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0631 - Eine Handvoll Monster

0631 - Eine Handvoll Monster

Titel: 0631 - Eine Handvoll Monster
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu schieben!
    »Ach du lieber Himmel!« murmelte Zamorra.
    Er hatte begriffen, was das bedeutete.
    Die M-Abwehr hatte auf Calderone reagiert und ihn beinahe durch die Sitzlehne gepreßt. Weil Calderone die Schutzglocke nicht durchdringen konnte.
    In ihm steckte Schwarze Magie…!
    ***
    Foolys Geist verlor jede Fähigkeit zur Wahrnehmung. Alles um ihn herum verschwamm, löste sich in ein diffuses Graugrün auf. »So ist es also, wenn man stirbt«, überlegte er. »Vorhin habe ich es mir noch ganz anders vorgestellt. Aber jetzt ist es wohl richtig so, wie es passiert.«
    Er lauschte dem Klang seiner Stimme nach. Die hatte sich nicht verändert. Sie war weder stärker noch schwächer geworden. Fooly dachte an all die kleinen und großen Dinge, die er noch hatte tun wollen, und all die Freunde, die ihn besser verstanden, als sie es sich anmerken ließen. Es war eine schöne Zeit mit ihnen gewesen.
    Dann war da nichts mehr um ihn herum.
    Er öffnete die Augen.
    Und sah den blauen Himmel über sich wieder völlig klar und deutlich. Plötzlich spürte er auch wieder den Schmerz, den die Kugeln in seinem Körper hervorriefen.
    »Aber hallo«, krächzte er. »Dann bin ich ja gar nicht tot?«
    Natürlich bist du nicht tot, vernahm er seinen Freund, den Weidenbaum, der mit dem Wind klang.
    »Aber wieso nicht? Ich war doch außerhalb meines Körpers.«
    Na und? Das hat nichts zu sagen, behauptete der Baum. Ich würde zwar nicht so weit gehen, es als normal anzusehen, aber es ist zumindest nichts, was es nicht gibt. Du lebst noch, und ich freue mich darüber. Nein, steh noch nicht auf.
    »Warum nicht?« fragte Fooly erstaunt.
    Weil du verletzt bist. Du mußt ganz vorsichtig sein. Aber das wirst du schon selbst merken. Ich wünsche dir Glück und daß du überlebst.
    Der Wind ließ nach; der Baum verstummte.
    Fooly schüttelte den Kopf.
    »Ich träume das«, sagte er. »Ich bin tot und bilde mir ein, das hier zu hören und zu sagen. In Wirklichkeit gibt es das gar nicht.«
    Dennoch versuchte er sich aufzurichten. Sofort verstärkte sich der Schmerz, an den er sich gerade zu gewöhnen begonnen hatte. Leise protestierend sank der Drache zurück.
    Als Toter verspürte man keinen Schmerz.
    Hieß es.
    Also hatte er sich damit abzufinden, daß er doch noch nicht tot war. Aber darüber jubeln konnte er auch nicht so, wie er es gern getan hätte. Denn das strengte an und sorgte für weiteren Schmerz.
    Er konnte momentan nicht mal Feuer speien, was doch sogar frisch aus dem Ei geschlürfte Drachenkinder schon konnten.
    Aber er lebte.
    Das war schon viel wert. Jetzt mußte er nur noch dafür sorgen, daß es auch so blieb.
    Dazu konnte er nicht hier liegenbleiben.
    Ganz, ganz vorsichtig begann er noch einmal, sich zu erheben. Jede Bewegung stoppte er sofort, wenn sie schmerzte.
    Es würde lange dauern, bis er diesen bösen Ort verlassen konnte, und es würde noch länger dauern, bis er seine Freunde wieder erreichte, damit sie ihm helfen konnten.
    Er konnte ja nicht mal mehr fliegen.
    Aber dem Killer, der auf ihn geschossen hatte, würde er so einiges abbeißen, schwor er sich. Zumindest den Kopf.
    Wenn er ihn denn erwischte.
    Und danach sah es derzeit nicht aus.
    ***
    Zamorra löste mit einer automatischen Bewegung sein Amulett von der Halskette, an der er es vor der Brust trug. Es hatte keine Schwarze Magie angezeigt. Das erstaunte Zamorra ein wenig. Worauf die M-Abwehr reagierte, darauf mußte eigentlich auch Merlins Stern ansprechen. Aber daß Calderone die Schutzglocke nicht durchdringen konnte, war ein eindeutiges Zeichen.
    Zamorra hatte fast schon damit gerechnet. Calderone und Stygia arbeiteten zusammen, das war bekannt. Warum sollte sich die Fürstin der Finsternis nicht der Treue ihres Mitstreiters versichern, indem sie ihn mit ihrer Magie beeinflußte? Sie ihm wie ein Brandzeichen aufprägte?
    Zamorra aktivierte das Amulett mit einem konzentrierten Gedankenbefehl. Jetzt, als er sich damit über Calderone beugte, reagierte es endlich. Es begann leicht zu vibrieren, und nach etwa einer halben Minute spürte Zamorra auch eine allmähliche Erwärmung.
    Er schluckte.
    Diese Erwärmung bedeutete nicht nur, daß Calderone unter starker schwarzmagischer Beeinflussung stand, sondern daß von ihm selbst eine dämonische Aura ausging.
    Rico Calderone ein Dämon?
    Früher war er ein Mensch gewesen.
    Aber eine Verwandlung war nicht unmöglich. Zamorra hatte sie früher schon erlebt. Auch Leonardo deMontagne war zum Dämon geworden, wenn auch
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