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0641 - Geisterbahn

0641 - Geisterbahn

Titel: 0641 - Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
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das funktioniert?«
    »Sicher.«
    »Es ist also noch nie zu irgendwelchen Unfällen gekommen? Sei es, dass ein Gefährt aus der Bahn fiel, dass es die Schienen verließ und sich selbstständig machte?«
    »Nein, nie! Alles ist perfekt. Da kann gar nichts schief gehen. Wie kommen Sie überhaupt darauf?«
    »Nun ja, wir haben andere Erfahrungen gemacht. Es gibt da Probleme mit den Prototypen.«
    »Inwiefern?«
    »Wir wollen nicht so recht daran glauben, dass diese Figuren allein den Befehlen der Elektronik gehorchen, wenn Sie verstehen, Mr. Wilde.«
    Der Mann nahm eine steife Haltung an. Plötzlich lag die Spannung zwischen den Männern. »Sie können mich totschlagen, Inspektor, ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Kennen Sie die Van Akkeren Corporation?«
    »Ja. Sie hat ihren Sitz in den Niederlanden. Wir verdanken dieser Firma sämtliche Innovationen.«
    »Sie waren selbst dort?«
    »Ich erhielt in den Niederlanden meine Ausbildung, Inspektor. Sagen Sie, was soll das?«
    »Kennen Sie den Besitzer?«
    »Van Akkeren, meinen Sie?« Er grinste scharf. »Möglich, dass ich ihn kenne.«
    »Und was halten Sie von Magie?«
    Er hielt gar nichts davon, jedenfalls deutete er dies durch sein Schweigen an. Um die Zeit noch mehr in die Länge zu ziehen, zündete er sich eine Zigarette an, blies den Rauch gegen die Decke und schüttelte den Kopf. »Was soll die Frage, Mister?«
    »Was halten Sie von Magie?«
    »Kenne ich nicht.«
    »Sie lügen. Wenn Sie bei van Akkeren gewesen sind, müssten Sie mit Magie konfrontiert worden sein.«
    »Inwiefern?«
    »Nun, ich möchte einiges überspringen und mit Ihnen über die Folgen reden. Ich nehme Ihnen sogar ab, dass diese Anlage hier nach den neuesten Erkenntnissen der Mikroelektronik gesteuert wird, sogar der größte Teil. Aber nicht alles, Mr. Wilde. Einen Teil lässt die Elektronik außen vor und kümmert sich nur um die Magie. Denn sie ist es, die gewisse Figuren Unter Kontrolle hält und leitet. Haben Sie das verstanden? Ich bin davon überzeugt, dass die Geisterbahn von einer magischen Kraft erfüllt ist, die sich zudem auf bestimmte Dinge verteilt.«
    Wilde rauchte hastiger. »So schlau sind Sie also. Dann können Sie mir sicherlich sagen, wo sich die von Ihnen erwähnte Magie in der Geisterbahn konzentriert?«
    »Natürlich. Es sind die Prototypen, die menschengroßen Figuren, die unter einem magischen Einfluss stehen. Und da sie ein gewisser van Akkeren geschaffen hat, der selbst magisch vorbelastet ist, gehe ich davon aus, dass die Figuren einzig und allein unter seiner Kontrolle stehen. Das ist alles.«
    Glenn Wilde drückte die Zigarette aus. »Wahnsinn«, sagte er, »das ist einfach Wahnsinn.«
    »Nein, eine Tatsache.«
    »Sie haben Beweise?«
    »Ohne die wäre ich nicht gekommen. Wie mir mein Kollege Sinclair mitteilte, hat es bereits einen Toten gegeben, Mr. Wilde. Ich bin gekommen, um die endgültigen Beweise zu finden. Und ich werde sie finden.«
    »Wo denn?«
    »In der Geisterbahn.«
    Wilde nickte. »Gut kombiniert, Inspektor, wirklich gut. Man hat mich damals gewarnt, dass es in London gewisse Leute gibt, die bestimmte Spuren verfolgen, wenn sie einmal Blut geleckt haben.«
    »Sie sprechen von Vincent van Akkeren?«
    »So ist es.«
    »Dann stecken Sie mit ihm unter einer Decke. Dann stimmen Sie mir voll zu.«
    Glenn Wilde schaute Suko an. »Ich stimme Ihnen zu, Inspektor. Wir haben es hier mit den magischen Prototypen einer neuen Generation zu tun. Eine Mischung aus Elektronik und Magie. Sie öffnen uns völlig neue Wege. Alles wird anders werden, hier haben wir angefangen. Aber das werden Sie nicht mehr erleben.«
    »Meinen Sie?«
    »Sicher.«
    Suko hatte damit gerechnet, dass der Mann eine Waffe ziehen würde, und war innerlich darauf eingestellt. Aber Wilde fing es viel raffinierter an. Welchen Kontakt er gedrückt hatte, war Suko entgangen. Und als der Inspektor das leise Zischen hörte, war es bereits zu spät. Das aus versteckt liegenden Düsen ausströmende Gas lähmte ihn in Sekundenschnelle. Er hatte zwar noch seine Hand auf den Griff der Beretta legen, sie aber nicht ziehen können. Suko fühlte sich so schlapp wie selten, im Gegensatz zu Glenn Wilde, der lächelnd aufstand und sich zwei weiße Filter in die Nasenlöcher geschoben hatte.
    Er atmete das Gas nicht ein, sprach auch kein Wort, drehte die Düsen wieder zu und stand mit langsamen Bewegungen auf.
    Suko saß noch immer. Seine Arme hingen zu beiden Seiten des Sitzmöbels hinab. Die Finger waren
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