Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0630 - Das Tengu-Phantom

0630 - Das Tengu-Phantom

Titel: 0630 - Das Tengu-Phantom
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einer Gegnerin. Es war die Kleine, die an der Maschine gesessen hatte und nun ihre anderen Talente ausspielte.
    Zwar hinderte sie der enge Rock bei Fußtritten, aber sie setzte die Karateschläge mit den Handkanten an.
    Suko wurde erwischt, ging fast zu Boden, stützte sich an einem Sessel ab und riss ihn an der Rückenlehne herum.
    Genau in den Schrei und die Schläge hinein. Die Handkanten der Frau fielen wie schwere Steine herab, nur trafen sie diesmal nicht den Inspektor, sondern hämmerten auf die obere Kante der Lehne. Dort zertrümmerten sie sogar die Holzleiste.
    Die Frau hatte sich trotzdem wehgetan. Ihre Arme zuckten zurück wie bei einem Stromstoß. Sie hatte die Übersicht verloren, und Suko fegte den Sessel zur Seite, bevor er zuschlug.
    Er traf besser.
    Die wilde Kämpferin verlor den Halt und rutschte mir vor die Füße, wo sie stöhnend liegen blieb, sich aufrichten wollte, es aber nicht mehr schaffte und verstummte.
    Ich sprang über sie hinweg.
    Crawford stand einige Schritte entfernt. Er schaute sich wild um. Noch war die Halle leer, was sich aber schnell änderte, denn einige Kendokämpfer strömten aus zwei versteckt angebrachten Türen hervor, die sie mit ihrem Gewicht aufgedrückt hatten.
    Sie kamen als stumme, gefährliche Masse, mit blassen Gesichtern, aber leidenschaftlichen Augen.
    Winston Crawford verlor die Nerven. Ich hätte ihm die Pistole nicht überlassen sollen, jedenfalls schoss er mehrere Male hintereinander.
    Einige Kugeln hämmerten in die Decke, andere zauberten rote Flecken auf die weißen Hemden.
    Drei Männer stürzten. Sie waren verletzt, denn sie bewegten sich noch, was ich am Rande mitbekam, weil ich mich auf zwei konzentrieren musste, die über die anderen hinweggesprungen waren und mich mit ihren Stöcken angriffen.
    Wenn sie mich richtig erwischten, konnte ich einpacken. Ich warf mich zur Seite, sah, dass Suko mit Händen und Füßen kämpfte und sich Crawford zur Tür zurückzog, wobei er schrie: »Kommt mir nicht zu nahe! Kommt mir nicht zu nahe!«
    Dann hatte ich den kleinen Tisch angehoben, der glücklicherweise in der Nähe stand.
    Mit ihm wehrte ich die Schläge ab. Das Holz war fest. Ich rammte den Tisch vor, schleuderte einen damit zu Boden, wirbelte herum. Ein dritter flog auf mich zu.
    Der Stock senste nach unten und hätte meinen Schädel in der Mitte getroffen, aber ich war schneller und jagte ihn in den Leib des Angreifers, dem plötzlich übel wurde, als er von der eigenen Wucht des Schlages über meinen Rücken hinwegrollte und zu Boden fiel.
    An der Treppe stand jemand und schleuderte seinen Stock auf mich zu. Er drehte sich in der Luft einige Male um die eigene Achse und zertrümmerte eine Vase. Mich traf er nicht.
    Mit einem Stuhl hielt ich mir den nächsten Gegner vom Leib. Auch Suko räumte weiterhin auf.
    Das Klatschen der Schläge und Tritte mischte sich in das heftige Keuchen der Kämpfer. Ich hatte ja nichts gegen Gymnastik im Betrieb, aber diese Art gefiel mir überhaupt nicht.
    Crawford hatte die Tür weit geöffnet, war noch nicht nach draußen gelaufen und wartete auf uns.
    Suko war in seinem Element. Er ging voll in die Gegner hinein und wehrte mit seinen stahlharten Armen die Stockschläge ab.
    Auf dem Weg zur Tür musste ich an ihm vorbei. »Geh schon, John! Ich bin gleich da!«
    Nach diesen Worten riss er einen der Kendokämpfer an sich, hob das Leichtgewicht hoch und schleuderte den Mann seinen anstürmenden Kumpanen entgegen.
    In einer Traube gingen die zu Boden, die nicht mehr hatten ausweichen können.
    Für uns wurde es Zeit. Bisher hatten wir uns die Gegner vom Hals halten können. Ich dachte jedoch an die Masse, die sich noch im Keller aufhielt. Gegen alle würden wir nicht ankommen.
    »Zum Wagen, John!« rief Suko.
    Ich schleuderte Crawford von der Schwelle. Er stolperte neben mir her, keuchte, als hätte er gekämpft, und Suko, der noch kämpfte, dabei aber zurückwich, erschien ebenfalls im offenen Rechteck der Eingangstür. Wir konnten seinen Rücken sehen und die hektischen Bewegungen erkennen, mit denen er sich die Gegner vom Leibe hielt. Einen wuchtete er die Treppe hinab, rannte selbst hinterher und sprang über den leblosen Körper vor der ersten Stufe hinweg.
    Ich hatte bereits die Türen geöffnet und mich hinter das Lenkrad geschwungen.
    Die Schüler hatten von dem Tengu einen entsprechenden Befehl erhalten. Uns entweder zu töten oder gefangen zu nehmen. Deshalb gaben sie nicht auf und strömten ebenfalls ins
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher