noch größer, noch breitschultriger als Wilamesch selbst. Aus seinen Augen leuchtete ein eigenartiges Feuer. Er sprach zu den Männern, die um das Plündergut herum auf dem Boden hockten. Seine Stimme war von einer merkwürdigen, suggestiven Qualität. Alles, was er sagte, schien unmittelbar bis zum innersten Kern des Bewußtseins vorzustoßen und sich dort einzunisten, um nie wieder vergessen zu werden. Das mußte Sabhadoor sein. Mikul schauderte, als er ihn sagen hörte: „Dieser Planet ist dem Untergang geweiht. Nur wer mir gehorcht, wird die Katastrophe überleben!"
     
    *
     
    Die Menschen, die bisher im Innern des Hypertrans-Energieschirms eingeschlossen waren, konnten' ihr Glück kaum fassen. Im Innern des Schirms war der Proviant allmählich knapp geworden. Die Leute waren hungrig. Man versah sie mit Speise und Trank und ließ sie von ihren Erlebnissen berichten, eine Gelegenheit, von der die Überglücklichen im Banne ihrer Euphorie mit endlosen Redeflüssen Gebrauch machten.
    Inzwischen hatten die Truppen der VASGA und des Geheimen OrganKommandos die Suche nach dem achtzehnten Pehrtus-Gehirn erfolglos abgebrochen. Der letzte Pehrtus war nirgendwo zu finden. Daß es ihn gegeben hatte, daran
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