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063 - Das Rätsel der Insel

063 - Das Rätsel der Insel

Titel: 063 - Das Rätsel der Insel
Autoren: Michael J. Parrish
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Licht, mit dem er keine allzu guten Assoziationen verband. Und das immer intensiver wurde, je tiefer sie kamen.
    Bis das grüne Glühen den Stollen ganz erfüllte…
    Der Marsch endete vor einem kreisrunden Loch im Fels. Die Öffnung maß einen Meter und war zu gleichmäßig geformt, um natürlichen Ursprungs zu sein. Der Fels, in dem sie klaffte, unterschied sich aber deutlich von den glatten Wänden der Korridore.
    Hier blieb Batai stehen und gab seinen Leuten ein Zeichen, die Gefangenen loszulassen.
    »Jetzt«, sagte er, »werdet ihr alles erfahren. Tretet durch dieses Tor, und das Rätsel wird sich lösen.«
    Matt schaute dem Mongolen prüfend ins Gesicht. Er konnte keine Arglist darin erkennen. Andererseits fand er aber auch keinen besonderen Anla ss, Batai zu trauen. In Anbetracht der Speere und Pfeile, die seine Freunde und ihn bedrohten, blieb ihnen ohnehin nichts anderes übrig, als zu tun, was der Mongole von ihnen verlangte.
    Matt wechselte einen Blick mit Aruula und Aiko. Dann bewegte er sich zögernd auf die Öffnung zu.
    Die Quelle des grünen Lichts lag auf der anderen Seite der Öffnung. Als sich Matt bückte und anschickte, durch das Loch zu steigen, wurde der Schein so intensiv, dass er ihn blendete.
    Es war, als müsste man eine Schranke aus Licht durchschreiten, um auf die andere Seite zu gelangen.
    Nachdem Matt den Durchgang passiert hatte, verblasste der blendende Lichtschein wieder und er fand sich in einer Höhle wieder, die offensichtlich nicht künstlichen Ursprungs, sondern von einer Laune der Natur geschaffen worden war. Die Wände waren ungleichmäßig, Stalaktiten hingen von der niedrigen Decke.
    Doch darauf achtete Matt nicht.
    Seine Aufmerksamkeit galt allein dem bizarren Monument, das die Mitte der Höhle einnahm und von dem das grüne Leuchten ausging. Auch Aruula und Aiko, die hinter Matt den Durchgang passierten, verharrten staunend, als sie es erblickten.
    Dies war die erste Überraschung: Es war kein Kristall, wie Matt vermutet hatte; keiner dieser grün leuchtenden Mitbringsel, die der Komet »Christopher-Floyd« über die Erde verstreut hatte.
    Es war der unbekleidete, mumifizierte Leichnam eines Menschen, der aufrecht stand und dessen leere, vertrocknete Augenhöhlen ihnen entgegen blickten.
    Umhüllt war die Leiche von einer gallertartigen, halb durchsichtigen Substanz mit winzigen grünen Farbpigmenten - die Quelle des grünen Lichts. Obwohl die Masse flüssig zu sein schien, war sie in der Lage, ihre Form zu bewahren, was den Verdacht nahe legte, dass etwas sie gegen die Gesetze der Physik lenkte…
    »Seid ihr überrascht?«, fragte plötzlich eine Stimme.
    Matt und seine Begleiter fuhren herum - und sahen sich unvermittelt dem Mongolenfürsten gegenüber. Er musste direkt aus der Felswand getreten sein. Was bedeutete, dass sie abermals nur seinem Trugbild gegenüber standen.
    Matt deutete zu der aufrecht stehenden Leiche. »Das da ist also das ›Rätsel der Insel‹? Ein nackter Toter in Aspik?«
    »Ihr wolltet es sehen, ich zeige es euch«, gab der Khan schulterzuckend zurück. »Das ist es doch, was ihr wolltet, oder nicht? Sagtest du nicht, ihr wärt Forscher? Welche Frage ihr euch auch immer über diese Insel und die Festung darauf gestellt habt - hier wird sie euch beantwortet.«
    »Diese Substanz um den Toten herum«, sagte Aiko, dessen wissenschaftliches Interesse in diesem Moment alles andere überwog, »ist sie ein Organismus?«
    Matt schaute den Cyborg verblüfft an. ›Woher willst du das wissen?‹, fragte seine Miene.
    »Ich sehe, dass ich dich offenbar unterschätzt habe.« Der Khan nickte. »Es ist tatsächlich ein Organismus. Ein Wesen, das älter ist, als eure Erinnerung zurückreicht.«
    »Darauf würde ich nicht wetten«, versetzte Matt trocken.
    »Vor dreihundert Jahren eurer Zeitrechnung«, redete der Khan weiter, ohne sich aus dem Konzept bringen zu lassen, »ging dieser Organismus mit dem letzten Überlebenden einer Expedition, die über die Landbrücke aus Asien kam, eine Symbiose ein…«
    »Eine Symbiose?«, fragte Matt, auf den mumifizierten Körper deutend. »Danach sieht es aber nicht aus. Der Kerl ist doch eindeutig hinüber!«
    »Die Symbiose«, fuhr der Khan unbeirrt fort, »besteht darin, den Organismus mit Hirnströmen zu versorgen. Der restliche Körper ist nicht von Bedeutung.«
    »Also stiehlt das Wesen seine Gedanken?«, fragte Aruula.
    »Das ist nicht ganz richtig«, antwortete der Khan, »aber auch nicht falsch. Der Organismus
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