Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

Titel: 064 - Das Steckenpferd des alten Derrick
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
ich dich ja jetzt auch hin. Nein, Scherz beiseite, Dick - ein Mädchen habe ich dort kennengelernt... So etwas gibt es überhaupt nicht wieder!«"
    Er schnalzte mit der Zunge, um seine Begeisterung noch zu unterstreichen.
    »Na, na, Tommy, immer noch Schürzenjäger? Das ist zuweilen riskanter als Großwildjagd. Wer ist sie denn - deine betörende Jungfrau von Brighton?«
    Tommy warf seinem Begleiter einen mißbilligenden Blick zu. »Wer sie ist? Von Beruf scheint sie Krankenpflegerin zu sein. Ihren Namen kenne ich leider noch nicht. Um den ausfindig zu machen, habe ich dich, den angehenden Meisterdetektiv, mitgenommen. Wer soll ihn herausbekommen, wenn nicht du?«
    »Wie komme ich dazu, Helfershelferdienste bei deinen Don-Juan-Streichen zu leisten?« wies Staines das Ansinnen mit gespielt strenger Miene zurück. »Dazu ist mir mein hochachtbarer Beruf viel zu schade!«
    Unter solchen Plänkeleien erreichten sie ihr Ziel, das MetropolHotel in Brighton. Zusammen stiegen sie die Freitreppe hinauf und waren gerade vor dem Eingang zum Foyer angelangt, als ein elegant gekleideter Herr mittleren Alters aus dem Hotel trat. Einen Augenblick betrachtete er überrascht Lord Weald, dann nickte er ihm lebhaft zu.
    Tommy drehte sich um und sah ihm nach.
    »Kennst du ihn?« fragte er Dick. »Nein? Schade! Der Mann hat Humor - wie er heißt? Walter Derrick. Er wohnt neben mir in London. Du weißt ja, das Eckhaus am Lowndes Square. Mein Vater und sein Vater kannten sich sehr gut. Der alte Derrick muß ein Original gewesen sein, den Schilderungen nach genau das Gegenteil seines Sohnes. Walter ist eine Nummer für sich, na, du wirst ihn ja kennenlernen!«
    Dick hatte gelogen, als er vorgab, Derrick nicht zu kennen.
    Er kannte ihn und auch den knallgelben Rolls-Royce, den er fuhr. Eine besonders hohe Meinung hatte er von Mr. Walter Derrick nicht, denn man flüsterte sich über ihn allerlei zu, was nicht zu seiner Beliebtheit beitragen konnte. Er hatte angeblich einen armen Verwandten, der dringend Hilfe brauchte, aus seinem Haus gewiesen und ihm mit der Polizei gedroht. In dieser Beziehung schien er seinem verstorbenen Vater nachzuschlagen, denn auch der alte Derrick hatte als unverbesserlicher Geizhals gegolten. Sogar der Sohn hatte darunter zu leiden gehabt, denn man erzählte sich, daß er nur deshalb nach Südafrika ausgewandert sei, weil er. sich mit dem Vater wegen eines Motorrades, das er kaufte, aber nicht bezahlte, überwerfen habe. Der alte Derrick hatte die Sache mit dem Motorrad zu einer Prestigefrage gemacht, und so war Walter Derrick als ein verlorener Sohn wutschnaubend aus dem Haus und ins Ausland gezogen. Er mußte dort ein ziemlich entbehrungsreiches Leben geführt haben, doch nach dem Tod des Vaters kehrte er als dessen Universalerbe nach Hause zurück.
    In wenigen Worten hatte Tommy dem Freund die Lebensgeschichte des jungen Derrick geschildert. Abschließend bemerkte er:
    »Ich kann es ihm nicht verdenken, wenn er sich jetzt sein Leben so angenehm wie möglich macht.«
    Bald nach der Ankunft entschuldigte sich Tommy - er habe noch schnell eine Verwandtenvisite hinter sich zu bringen. Gegen Abend, schlug er Dick vor, wollten sie sich dann in der Hotelhalle wieder treffen.
    Der herrliche Sommerabend verleitete die beiden zu einem Strandspaziergang. Obwohl Dick nur hin und wieder ein Wort einwarf, plauderte Tommy dennoch unverdrossen von diesem und jenem. Mitten in einer bilderreichen Jagdschilderung zupfte er Dick plötzlich am Ärmel.
    »Da kommt sie!«
    Dick blickte auf. Ein Mädchen, dessen Schönheit, wie er mit einem einzigen Blick feststellte, tatsächlich außergewöhnlich war, kam ihnen entgegen. Sie trug die einfache Tracht einer Krankenpflegerin. Bevor er aus dem Staunen herauskam, war das Mädchen an ihnen vorübergegangen.
    »Nun? Habe ich zuviel gesagt?« fragte Tommy.
    »Ohne Zweifel ist sie hübsch.«
    Es war Dick klar, .daß dieses kühle Urteil der klassischen Schönheit der jungen Dame bei weitem nicht gerecht wurde. »Hübsch? Eine Venus ist sie! Übrigens, ich bin zwar erst seit ein paar Stunden hier, aber ich habe meinen Spürsinn spielen lassen und kann dir daher alles, was du wissen willst, mitteilen. Sie heißt Mary Däne! Mary - Däne -!« Er sprach den Namen aus, als genösse er jede Silbe. »Mary Däne? Klingt das nicht wie aus einem Hollywoodfilm?«
    »Wie hast du denn den Namen so schnell herausgebracht?« erkundigte sich Dick überrascht.
    »Ganz einfach, indem ich den Stier bei den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher