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0643 - Schlangenträume

0643 - Schlangenträume

Titel: 0643 - Schlangenträume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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helfen, Ihren Alptraum zu verlieren«, sagte Eva und näherte sich den beiden weiter.
    Das Mädchen Alice erstarrte.
    Langsam stiegen auch Zamorra und Monica aus. Der Dämonenjäger nickte der Telepathin zu. »Versuch es«, bat er. »Wenn es sich um eine Ssacah-Dienerin handelt, wirst du ihre Gedanken nicht lesen können.«
    Monica konzentrierte sich auf Alice.
    Sie zuckte zusammen.
    »Nichts«, sagte sie. »Es ist, als wäre sie ein toter Gegenstand. Ich fühle nicht mal eine Aura. So eine Abschirmung habe ich noch nicht erlebt.«
    Im gleichen Moment stöhnte sie auf. »Eva… oh, zum Teufel…«
    ***
    Es ging blitzschnell. Mrs. O’Donaghue verwandelte sich spontan. Ihre Kleidung platzte auseinander, als sie zur Kobra wurde. Ein menschengroßes Schlangenungeheuer. Der große Kopf mit den spitzen Zähnen schnappte nach Nicole.
    Sie befand sich in einer ungünstigen Position, konnte nicht mehr reagieren.
    Sie spürte einen heftigen Stoß, wurde vorwärts geschleudert, auf den herumwirbelnden Staatsanwalt zu, der sich im gleichen Moment ebenfalls alptraumhaft verwandelte.
    Die Riesenkobra fiel über sie, verfehlte sie beim Zubeißen nur knapp und bewegte den Vorderkörper, um eine neue, günstige Position zu erreichen.
    Ein schriller, fauchender Laut entstand. Nicole sah etwas Rotes aufblitzen. Noch zwei weitere Male wurde ein E-Blaster abgefeuert. Die blaßroten Laserblitze erfaßten die beiden Ssacah-Diener, setzten ihre untoten, verwandelten Körper in Brand. Bösartiges Schlangenzischen erklang, und ein massiger Körper wälzte sich über Nicole hinweg. Als sie es endlich schaffte, sich wieder zu erheben, sah sie die beiden Kreaturen, die nur noch matt zuckten und dabei waren, sich langsam in Menschengestalt zurückzuverwandeln.
    Verlöschende Flammen zuckten über die absterbenden Leiber.
    Eine Hand griff nach Nicole. Half ihr, aufzustehen. Verwirrt sah sie sich um.
    Uschi hielt den Blaster in der anderen Hand, den sie Nicole von der Magnetplatte am Gürtel gepflückt hatte, als sie sie vorwärts gestoßen hatte.
    »Ich glaube, du hast mich gerade gerettet, wie?« vermutete Nicole.
    Die Telepathin zuckte nur mit den Schultern. Sie heftete die Strahlwaffe wieder an Nicoles Magnetplatte.
    »Wir hätten damit rechnen müssen, daß er auch seine Frau mit dem Ssacah-Keim infiziert hat«, sagte sie leise. »Es war also doch eine Falle. Ein Trick. Er hat dich provoziert, ihm zu folgen. Dann wärst du zwischen ihnen gewesen. In dem Fall hätte ich nichts mehr für dich tun können. Aber Madame hat sich zu früh verwandelt und angegriffen. Glück muß der Mensch haben.«
    Nicole nickte. Sie umarmte Uschi und küßte ihre Wange. »Ich danke dir. War ein bißchen leichtsinnig, nicht? Du hast was bei mir gut - du hast eine ganze Menge bei mir gut«, ergänzte sie nachdrücklich.
    Uschi hatte ihr eine schwere Entscheidung abgenommen.
    Nicole wußte nicht, ob sie erleichtert darüber sein sollte, daß nicht sie es war, die die beiden Ssacah-Diener von ihrem untoten Dasein erlöst hatte. Jetzt würde dieser Akt Uschi Peters belasten. Nicole beschloß, später mit ihr darüber zu reden, wenn etwas mehr Ruhe war. Wenn die dunklen Gedanken kamen, die Zweifel und die Selbstkritik. Uschi hatte ihr geholfen, und sie würde Uschi helfen.
    »Nur wo Bishop steckt, wissen wir jetzt immer noch nicht. Und die beiden können es uns nicht mehr verraten.«
    O’Donaghue war wieder menschlich, in seiner bei der Verwandlung aufgefetzten Kleidung. Seine Brust wurde von einem großen Brandfleck entstellt. Dort hatte der Laserstrahl den Brand ausgelöst. Bei einem normalen Menschen wäre es ein glatter »Durchschuß« geworden, der vermutlich nicht mal geblutet hätte; die Laserhitze verschweißte die Blutgefäße für gewöhnlich. Hier aber hatte die im Körper wohnende Magie für das Feuer gesorgt.
    Mrs. O’Donaghue sah schlimmer aus. Ihr untotes Leben war verloschen, ehe sie die Rückverwandlung schaffte.
    Sie war halb Schlange, halb Mensch.
    Nicole fragte sich, was die Polizei dazu sagen würde.
    Es würde auf jeden Fall eine Menge Fragen geben. Draußen standen mit Sicherheit schon Neugierige, der Hubschrauber trug eine deutlich lesbare Kennung, der Flug war registriert. Vermutlich war es am besten, zu behaupten, die beiden Ssacah-Diener bereits so vorgefunden zu haben.
    Rasch durchsuchten sie das kleine Haus. Aber auf Nick Bishop gab es keinen Hinweis. Falls er sich in der Nähe befand, war er unerreichbar. Da halfen auch Uschis
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