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0643 - Das fliegende Grauen

0643 - Das fliegende Grauen

Titel: 0643 - Das fliegende Grauen
Autoren: Jason Dark
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schnell und erreichte den Beckenrand vor dem Chinesen. Als Sukos Hand anschlug, war Mongo Pasha schon aus dem Wasser geschnellt und jagte mit langen Sätzen davon, die Peitsche hinter sich herschleifend.
    Tropfnass stand Suko am Becken, als er das harte Zuschlagen einer Tür hörte. Von seinem Gegner war nichts mehr zu sehen.
    Er spürte das Brennen auf dem Kopf und am Bauch. Diese Peitsche war ein höllisches Instrument.
    Aber Mallmann hatte sich verrechnet. Es war Mongo Pasha nicht gelungen, den Inspektor zu vernichten. Im Gegenteil, der Kerl war sogar geflohen.
    Ein Zeichen für erste Auflösungserscheinungen?
    Suko schüttelte sich und wrang das Wasser aus der Kleidung. Um Mongo Pasha zu folgen, brauchte er nur der nassen Spur nachzugehen, die der Mann hinterlassen hatte.
    Schon bald erreichte Suko die Tür, trat sie auf, blieb vorerst draußen, ohne allerdings den menschlichen Riesen entdecken zu können. Er war durch einen Gang gelaufen und hatte keine Spuren mehr hinterlassen, denn ein Teppich lag wie ein breiter Streifen auf dem Boden und hatte die Nässe aufgesaugt.
    Suko fand noch mehrere Türen, die er öffnete, in die entsprechenden Räume hineinschaute, aber nichts mehr sah.
    Auch Mallmann ließ sich nicht blicken. Allmählich kam Suko dessen Stimme vor wie eine Spukerscheinung.
    Durch ein offenes Viereck betrat er den Garten. Genau dort, wo der Wildcat stand, hatte sich eine helle Insel gebildet. Die meisten Laternen standen noch, nur zwei waren durch den heranfahrenden Wagen halb umgefahren worden, was Suko erst jetzt auffiel. Während der Fahrt hatte er es nicht bemerkt.
    Ohne es eigentlich zu wollen, schaute er in die Höhe. Dicht über dem Ende des Lichtkreises entdeckte er eine Bewegung.
    Ein großer Schatten wirbelte durch die Luft und stieß hinein in die Dunkelheit.
    Suko hatte die Hand auf die Beretta gelegt. Es war zu spät, er konnte den Schatten nicht mehr treffen und war durch ihn daran erinnert worden, dass es noch einen Gegner mehr gab. Einen, der Eric Donati auf dem Gewissen gehabt hatte.
    War dieser Schatten Will Mallmann? Vampire können sich in gewaltige Fledermäuse verwandeln und davonfliegen. Das alles wusste Suko. Damit musste er rechnen.
    Auf einmal hörte er Stimmen. Sie hallten durch den Garten. Da sprachen zwei Frauen und ein Mann.
    Über Sukos Gesicht huschte ein Lächeln, als er die Worte hörte und wusste, wer sie gesprochen hatte.
    Jane und Glenda waren gefunden worden.
    Noch immer nass wandte er sich nach rechts, hielt sich aber in Deckung, weil er die beiden überraschen wollte.
    Sie standen zusammen mit John Sinclair, beratschlagten und sprachen auch über Suko.
    »Wenn ihr mich sucht«, meldete sich dieser, »braucht ihr nur die Augen zu öffnen.«
    Mit diesen Worten trat der Inspektor aus seiner Deckung hervor, hörte die Jubelschreie, bevor ihm zwei Frauen in die Arme fielen und ihn fast zu Boden gerissen hätten, so stürmisch fiel die Begrüßung aus.
    ***
    Wir alle gehörten nicht zu den heurigen Hasen. Die Zeit der ersten Euphorie war schnell um, der Realismus hatte uns wieder. Ich zeigte Suko, was mit den Vampiren geschehen war.
    »Du hast sie alle, John…?«
    »Ja.«
    Er schlug mir auf die Schultern. Ich hatte die Antwort zögernd gegeben, vielleicht wollte er mich auch trösten. »Ist doch klar, Junge, ich hätte es wohl nicht anders gemacht.« Dann schaute er mich an. »Hast du Mallmann gesehen?«
    »Nein, gehört.«
    »Wieso?«
    »Schau mich an, John.«
    »Du bist ja nass!«, rief Glenda, die mit Jane zusammen herangetreten war.
    »Nicht grundlos, denn ich habe ein unfreiwilliges Bad im Pool genommen.«
    Suko begann mit seinem Bericht. Den beiden Frauen war Mongo Pasha ein Begriff. Sie erzählten, dass er ihnen das Leben gerettet hatte.
    »Bestimmt nicht ohne Eigennutz«, sagte ich. »Ihr solltet für den Sultan sein, nicht?«
    »Wahrscheinlich mehr für Mallmann«, sagte Jane.
    »Womit wir beim Problem wären. Er und die Wächter sind noch übrig. Vampire.«
    »Alle?«, staunte Glenda.
    »Ja.«
    Ich hatte ihnen bisher nichts von unserer Entdeckung am Rand des Grundstücks erzählt. Das holte ich nach und sah, wie sie noch bleicher wurden.
    »Habt ihr einen Plan?«, wollte Jane wissen.
    »Nein!«, antwortete Suko noch vor mir. »Und wenn wir einen gehabt hätten, er wäre jetzt null und nichtig.«
    »Wieso?«
    »Hört mal.«
    Ein fernes, ratternd klingendes Geräusch durchdrang die Stille des Gartens.
    »Da fährt jemand«, sagte Glenda.
    »Richtig. Und
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