Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0644 - Goliath aus der Vergangenheit

Titel: 0644 - Goliath aus der Vergangenheit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Verteidigung. Ich sah, daß sie alle zuhörten. Die wilden Explosionen vom anderen Ende der Halle hatten aufgehört.
    „Wo sind die Rechner, von denen die Reaktionen abhängen?"
    fragte Rhodan. Er lachte jetzt. Er hatte meine Möglichkeiten längst durchschaut. Ich schäumte vor Wut, denn ich sah ein, daß ich indirekt in eine Faile geraten war, die ich mir selbst gestellt hatte.
    Log ich, würde er es merken. Dann tötete er mich. Er wußte, daß er nicht Donktosch 'niederbrannte, sondern mich, das Pehrtus-Gehirn.
    Sagte ich die Wahrheit, dann rettete ich meine Existenz.
    Denn wenn ich die Wahrheit sagte, dann bedeutete dies für Rhodan und seine Mitarbeiter, daß Donktosch die Macht über mich wieder errungen hatte. Der Kreis hatte sich geschlossen.
    Ich hatte, falls ich weiterleben wollte, keine Wahl mehr. Ich mußte die Wahrheit sagen.
    Also sagte ich die Wahrheit.
     
    *
     
    „Ich brauche die genaue Position und die detaillierte Stärke der Verteidigungseinrichtungen!" sagte Rhodan.
    Heltamoschs Gruppe hatte sich zerstreut, wie ich mit einem schnellen Rundblick meines vollständig kontrollierten Wirtskörpers feststellte. Fieberhafte Überlegungen beschäftigten mich.
    „Ich bringe Sie dorthin!" sagte ich.
    „Wie weit?"
    „Nicht sehr weit. Eine Ebene tiefer. Dort sind die verschiedenen Sektoren untergebracht."
    „Sie wissen, daß wir keine andere Wahl haben, Donktosch!
    Los, Leute hinter uns her!"
    Dieser verdammte Plotschak begann wieder zu heulen.
    Ich glaube, er witterte, daß Donktosch nicht mehr Donktosch war, sondern von mir kontrolliert wurde. Allerdings hatte ich ihnen alle eine überzeugend gut gespielte Schau geboten. Donktosch im Kampf mit dem Fremden!
    „Natürlich!" sagte ich aufgebracht. „Ihre Unterstützung hat mir geholfen, die Kontrolle wieder zurückzugewinnen."
    „Ich schon gut!" murmelte Zeno. Die Männer packten ihre Waffen und folgten mir. Zwei von ihnen hielten mich an den Armen fest.
    Ich konnte nicht ein zweites Mal entkommen. Sie richteten noch immer ihre Waffen auf mich. Wir durchquerten die Halle und entdeckten in einer Ecke einen Niedergang, der in einen kleinen Saal führte. In diesem kleinen Saal leuchtet ein düsteres Rotlicht, Ich spielte weiter. Ächzend sagte Donktoschs Körper: „Wir haben übersehen, Freunde, daß das Pehrtus-Gehirn wegen der Strahlung zur vollen Leistungsfähigkeit erwacht ist. Ich kämpfe ununterbrochen mit dem Gehirn. Bitte, haltet mich fest."
    Der Mann, der mich festhielt, versicherte grimmig: „Darauf können Sie sich verlassen, Donktosch !"
    Die Wissenschaftler und Raumfahrer hatten sich in Soldaten verwandelt. Sie schwärmten, aus und untersuchten flüchtig die einzelnen Schaltelemente. Dann handelten sie blitzartig.
    Wuchtige Schalter fielen in Nullstellungen zurück. Schüsse aus Hochenergiewaffen krachten auf und donnerten als Echo zwischen den Saalwänden hin und her. Der Lärm machte jede Verständigung unmöglich. Die Pulte verschmorten, die Schalter lösten sich auf. Kurzschlüsse von mächtigen Energien bildeten knatternde, grellweiße Lichtbögen. Rhodan schrie durch den Lärm: „Macht es gründlich!"
    Auf den flackernden, von Störungen heimgesuchten Bildschirmen, die eine Rückwand des Saales ausfüllten, war zu sehen, wie Teile der Abwehranlagen ausfielen. Roboter sanken zu Boden. Andere erhielten einen falschen Datenstrom und krachten in den Bereitschaftsstellungen zusammen.
    Nacheinander wurden die Pulte zerschlagen und die Schaltanlagen unbrauchbar gemacht.
    Ich konnte noch nicht entfliehen.
    Noch immer bewachten mich die beiden Männer. Sie bohrten mir die Mündungen ihrer Waffen in die Seiten und sahen schweigend zu, wie die Computer und Speicher zerstört wurden.
    Langsam zogen sich Rhodan und Gayt-Coor zurück. Sie feuerten ununterbrochen auf die Anlagen. Von der Rückwand des Saales kamen dicke schwarze Wolken auf uns zu und nahmen uns den Atem.
    „Achtung!" schrie jemand.
    Rhodan wirbelte herum. Er blickte die Schräge aufwärts.
    Dort hatten sie Wachen aufgestellt. Fünf oder sechs Männer in schweren kampfanzügen schalteten gerade ihre eigenen Abwehrschirme ein und wehrten sich. Ich zuckte zusammen - mein verzweifelter Überlebensversuch hatte also vollen Erfolg gehabt.
    Maschinen griffen an!
    Es waren schwere, annähernd „menschlich" geformte Wachroboter. Sie überschütteten die Wachen mit einem Hagel aus Projektilen und Strahlen. Die Automatik hatte klar erkannt, daß hier im Innern der Anlage ein gnadenloser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher