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0643 - Das fliegende Grauen

0643 - Das fliegende Grauen

Titel: 0643 - Das fliegende Grauen
Autoren: Jason Dark
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über die Schulter hinweg. »Bestimmt. Du darfst nicht vergessen, dass der Sultan ihn als Fluchtfahrzeug vorgesehen hat. Dabei lässt man sich normalerweise auf kein Risiko ein.«
    »Wie du meinst.«
    Ich besetzte den Pilotensitz, Suko den des Co-Piloten. Wir konnten beide einen Hubschrauber fliegen.
    Der Motor lief bereits. Der Tank war voll.
    Ich beruhigte die beiden Frauen, die noch wissen wollten, wie weit wir wohl kommen würden.
    »Vielleicht bis Spanien.«
    »Über das Gebirge?«
    »Ja.«
    »Na, denn viel Spaß.«
    »Keine Sorge, es wird bestimmt ein interessanter Flug.«
    »Bei euch als Piloten immer«, meldete sich Glenda.
    Suko drehte sich um. »Klar doch. Wer hat schon das Vergnügen, zwei Haremsdamen fliegen zu dürfen.«
    »Hör auf, sonst sorgen wir dafür, dass du den Rest deines Lebens als Eunuch verbringen wirst.«
    »Keine leeren Versprechungen.«
    »Ich will starten!« Mein Satz beendete die lockere Diskussion, und über unseren Köpfen begannen sich die großen Rotorblätter zu drehen. Die kleineren, am Heck des Hubschraubers, stimmten in das Geräusch mit ein. Ich brachte die Maschine nur langsam in die Höhe und hörte Janes Bemerkung.
    »Damit wollen wir über die Berge?«
    Eine Antwort gab ich ihr nicht. Nur Suko meinte: »Steig doch aus und motze draußen weiter.«
    Ich verkniff mir ein Grinsen. Durch die Scheibe konnte ich den Himmel und das Meer der Sterne sehen, wobei ich den Eindruck hatte, als würde ich diesem prächtigen Panorama entgegensteigen, um von ihm verschluckt zu werden.
    Natürlich dachte ich auch an Mallmann und an seine kleine Armee aus Untoten. Sie aber mussten sich tief unter uns bewegen, während wir in Richtung Norden flogen, wo sich die mächtigen Kämme des Atlas-Gebirges abzeichneten.
    Man konnte schon Angst vor ihnen bekommen, weil sie wie eine kompakte Mauer wirkten, über die es kaum ein Hinwegfliegen gab. Es sah so aus, als würden wir irgendwann gegen die mächtigen Felsflanken stoßen und daran zerschellen.
    Allmählich gewann die Maschine an Höhe. Die erste Aufregung hatte sich bei mir gelegt. Ich gewöhnte mich allmählich an den Flug, auch wenn ich es nicht immer schaffte, die Maschine ruhig zu halten.
    Die Wüste hatte Mallmann verschluckt. Sie mussten sich tief unter uns bewegen, wobei wir nicht einmal wussten, welchen Kurs sie eingeschlagen hatten. Suko und ich gingen davon aus, dass er in diesem Land noch Helfer oder einen zweiten Stützpunkt besaß.
    Die Berge rückten näher. Damit auch der Schnee und das Eis. Im Mondlicht hatte es eine wunderschöne Farbe bekommen. Der Grund schimmerte in einem tiefen Blau mit grauen und hellen Schattenstreifen.
    Die Eisflächen spiegelten sich, als wären sie poliert worden.
    »Die werden wir schaffen«, sagte Suko. Er nickte lässig in Richtung Berge.
    Da schrie eine der Frauen vor Schreck auf.
    »Was ist los?« Suko fuhr herum.
    »Ein Monster ist da! Ein Schatten!«
    Mehr brauchte Jane Collins nicht zu sagen, denn einen Moment später sahen auch wir das Gebilde, das vor unserem Sichtfenster erschien.
    Große Flügel, versehen mit Knochenhänden. Dazwischen ein Kopf, kein Skelettschädel, dafür ein Gesicht.
    »O Scheiße!«, sagte Suko. »Das ist Mongo Pasha…«
    ***
    Mallmann hatte seinen letzten Trumpf ausgespielt und es tatsächlich geschafft, uns zu überraschen, denn mit dieser Begegnung, hatte keiner rechnen können.
    »Wieso?«, schrie ich.
    »Ich weiß es nicht, John. Ich weiß es wirklich nicht. Er hat sich nicht so verhalten wie ein Vampir. Vielleicht haben wir es bei ihm mit einer neuen Art von Blutsauger zu tun. Du kennst doch Mallmann. Der ist keinem Experiment abgeneigt.«
    Das war er nicht. Es lag auch auf der Hand, dass dieses Monstrum es schaffen konnte, den Hubschrauber zum Absturz zu bringen, wenn es hineinflog in die Rotorblätter.
    Noch schwebte es vor uns. Ein gewaltiges Gebilde, das selbst bei unserem Tempo mithielt und sich dabei veränderte. Die Gesichtshaut verschwand plötzlich, als wäre sie von geheimnisvollen Händen abgezogen worden.
    Der Skelettschädel glotzte uns an.
    »Jetzt ist er fertig«, sagte Suko.
    »Und?« Ich hatte Mühe, die Maschine auf einer Höhe zu halten, denn ich spürte das innerliche Zittern, das sich allmählich auch nach außen übertrug.
    »Ich hole ihn mir!«, sagte Suko.
    »Was willst du?«
    »Ihn holen.« Er hatte sich schon losgeschnallt. »Flieg nicht mehr weiter, John! Versuche, die Maschine in der Luft zu halten. Das ist die einzige Chance.«
    Was mein
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