Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0643 - Schlangenträume

0643 - Schlangenträume

Titel: 0643 - Schlangenträume
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
hatte in seinen Ablegern weiterexistiert, in den Messing-Kobras. Als deren Anzahl sich genügend vermehrt hatte, reichte ihre Energie, um Ssacah Wiedererstehen zu lassen.
    Seitdem war Ssacah wieder zu einer echten Bedrohung geworden.
    Und jetzt befanden Zamorra und die anderen sich wieder in Ssacahs Dimension?
    »Da stimmt doch etwas nicht«, stieß Zamorra hervor. »Nicht bewegen, keiner von euch! Wo ist Alice?«
    Sie war nicht mit hierher gekommen!
    »Der Traum«, keuchte Ghoyashar wieder. »Das Tor… wir sind hindurchgegangen…«
    »Und Alice hat uns hierher geschickt… das war ihr Ziel…«
    Eva fuhr herum, sah Zamorra stirnrunzelnd an.
    »Nicht ihr Ziel«, widersprach sie. »Sie ist nur so etwas wie ein Katalysator. Deshalb ist sie jetzt auch nicht hier. Ich habe ihr die Kraft entzogen und selbst verwendet. Wir sollen hierher… nein, nicht ganz. Nicht wir. Du, Zamorra. Du und Nicole! Um euch geht es! Ihr sollt herkommen und… alle anderen waren nur Ablenkungsmanöver…«
    »Ich verstehe nicht«, stieß Ghoyashar hervor. »Wovon reden Sie, Miss? Was für ein Ablenkungsmanöver?«
    »Lockvögel«, stöhnte Eva. »Die Leute, die Schlangen gesehen haben… Lockvögel für euch beide, Zamorra! Nicht mehr und nicht weniger! Ihr solltet aufmerksam werden, solltet hierher kommen. Um dann in diese Welt geschickt zu werden!«
    »Woher weißt du das? Von Alice?« fragte Zamorra. Er sah Monica fragend an. Die Telepathin schüttelte den Kopf. Sie hatte selbst nichts dergleichen gelesen.
    Alice war ihr nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln.
    Aber Eva schien mehr zu wissen.
    »Es scheint… mit ihrer Magie auf mich übergegangen zu sein, das Wissen«, murmelte sie. »Man will Nicole und dich oder wenigstens einen von euch hier haben. Viel Aufwand, nicht?« Sie lächelte etwas verunglückt.
    »Kommt darauf an«, sagte Zamorra. »Ist in dieser Magie auch vorgesehen, daß wir von hier wieder entkommen können?«
    Eva schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nicht. Aber ich könnte versuchen, das zu arrangieren.«
    »Tu das - bitte.« Zamorra atmete tief durch. Bedeutete Evas Angebot, daß sie begann, ihre Magie zu akzeptieren? Oder war es nur Überlebensinstinkt, der sie zwang, das zu tun? Wie die anderen wollte sie wieder von hier fort, und das möglichst in einem Stück.
    Aber noch bevor sie dazu kam, sich mit ihrer neuen Aufgabe zu befassen, manifestierte sich der Kobra-Dämon!
    ***
    Hinter dem Truck und dem Pontiac stoppte ein Patrol-Car der Highway-Police. Seine Rotlichter flackerten alarmierend und warnten andere Autofahrer vor den massiven Hindernissen am Fahrbahnrand vor der Ausfahrt der gebührenpflichtigen Straße.
    Bishop stieg aus, der ein paar Minuten zuvor den Polizeiwagen gestohlen hatte, nachdem er die eigentlichen Insassen des Wagens betäubte und hinauswarf. Langsam ging er über das Gelände zu der zusammengesunkenen Person im Gras hinüber.
    Alice.
    Bishop sah sich um. Er wußte, daß Zamorra sich in dem Pontiac befunden hatte. Demzufolge befand der Dämonenjäger sich jetzt in Ssacahs Welt.
    Eigentlich zu früh. Es hatte in der Nacht geschehen sollen, in der Zeit des Träumens. Dann wäre Ssacah stärker gewesen. Er hätte Zamorra mit in den Tod nehmen können.
    Jetzt würde das vermutlich nicht geschehen.
    Wichtig war nur, daß Zamorra gegen Ssacah antrat. Dafür hatte Bishop ihm den Weg ebnen lassen. Anlocken, hinüberschicken in Ssacahs Dimension.
    Bishop wollte die Macht für sich allein. Er wollte sie nicht mit dem Dämon teilen, der sein Herr war.
    Sein Gesicht war maskenhaft starr, als er auf Alice nieder sah. Eigentlich hätten Zamorra und die anderen jetzt noch nicht in Ssacahs Welt gelangen können. Eigentlich hätte das Tor nur im Schlaf, nür im Traum, durchschritten werden können. Aber es mußte geschehen sein, auf eine Weise, die Bishop nicht kannte.
    »Aber wie auch immer«, murmelte er. »Du hast deine Schuldigkeit getan. Jetzt brauche ich deine Dienste nicht mehr. Im Gegenteil. Du könntest mir gefährlich werden.«
    Er zog eine Pistole und erschoß die bewußtlose Alice.
    Dann kehrte er gelassen zum gestohlenen Polizeiwagen zurück, stieg ein, fädelte sich wieder in den fließenden Verkehr ein, schaltete das Rotlicht aus und verschwand, um den Wagen später irgendwo am Straßenrand stehenzulassen.
    »Daß ausgerechnet Zamorra mir den Weg bereitet - ist es nicht schön?«
    Und er lachte laut und triumphierend.
    ***
    Der Kobra-Dämon hatte die Eindringlinge bemerkt, die es gewagt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher