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0643 - Schlangenträume

0643 - Schlangenträume

Titel: 0643 - Schlangenträume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Para-Fähigkeiten nicht; bisher hatte es noch niemand geschafft, seine Gedanken lesen zu können. Er schirmte sich ähnlich ab wie die Mitglieder der Zamorra-Crew.
    »Verschwinden wir«, sagte Nicole. »Schauen wir mal, wie weit Zamorra gekommen ist…«
    Draußen hatten sich tatsächlich einige Leute versammelt.
    »Rufen Sie die Polizei an«, verlangte Nicole. »Wir haben da drinnen zwei Tote gefunden, die ziemlich übel aussehen. Vermutlich der Staatsanwalt und seine Frau.«
    »Wieso sind Sie überhaupt schon wieder hier? Und mit so einem Mordsspektakel?« fragte jemand.
    »Dürfen wir Ihnen nicht sagen«, rief Uschi in die Menge. »Es ist eine Sache der nationalen Sicherheit…«
    »Du solltest dich wirklich um einen Job bei der CIA bewerben«, sagte Nicole, als der Hubschrauber startete. »Den Spruch hast du schon sehr überzeugend drauf. Was braucht’s mehr zur Qualifikation?«
    ***
    In Alice breitete sich eisige Kälte aus. Schon in jenem Moment, als sie das blonde Mädchen sah, begann sie innerlich zu frieren, und diese Kälte lähmte sie.
    Eben noch hatte sie sich damit abgefunden, Ranga Ghoyashar ein zweites Mal zu begegnen. Eigentlich war sie nur vor ihm davongelaufen, weil sie mit ihm nichts mehr anfangen konnte; sie hatte ihn ja gestern schon behandelt. Es wäre Verschwendung gewesen. Aber er reagierte aggressiv, lief hinter ihr her, zerrte sie zurück.
    Sie gab den Widerstand rasch auf. Warum sollte sie sich mit ihm streiten? Sie konnte ihm eine Geschichte erzählen und wieder aussteigen. Mehr nicht. Zur Not würde der Commander ihr sicher helfen. Er mußte sich in der Nähe befinden.
    Aber jetzt - war dieses blonde Mädchen da. Alice schätzte es auf 18 oder 19 Jahre, keinesfalls mehr. Aber es besaß ein unglaubliches Para-Potential. Es war stärker als Alice, aber auf eine völlig andere Weise. Da war eine Magie, die Alice nicht verstand. Sie begann sich zu fürchten.
    Und sie spürte, wie die Fremde mit ihrer Magie nach Alices eigenem Para-Potential griff, es absaugte.
    Sie wand sich, versuchte sich loszureißen. Aber der Inder hielt sie eisern fest. Er begriff nicht, was geschah, und Alice hatte weder Zeit noch Lust, es ihm zu erklären; er würde es ohnehin nicht verstehen. Er war kein Nick Bishop, kein Hohepriester des Kobra-Kultes.
    Alice spürte, wie sie von Sekunde zu Sekunde schwächer wurde. Verzweiflung ersetzte die Furcht. Sie wurde ihrer Kräfte beraubt, würde nicht mehr fähig sein, das zu tun, was der Commander von ihr erwartete.
    Weinend brach sie zusammen. Noch ehe die beiden anderen Menschen - ein weiteres blondes Mädchen und ein dunkelblonder, großgewachsener Mann - nahe genug herankamen, verlor sie die Besinnung.
    Sie bekam nicht mehr mit, wie sich die Umgebung schlagartig veränderte…
    ... aber nicht für sie selbst!
    Zamorra fühlte, daß etwas geschah. Es ging unheimlich schnell.
    Er stöhnte auf.
    Zwischen Eva und Alice entstand eine magische Verbindung. Zamorra konnte sie wahrnehmen, aber nicht eingreifen. Es war wieder einer dieser Vorgänge, die ohne Evas Zutun stattfanden und die Eva auch nicht verhindern konnte, erst recht nicht steuern, weil sie sich bisher immer wieder standhaft weigerte, ihre magische Fähigkeit zu akzeptieren und daran zu arbeiten.
    Sie lehnte ihr Para-Können als einen Fluch ab.
    Aber sie konnte nicht verhindern, daß es immer wieder von selbst aktiv wurde.
    So wie jetzt.
    Noch ehe Zamorra über sein Amulett feststellen konnte, ob Alice über irgendwie geartete magische Fähigkeiten oder Kräfte verfügte, war die seltsame Gabe des Para-Mädchens bereits aktiv geworden.
    Eva saugte fremde Magie in sich auf!
    Und sie setzte sie spontan wieder frei.
    Auf eine Weise, mit der Zamorra ebensowenig gerechnet hatte wie seine Gefährtinnen…
    ***
    Die Umgebung veränderte sich. Zamorra, Monica, Eva und der Inder fanden sich übergangslos in einer Welt unter düsterrotem Himmel wieder.
    Was war das, was sich schattenhaft im Hintergrund zeigte? Eine Stadt?
    Zamorra sah sich um, nahm seine Umgebung in sich auf. Sie weckte eine verschüttete Erinnerung in ihm. Er war schon einmal hier gewesen! [3]
    »Davon habe ich geträumt!« stieß Ranga Ghoyashar hervor.
    Zamorra nickte langsam.
    Er roch das, was er damals wahrgenommen hatte, er fühlte es, er sah und hörte es. Das hier war - Ssacahs Welt!
    Die Dimension, in welcher der Kobra-Dämon hauste.
    Einmal hatte er das dämonische Ungeheuer hier schon getötet - und geglaubt, es vernichtet zu haben. Aber es
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