Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
063 - Das Rätsel der Insel

063 - Das Rätsel der Insel

Titel: 063 - Das Rätsel der Insel
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
Batai. Umgeben von einem Kordon Bewaffneter setzte Matt seinen Marsch durch die Tiefen der Anlage fort. Er hatte keine Ahnung, was ihn erwarten würde.
    Nur eines wurde ihm immer bewusster, auch wenn er es noch hartnäckig leugnete: Wenn es ihm nicht gelang, den Khan auszuschalten, würden er und seine Freunde tatsächlich den Rest ihres Lebens hier verbringen…
    Am Ende des langen Marsches wartete eine Überraschung auf Matt Drax. Man führte ihn in ein Höhlengewölbe, das von zwei Fackeln spärlich beleuchtet wurde. Die dunklen Nischen, die sich entlang der Felswände erstreckten, waren mit massiven Eisengittern verschlossen - Kerkerzellen offenbar.
    Und in einer der Zellen gewahrte er Aruula und Aiko.
    Aruula sprang auf. »Maddrax!«, rief sie und strahlte trotz der bedrückenden Umstände übers ganze Gesicht. »Endlich!«
    »Aruula! Aiko!« Auch Matt war froh, seine Gefährten unbeschadet wiederzusehen.
    Seine Häscher öffneten die Tür ihrer Zelle, packten Matt und stießen ihn unsanft hinein. Er geriet ins Taumeln und wäre gestürzt, hätte der Cyborg ihn nicht aufgefangen.
    »Besten Dank«, knurrte Matt.
    »Manchmal bin ich auch mal zu was nütze«, gab Aiko mit schiefem Grinsen zurück. »Diese Kerle haben uns überrumpelt. Wir hatten keine Chance.« Es schien ihn zu wurmen, dass er sich hatte gefangennehmen lassen.
    »Es ist schwer, gegen Typen anzukommen, die aus dem Nichts auftauchen«, gab Matt zurück.
    »Maddrax!« Aruula eilte zu ihm, und sie begrüßten sich mit einer innigen Umarmung.
    »Ich bin glücklich, dass du lebst«, sagte Aruula.
    »Und mir fällt ein Stein vom Herzen, dass ich euch endlich gefunden habe«, erwiderte Matt. »Diese Festung ist die reinste Geisterbahn.«
    »Geister?«, fragte Aruula erschrocken.
    »Nur eine Redensart«, beruhigte sie Matt. »Wie ist es euch ergangen? Wie seid ihr hierher gekommen?«
    »Plötzlich war diese Mauer da«, berichtete Aiko. »Wir haben versucht, einen Weg auf die andere Seite zu finden, sind dabei aber ständig nur im Kreis gegangen.«
    »Genau wie ich«, nickte Matt.
    »Plötzlich waren wir von diesen Kerlen umzingelt«, fuhr der Cyborg fort. »Ich weiß nicht, wer sie sind. Sie reden nicht viel. In den Datenbanken von Amarillo gab es keine Aufzeichnungen über sie.«
    »Es sind Mongolen, ein asiatischer Volksstamm«, sagte Matt.
    »Zumindest sehen sie so aus wie die Mongolen des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts. Aber das muss nichts heißen.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Aiko irritiert.
    Matt zuckte die Schultern. »Ich bin mir nicht einmal sicher«, gab er zögernd zu, »ob diese Kerle, ob diese Festung, ob all das hier wirklich existiert. Möglicherweise handelt es sich um eine Art von… Projektion.«
    »Eine Projektion?« Der Cyborg runzelte die Stirn. »Von einer Projektion, die man greifen, fühlen und sogar riechen kann, habe ich noch nie gehört.«
    »Natürlich nicht. Du hast ja auch nie eine Holodeck-Folge von Star Trek gesehen.«
    »Wie bitte?«
    »Vergiss es.« Matt winkte ab. Bisweilen wünschte er sich, zumindest einen Menschen an seiner Seite zu haben, der es verstand, wenn er einen Scherz auf Kosten der guten alten Zeit machte. »Jedenfalls denke ich, dass wir alle im großen Stil getauscht werden. Diese Kerle haben mir erzählt, dass ein Dämon über die Insel herrscht.«
    »Ein Dämon?« Aruulas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. ›Na siehst du? Hab ich's nicht gesagt?‹, konnte Matt auf ihrer Stirn lesen.
    »Aber das ist Aberglaube«, beeilte er sich zu sagen. »Dämonen und andere Höllenwesen gibt es nur in Legenden und in der Fantasie«
    »Sagst du!«, widersprach Aruula. »Orguudoo zum Beispiel…«
    »Hast du Orguudoo schon einmal gesehen?«, unterbracht Matthew sie.
    »Nein, aber Baloor, unser Schamane, sprach oft zu ihm. Du erinnerst dich, dass der Dämon der finsteren Tiefe uns die Gejagudoo auf den Hals hetzte, als wir Baloor verstießen?« [1]
    Matt seufzte innerlich. Das hatte er nun davon, sich mit Aruula auf eine theologische Diskussion einzulassen. Wie sollte man jemandem, der sein ganzes Leben lang an Götter und Dämonen geglaubt hatte, erklären, dass solche Wesenheiten allein in der Vorstellungskraft der Menschen existierten. Mal abgesehen von Gott. Obwohl es eigentlich auch für dessen Existenz keinen…
    Schluss damit! Jetzt machte er sich noch selbst verrückt!
    »Der Herr der Festung ist jedenfalls kein Dämon!«, beharrte er.
    »Hast du eine n Verdacht?«, fragte Aiko schnell,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher