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0645 - Das Teufels-Denkmal

0645 - Das Teufels-Denkmal

Titel: 0645 - Das Teufels-Denkmal
Autoren: Jason Dark
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diesem ungewöhnlichen Denkmal, das vor langer Zeit dem Dämon Baphomet geweiht worden war. Das Schnitzwerk sah tot aus, es unterschied sich in nichts von einem anderen, und doch konnte man es nicht mit den Zeichen und Botschaften vergleichen, die Liebespaare in Baumrinde eingravierten.
    Bisher hatte Suko das ungewöhnliche Denkmal nur von der Frontseite gesehen. Er wollte aber wissen, wie es gegenüber aussah und auch an den seitlichen Stellen, deshalb ging er um den Stamm herum, wobei er ihn auch weiter anleuchtete.
    Er sah an der Rückseite normal aus. Keine Hinweise und Zeichen, die auf eine schwarzmagische Verwendung hingewiesen hätten. Und auch der zweite Stamm wirkte so schrecklich normal.
    Suko ging wieder zurück.
    Mit dem Lampenstrahl zeichnete er die Umrisse noch einmal sehr genau nach, und er war zufrieden, dass sie sich nicht verändert hatten. Keine Bewegung, die große Ruhe, wie sie bereits über die Jahrhunderte angedauert hatte.
    Denn es war den Mächten der Hölle immer wieder gelungen, sich auf mehr oder weniger direkte Art und Weise an die Menschen heranzumachen, und es hatte immer wieder Personen gegeben, die diesen Verlockungen nicht widerstehen konnten.
    Dabei waren die Menschen stolz darauf, eine moderne Zeit zu erleben. Nur hatte es die andere Seite verstanden, sich anzupassen und genau die Lücke zwischen kalter Technik und einer gewissen Unmenschlichkeit und Vereinsamung gefunden, wo sie ihre Fühler ausstreckte und heute mehr Opfer fand als je zuvor.
    Suko und John Sinclair kämpften seit Jahren dagegen an. Mit mehr oder weniger gutem Erfolg.
    Einen endgültigen Sieg würden sie wohl niemals erringen, dafür war die andere Seite einfach zu mächtig.
    Suko schüttelte seine rechte Hand und damit auch die Riemen der Peitsche. Sie huschten über den verbrannt wirkenden Boden. Suko fragte sich, ob nach einem Treffen mit der Peitsche das Denkmal in Flammen stehen würde, denn es würden zwei starke Magien aufeinandertreffen, wobei die der Peitsche ebenfalls einen schwarzmagischen Ursprung hatte, denn die Riemen bestanden aus den Hautstreifen des mächtigen Dämons Nyrana.
    Die hässliche Fratze widerte den Inspektor am meisten an, deshalb nahm er sie zuerst aufs Korn.
    Die günstigste Schlagposition hatte er bereits eingenommen, drückte den rechten Arm nach hinten, nachdem er ihn angehoben hatte, schaute noch einmal auf die Riemen, die dicht beisammen lagen, und schlug wuchtig und blitzschnell zu.
    Als sich die drei Riemen noch auf der Reise befanden und dabei auseinander fächerten, hatte Suko für einen winzigen Moment den Eindruck, als würde sich die geschnitzte Gestalt bewegen. Ein flüchtiger Irrtum, denn die Riemen klatschten voll gegen das Holz und damit auch vor die darin eingravierte Gestalt.
    Kein Schrei, kein Splittern, kein Krachen, nur - das helle bis dumpfe Klatschen des Aufpralls war zu hören, was Suko beinahe enttäuschte, denn er hatte mit mehr gerechnet.
    Die drei Riemen sackten wieder nach unten, ringelten sich mit ihren Spitzen im Gras zusammen, und Suko stand vor dem Denkmal wie ein begossener Pudel.
    Links die Lampe, rechts die Peitsche, die zu schwach für Baphomet gewesen war.
    Nicht einmal Schrammen hatte die Rinde abbekommen. Es war auch nichts aus ihr herausgefetzt worden, der Stamm sah aus, als hätte er den Schlag nicht erhalten.
    Der Inspektor verstand die Welt nicht mehr. So etwas war ihm seines Wissens noch nie passiert.
    Nicht einmal schwächen können hatte er diese Figur.
    Oder sollte alles nur eine Täuschung, ein Windei gewesen sein? Steckte in Wahrheit nichts dahinter? War das Denkmal nicht magisch angereichert, befand sich innerhalb des Stamms nicht der Dämon Baphomet?
    An diese Alternative wollte Suko nicht glauben, sonst hätten van Akkeren und Hoffmann sicherlich nicht den Zug durch diese Notbremsung angehalten. Er gestand sich ein, etwas verkehrt gemacht zu haben. Die Peitsche war eben nicht stark genug gewesen.
    Ihm blieb die Beretta.
    Doch eine geweihte Silberkugel in den Stamm zu schießen wäre die reinste Munitionsverschwendung gewesen, denn die Dämonenpeitsche war als Waffe stärker als die geweihte Silberkugel.
    Noch einen Versuch starten?
    Suko spielte natürlich mit dem Gedanken, wurde urplötzlich abgelenkt, weil sich am Denkmal etwas tat. Zuvor hatte er den Verdacht, als wäre jemand dabei, schrecklich tief Atem zu holen, ohne sich zu bewegen, denn ein ungewöhnliches Geräusch wehte Suko entgegen, mit dem der leichte Wind nichts zu
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