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0631 - Die Bluteulen

0631 - Die Bluteulen

Titel: 0631 - Die Bluteulen
Autoren: Jason Dark
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Hintergrund.«
    »Und dann trifft irgendwann die von Otto alarmierte Polizei ein«, sagte ich noch.
    Sukos Gesicht blieb ernst. »Hoffentlich verhalten sich die Leute dabei ruhig.«
    »Du sagst es, Alter.« Ich fasste nach meinem Bumerang und dachte daran, dass ich dem Tengu damit den Schädel vom Rumpf geschlagen hatte. Wir hatten den Kopf dann zerstört, den Geist aber nicht vernichten können. Würden noch weitere Gastkörper auf ihn warten?
    Ich wusste es nicht und hatte nur das dumpfe Gefühl, dass uns noch einige Überraschungen bevorstanden…
    ***
    »Schaut euch in der Herberge um und forscht nach, ob dieser Otto nicht durchgedreht hat.«
    Die beiden Beamten hatten die Worte ihres Vorgesetzten gehört und genickt. Sie selbst hielten nicht viel davon. Otto war ihnen bekannt. Sie mochten diesen autoritären Kerl nicht, der sich aufspielte wie ein kleiner Herrgott.
    Mölder, Hauptwachtmeister und Beifahrer in dieser Nacht, streckte sich so gut wie möglich. »Wenn Otto durchgedreht hat, bekommt er einiges zu hören.«
    »Darauf kannst du dich verlassen«, grinste der um zwei Jahre jüngere Kollege im Range eines Oberwachtmeisters. Er hieß Kerzelmeier und stammte aus Oberammergau, war in die Öde versetzt worden, wie er sagte, und hoffte, nach dieser Zeit in die Großstadt zu kommen.
    Beide waren noch Junggesellen und hatten ruhige Zeiten verbracht, was das Dienstliche anging. Die üblichen Wirtshausschlägereien, mal Theater in einer Disco, aber nichts Außergewöhnliches.
    »Was soll das gewesen sein?«, murmelte Mölder. »Eine riesige Kugel, aus der eine Hand gekommen ist?«
    »Ja.«
    »Ein Ufo, wie?«
    Kerzelmeier grinste. »Klar, so schwarz wie deine Seele, Mölder. Die sind sonst immer glänzend.«
    »Du kennst dich aus.«
    »Ich lese auch Romane. Du ja nur die Zeitung.«
    »Darin habe ich schon oft was über Ufos gelesen. Mann, das wäre ein Ding. Bei uns im Bayerischen Wald, wo sonst der Hund begraben ist. Die Landung eines Ufos.« Er klatschte in die Hände.
    »Wahnsinn, ehrlich, und wir sehen es.«
    »Bisher noch nicht«, meinte Kerzelmeier. »Ich sehe nur den dunklen Himmel. Und der Mond scheint mir auch kein Ufo zu sein. Jedenfalls bewegt er sich nicht.«
    »Ja, hast Recht.«
    Sie fuhren über eine serpentinenartig angelegte Straße, die sie auf die Höhe brachte, denn dort lag das Heim.
    Es sollte wieder kühler werden, hatte man gesagt und geschrieben. Die beiden Beamten gingen davon aus, dass am nächsten Tag Schnee fallen würde und sie wieder die Ketten aufspannen mussten.
    Nichts passierte. Sie fuhren durch eine tote Gegend ohne Verkehr. Niemand kam ihnen entgegen, und die Reifen des Streifenwagens fraßen die Kilometer.
    Am Himmel glänzten die Sterne in unerreichbarer Ferne. Es war eine wunderbare Nacht, auch die beiden Polizisten hatten den Sinn für Romantik noch nicht verloren, der aber sollte ihnen sehr schnell vergehen, denn wie aus dem Nichts erschien das Gebilde.
    Mölder, der gähnte, wäre fast mit offenem Mund erstarrt, als er den Schrei des Kollegen hörte.
    »Verdammt, das gibt's doch nicht!« Vollbremsung!
    Beide wurden in die Gurte geschleudert. Mölder gab Geräusche von sich wie ein Huhn beim Eierlegen, während Kerzelmeier stumm vor Entsetzen blieb. Was er sah, konnte er nicht glauben.
    Vor ihnen und einige Meter über der Straße, stand ein rundes, dunkles Ding, ein gewaltiger Ball.
    Das aber war nicht alles. Aus ihm hervor stach ein starker Arm mit einer riesigen Hand, die ausgebreitet über der Straße schwebte.
    »Das ist doch nicht wahr!«, keuchte Mölder. »Ich - ich glaube, ich bin verrückt.«
    »Und ich auch!«, keuchte Kerzelmeier, der mit der rechten Hand, ohne es bewusst zu merken, zum Hörer des Autotelefons griff, weil er die Zentrale benachrichtigen wollte. Er spürte auf seinem Körper eine Gänsehaut, die sich immer mehr verdichtete. Beide dachten daran, dass dieses kugelige monströse Wesen nicht grundlos erschienen war.
    »Los, mach Meldung!«
    Kerzelmeier kam nicht dazu, denn plötzlich bewegte sich der Arm wie ein Pendel.
    Zuerst schwang er zurück, als wollte er genügend Schwung holen, dann schnellte er vor, schleifte dabei über den Boden und tickte gegen den Wagen.
    Diese geringe Berührung allein reichte aus, um den Polizisten zu beweisen, welche Kraft in dieser Hand steckte. Der Wagen wurde vorn in die Höhe gezerrt, fiel wieder zurück, und die beiden Beamten kamen sich vor wie auf dem Jahrmarkt in einer Schiffsschaukel.
    Mölder reagierte als
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