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0645 - Das Teufels-Denkmal

0645 - Das Teufels-Denkmal

Titel: 0645 - Das Teufels-Denkmal
Autoren: Jason Dark
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erhielt.
    Nach wenigen Metern schon ging Suko über die verbrannte Erde. Er geriet in die Nähe des Denkmals, wo sich Baphomet zeigte und ihm seinen glatten, hellbraunen, fellartigen Oberkörper entgegengestreckt hielt, ähnlich einer Frau, die ihren Lover empfing.
    Suko war kein Lover, sondern ein Todfeind Baphomets, in dessen Gewalt er sich begeben würde.
    Die letzten Schritte fielen ihm verdammt schwer. Er zögerte sie sogar hinaus ging langsamer - und hörte den peitschenden Klang des Schusses.
    Er blieb stehen.
    »Dreh dich nicht um, Chinese! Noch lebt sie. Der nächste Schuss aber wird das ändern. Dann zieht die Kugel einen Kanal in ihren Schädel. Hast du verstanden?«
    »Ist schon klar, van Akkeren. Darf ich noch eine Frage stellen?«
    »Ja.«
    »Weshalb kommst du nicht? Willst du deinen mächtigen Freund nicht begrüßen?«
    »Später, Chinese. Nach dir, wenn Baphomet dich in sich hineingezogen hat!«, brüllte er und lachte.
    Da wusste Suko, was ihm bevorstand und wie er sein Leben beenden sollte.
    Hatte man ihm nicht geraten, vorsichtig zu sein? Er musste eingestehen, nicht genug aufgepasst zu haben. Wenn dieser Dämon ihn einmal hatte, war es vorbei.
    Und dabei hatte er ihn erst geweckt. Suko kam sich vor wie ein Selbstmörder.
    Auch Julia hatte die Worte gehört und voll begriffen. Auch sie quälte sich mit Vorwürfen herum. Es war einfach nicht zu ertragen, dass dieser Mann es schaffte, sie beide derartig in die Klemme zu bringen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass van Akkeren sie später laufen ließ.
    Was tun?
    Der Inspektor ging weiter. Sie schaute auf seinen Rücken. Wie gezeichnet stand er in der Finsternis.
    Die Schultern bewegten sich, die Arme waren vorgestreckt.
    Und neben ihr stand van Akkeren. Er hielt ihren Arm nicht mehr so stramm, auch für ihn war die Haltung nicht bequem. Dafür hatte er seine Waffe gezogen, einen Revolver, kurzläufig und nach Öl riechend, so nahe befand sich das Metall an ihrer Nase.
    Der Finger lag am Anzug. Eine geringe Bewegung nur, dann war alles vorbei.
    So oder so…
    Julia konnte nicht ermessen, wie weit Suko noch von seinem schrecklichen Ziel entfernt war.
    Zwei Schritte, drei…?
    Und der Dämon bewegte sich. Er schaukelte wie der schwere Stoff einer Fahne, drehte sich von einer Seite auf die andere. Seine Arme waren in Höhe der Ellbogen angewinkelt, dazu halb ausgestreckt. Die Klauen bewegten sich in wilder Vorfreude darauf, den Feind an sich reißen zu können.
    Ein Ende - so verdammt, verflucht und gleichzeitig menschenunwürdig, wie es sich Julia nicht einmal in ihren schlimmsten Träumen hätte vorstellen können.
    Darüber kam sie nicht hinweg. Irgendwann musste ein Schlussstrich gezogen werden.
    Von ihr selbst!
    »Suko, neeiiinnnn…!«
    Es war ein Schrei, wie sie ihn nie zuvor in ihrem Leben ausgestoßen hatte. Eine Warnung für den Inspektor und gleichzeitig der Beginn ihres Angriffs.
    Julia fuhr herum, um den Griff des Mannes zu entwischen. Er hielt sie fest. Ein wahnsinniger Schmerz raste durch ihre Schulter, aber sie machte weiter und schlug mit dem freien Arm auf van Akkeren ein, der einen wilden Fluch ausstieß, zurücksprang, den Waffenlauf senkte und gnadenlos feuerte.
    Die Kugel bohrte sich in den Körper der knienden Julia, die einen Wehlaut ausstieß, beide Hände auf die Einschusswunde krallte und im Zeitlupentempo nach vorn fiel.
    Das bekam Suko nicht mit. Noch einen großen Schritt hätte er machen müssen, um den verfluchten Baphomet zu erreichen, als sich Julia entschloss, alles auf eine Karte zu setzen.
    Suko wirbelte herum, als er den Schuss hörte. Gleichzeitig streckte Baphomet seine Klauen aus, um nach Suko zu schnappen. Der drehte sich weg und ließ sich gleichzeitig fallen.
    Die Lampe behielt er in der Hand.
    Ihr Strahl sollte ihm das neue Ziel zeigen.
    Es war van Akkeren!
    Seine Geisel lag regungslos im Gras. Er selbst war zurückgewichen, lief aber nicht weg, bewegte sich hektisch vor und feuerte im Laufen auf den liegenden Suko.
    Vincent van Akkeren war kein ausgebildeter Schütze. Seine Kugeln lagen zu ungenau. Sie pflügten in einiger Entfernung rechts und links neben Suko den Boden auf, schleuderten auch Staub- und Steinsplitter hoch, was Suko allerdings nicht störte, denn er war plötzlich kalt.
    Direkt in das blasse Mündungsfeuer hinein setzte er seine Schüsse - und traf.
    Suko lag ruhig, hatte die bessere Position und glaubte, van Akkeren tanzen zu sehen.
    Erst schwankte er zur Seite, knickte ein, fing sich
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