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0630 - Minotaurus aus der Hölle

0630 - Minotaurus aus der Hölle

Titel: 0630 - Minotaurus aus der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das gehörte Satronics. Mit ihm war er über seine Anzug-Verkabelung verbunden, nur wie Stygia es hingekriegt hatte, diese Kabel anzuschließen, blieb auch ihm unerfindlich. Für ihn führten die Kabel ins Nichts.
    Ein gute paar Tricks hatte die verdammte Dämonenhexe also auch noch auf Lager…
    Calderone kümmerte sich nicht weiter darum. Er bewegte sich durch das Labyrinth. Für ihn gab es durchaus Bewegungsrichtungen. Er nahm den kürzesten Weg und öffnete sich überall Passagen durch die festen Wände. So kam er rasch voran.
    Kurz fragte er sich, was er tun würde, wenn er Stygias Monster begegnete. Vermutlich würde er es dann töten müssen. Denn sicher würde es nicht zwischen ihm und den Opfern unterscheiden. Es war dafür geschaffen worden, alles und jeden zu vernichten, der ihm in die Quere kam.
    Nach kurzer Zeit erreichte er Zamorra.
    Als Calderone gerade eine Wandöffnung durchschritt, entdeckte er den Feind unmittelbar vor sich. Zamorra stand schräg über ihm auf der Mauerkrone und versuchte sich zu orientieren.
    Vergebliche Mühe. Er war längst in das Labyrinth integriert, war zu einem Bestandteil geworden und den seltsamen Gesetzmäßigkeiten unterworfen, die Calderone hineinprogrammiert hatte.
    Aber wenn er jetzt nach unten sah, konnte er Calderone entdecken.
    Der zog sich sofort wieder zurück und verschloß die Wandöffnung. Er duckte sich.
    Hatte Zamorra ihn bemerkt?
    Er durfte dem Dämonenjäger keine Chance geben, daraus etwas zu machen.
    Wieder tastete er einen Befehl ein.
    Das Labyrinth reagierte wie erwünscht.
    Und Zamorra stellte erst einmal keine Gefahr mehr dar!
    ***
    Eva sah die Pranke mit den spitzen Krallen auf sich zurasen. Unwillkürlich duckte sie sich seitwärts, ließ sich zu Boden fallen. Der Schlag des Minotaurus ging gegen die Wand.
    Eva stöhnte auf.
    Wenn er getroffen hätte, hätte er ihr den Leib aufgefetzt. Er wollte sie töten, wollte sie regelrecht zerfleischen, zerreißen!
    Schon beugte er sich über sie, um erneut zuzulangen. Stinkender Geifer traf ihr Gesicht. Aber sie fand nicht einmal Zeit, Übelkeit zu empfinden. In ihr war nur noch absolute Todesangst. Die überlagerte alles andere. Eva rollte sich zur Seite, entging ein zweites Mal einem mörderischen Hieb und schlug dem Monster mit geballten Fäusten in die Kniekehlen. Der Minotaurus brüllte zornig auf, während er nach hinten weg kippte.
    Eva sprang auf.
    Eine solche scheußliche, mörderische Kreatur konnte nur ein magisches Wesen sein. Wieso war sie dann nicht in der Lage, ihm seine Kraft zu entreißen? Sie versuchte sich darauf zu konzentrieren, aber es gelang ihr nicht. Statt dessen verlor sie wertvolle Sekunden. Das Ungeheuer raffte sich wieder auf und griff sie erneut an. Diesmal vorgebeugt, die Stierhörner voran. Mit einem wuchtigen Rammstoß wollte der Minotaurus sie von den Beinen werfen und ihr zugleich seine Hörner in den Leib bohren.
    Sie konnte ihm nur dadurch ausweichen, indem sie sich abermals fallen ließ. Er stürzte über sie, aber reflexartig riß sie die Beine hoch, winkelte sie an, erwischte den Minotaurus mit beiden Knien da, wo es ihm besonders weh tat. Er brüllte unglaublich laut auf, stürzte dennoch auf sie, aber er war für ein paar Augenblicke nicht in der Lage, etwas zu tun.
    Eva konnte ihn von sich wälzen und sich halb erheben.
    Wieder sah sie seine tückischen Mörderaugen. Diesmal waren sie verschleiert vom Schmerz.
    Blitzschnell reagierte sie. Packte seine Hörner.
    Reiß ihm den Kopf herum! Brich ihm das Genick!
    Ein schneller, heftiger Ruck, und der Minotaurus war tot.
    ***
    Raffael lächelte immer noch und bootete den Rechner neu. »Ich denke, jetzt habe ich es«, sagte er leise. »Vom Auto aus wäre es nicht möglich gewesen, etwas herauszufinden. Aber jetzt schaffe ich es. Warten Sie… Verbindung entsteht neu. Baut sich auf… Nur gut, daß Hawk uns ein eigenes Betriebssystem maßgeschneidert hat und nicht das Zeugs aus Seattle… damit könnte ich dieses Spielchen nicht machen. Ah, jetzt… passen Sie auf, William!«
    Der paßte auf, nur konnte er nicht erkennen, was Raffael Bois ihm zeigen wollte.
    »Hier, William… an dieser Stelle hat es eine Überlagerung gegeben! Was ich Ihnen da gerade zeige? Ein Verlaufsprotokoll, das ich aus dem Cadillac abgerufen habe! Das hat unseren Rechner ebenso zum Abstürzen gebracht wie vorher den im Auto, aber hier habe ich effektivere Möglichkeiten, das System wieder aufzubauen! Der Rechner im Auto hat dafür nicht die nötigen
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