Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0643 - Schlangenträume

0643 - Schlangenträume

Titel: 0643 - Schlangenträume
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Er bedauerte nur, nicht in der Nähe sein zu können, um diese Aktion zu beobachten.
    Für ihn gab es Wichtigeres.
    Er mußte Alice und ihr Umfeld überwachen. Schließlich wollte er sie nicht umsonst ausgewählt haben. Als er ihr Para-Potential erkannte, hatte er sie sofort für sich rekrutiert. Sie war so etwas wie ein Katalysator. Sie bewirkte mit ihrem magischen Potential das, was Nick Bishop beabsichtigte.
    Eine Gruppe von »Dummies«, von deren Erlebnissen Zamorra angelockt werden sollte. Das war geschehen. Vermutlich begann Zamorra jetzt schon Schlüsse zu ziehen und Pläne zu schmieden. Auf die Wahrheit würde er erst kommen, wenn es zu spät war.
    Bishop zeigte sich nicht. Er beobachtete nur.
    ***
    Ranga Ghoyashar wußte nicht, was er von diesen Leuten halten sollte. Sie waren nicht weniger seltsam und unheimlich als seine gestrigen Erlebnisse und der Traum, von dem sie auf unerfindliche Weise wußten. Gerade eines der beiden blonden Mädchen hatte etwas, das ihn stark verunsicherte. Da war etwas, das sich zwischen der Blonden und dem Professor abgespielt hatte, aber Ghoyashar konnte nicht sagen, was es war.
    Auf jeden Fall gefiel’s ihm nicht.
    Nichts wie fort aus dieser Gesellschaft.
    Als er startete, wurde er über CB-Funk angerufen. »Suchst du noch immer deine Anhalterin, Kollege?«
    »Und wie!«
    »Ich habe sie gerade gesehen. Wenn deine Beschreibung stimmt, Mann, dann steht sie an der Ausfahrt Oakland und hält den Daumen hoch. Bin gerade vorbeigefahren!«
    »Danke!« stieß Ghoyashar hervor. »Wenn wir uns mal treffen, gebe ich dir ein Bier aus!«
    Die Ausfahrt war gerade mal zwei Kilometer entfernt. Zufall oder Bestimmung? Gestern abend hatte er Alice nicht mehr vorgefunden. Wenn sie nur bis Oakland gekommen war, hatte sie keine weite Strecke zurücklegen können. Ghoyashar preßte das Gaspedal tiefer. Der bullige Achtzylinder-Diesel unter der Haube der schweren Zugmaschine brummte nur wenig lauter. Frei von jeglicher Last, wurde der Truck vorwärtskatapultier. Ghoyashar hoffte, daß ihm niemand zuvorkam und das Mädchen aufgabelte.
    »Ich muß den Verstand verloren haben«, brummte Ghoyashar. »Gestern war ich froh, nichts mehr mit ihr zu tun zu haben, und jetzt laufe ich ihr nach…«, Kurz darauf sah er sie.
    Erleichtert bremste er ab und hielt neben ihr an. Sie zog die Beifahrertür auf und sah nach oben zu ihm hinauf.
    Da erkannte sie ihn.
    »Ich glaube, ich fahre lieber mit jemand anderem«, sagte sie.
    »Du fährst mit mir. Und du erzählst mir, wieso ich diese Dinge sehe und träume, seit du in Gainesville in mein Auto gestiegen bist…«
    ***
    »Was wollen Sie?« fragte Mrs. O’Donaghue. »Sie waren doch gestern schon hier und dann so plötzlich verschwunden… und jetzt dieser Hubschrauber? Muß das sein, dieser Lärm in unserer stillen Ansiedlung?«
    »Ich muß mit Ihrem Gatten sprechen«, sagte Nicole. »Sehr dringend. Er ist doch hier, ja?«
    Mrs. O’Donaghue sah von Nicole zu Uschi und wieder zurück. »Ja, er ist hier. Aber ich weiß nicht, ob er mit Ihnen reden will. Nach allem, was gestern war…«
    »Eben über das, was gestern war, muß ich mit ihm reden.«
    »Sie sind doch nicht von der Polizei oder von irgendeinem Geheimdienst, wie ein paar Schwätzer behaupten«, sagte Mrs. O’Donaghue. »Oder haben Sie einen Dienstausweis, den Sie mir zeigen möchten?«
    »Nein«, gestand Nicole. »Und wir sind auch nicht von der Presse, falls Sie das befürchten. Wir ermitteln privat.« Mit jedem Wort fiel ihr die Unterhaltung schwerer. Die Angelegenheit begann, für sie persönlich zu werden.
    Mrs. O’Donaghue bemerkte ihre beginnende Unsicherheit.
    »Es ist wohl besser, wenn Sie jetzt gehen«, sagte sie. »Ich glaube nicht, daß mein Mann sich mit Ihnen unterhalten möchte. Er hatte einen schweren Tag, da er von den Medien ständig bei seiner Arbeit gestört wurde. Die Sache von gestern hat ihn sehr mitgenommen, und er benötigt Ruhe. Außerdem, dieser Hubschrauber da… der muß weg. Dieser Lärm stört!«
    Zumindest dem konnte Nicole nur zustimmen. Aber es ging nicht anders. Die Maschine »parkte« mitten auf der Straße. Wenn ein Auto kam, mußte sie schnell starten können, um die Straße freizugeben.
    »Je eher wir mit Mister O’Donaghue sprechen können, um so eher ist die Störung wieder verschwunden«, warf Uschi Peters kühl ein. »Bitte…«
    Die Frau seufzte. »Ich bin nicht sicher, ob es erlaubt ist, den Hubschrauber da zu landen. Ich werde…«
    »Ihr Mann wird es sicher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher