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064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

Titel: 064 - Das Steckenpferd des alten Derrick
Autoren: Edgar Wallace
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um seine Pfeife auszurauchen.«
    »Minns?« wunderte sich Staines. »Ich glaubte, er sei zu Bett gegangen.« Doch' warum sollte der Diener vor dem Schlafengehen nicht eine Pfeife rauchen? »Wem gehört der Wagen dort?«
    Ein Tourenwagen, mit eingeschaltetem großen Licht, stand auf der anderen Straßenseite.
    »Wem er gehört, Sir, weiß ich nicht«, erwiderte der Sergeant. »Er steht schon seit einer Stunde dort.«
    Staines untersuchte das Auto. Es war über und über mit Schmutz bedeckt. Die Nummer zeigte eine Sussexregistrierung.
    »Ja, vor einer Stunde kam der Wagen an«, bestätigte nun auch einer der Kriminalbeamten. »Wer darin saß, konnte ich nicht erkennen, weil die Scheinwerfer blendeten.«
    »Lassen Sie das Auto nicht aus den Augen«, befahl ihm Staines.
    Punkt ein Uhr klopfte es an die Haustür. Dick öffnete sofort. Vor ihm standen zwei Personen. »Wer ist das?« rief er leise. »Ich bin's. Dick!«
    Es war Mary. Sie schien außer Atem zu sein. »Wer ist bei dir?«
    »Ein Freund -«, sagte eine männliche Stimme.
    »Kommt herein!« Dick sah, daß Marys Begleiter hinkte.
    »Kommt ins Speisezimmer ...«
    »Nein, laß uns nicht allein, du mußt uns mit dir nehmen, Dick, du hast es mir versprochen.« Die Stimme klang ängstlich. »Bitte, halte dein Versprechen! Mein Freund, Mr. Jones ...« »Sag lieber - Mr. Cornfort!« unterbrach sie Dick. Er hörte den Mann lachen.
    »Sie scheinen ein gutes Gedächtnis für Stimmen zu haben, Mr. Staines!«
    »Bevor wir uns weiter unterhalten«, sagte Dick, »möchte ich erst ein wenig unterrichtet werden, was eigentlich gespielt wird.
    Wenn mir Unannehmlichkeiten bevorstehen - wie es den Anschein hat dann will ich wenigstens vorher wissen, was los ist.«
    »Ich wäre erstaunt, wenn ich Sie anders sprechen hörte«, stimmte ihm Cornfort zu, und seiner Stimme war weder von Alter noch von Krankheit etwas anzumerken. »Mary wollte nicht, daß ich sie hierher begleitete, aber ich habe es satt, sie für mich die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen.« »Ich soll dir helfen, ins Nebenhaus zu gelangen, wie?« wandte sich Dick an Mary. »Damit will ich nichts zu tun haben. Ich bin Polizeibeamter und muß meine Pflicht erfüllen. Worauf diese hinausläuft, weiß ich bis jetzt zwar selbst nicht.«
    »Nein«, flüsterte Mary. »Der Gedanke stammt gar nicht von mir, sondern von Henry. Aber er wollte nicht, daß ich etwas damit zu tun haben sollte. Er hat Angst, daß sich Lavinsky revanchieren wird, indem er mich in seine Gewalt zu bekommen sucht. Ich wollte ja auch in Eastbourne bleiben, aber nach den Ereignissen vor ein paar Tagen kam das nicht mehr in Frage. Ich lüge nicht, Dick. Meine Leute wußten nur nicht, was sie mit mir anfangen sollten. Henry drohte sogar, mich einsperren zu lassen, damit ich mich nicht unnötig in Gefahr begeben könnte. Zuletzt erst faßten wir den Beschluß, uns an dich zu wenden.« Sie ergriff beschwörend seinen Arm. »Mr. Cornfort mußte ja sowieso in der Nähe bleiben. Der Grund dafür wird dir auch noch einleuchten. Wir entschlossen uns daher, daß er mich begleiten sollte.« Dick stöhnte.
    »Ich verstehe von dem ganzen Durcheinander überhaupt nichts, Liebling.« Er dachte angestrengt nach. »Kommt alle beide mit mir nach oben.«
    »Du darfst uns auf keinen Fall allein lassen, Dick!« wiederholte sie.
    »Komm nur, sei ruhig.«
    Cornfort wollte, sobald er Dicks Zimmer betreten hatte, auf den Balkon hinaus. Mary zog ihn zurück.
    »Bitte nicht - denken Sie an Ihr Versprechen! Können wir nicht die Vorhänge vorziehen?«
    Das Mädchen zitterte wie Espenlaub.
    »Wenn wir sicher wären, daß Marys Theorie richtig ist, würde das Ganze ein Kinderspiel sein«, sagte nun Cornfort. »Aber weil wir es nicht bestimmt wissen, dürfen wir - auch Henry ist dieser Meinung - nicht das geringste Risiko auf uns nehmen.« »Was für ein Risiko?« fragte Dick. Cornfort schwieg lange. Endlich sagte er:
    »Lebenslängliches Zuchthaus für mich und lange Gefängnisstrafe für Mary!«
    In der großen Stille, die dieser Erklärung folgte, hörte man unten vor dem Haus ein Auto vorfahren. Kurz darauf erklang Tommys Stimme von der Diele aus.
    »Warum ist alles so dunkel?« rief er laut.
    »Schnell!« Dick beugte sich über das Treppengeländer.
    »Komm herauf und mach keinen solchen Krach!«
    »Ist was los?« Die Stimme klang freudig erregt. »Ich kam nur zurück, um dir meine Adresse zu geben. Es kam mir gerade in den Sinn, als ich vorhin aus dem Klub herauskam.«
    »Halt
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