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0628 - Der Sturmteufel

0628 - Der Sturmteufel

Titel: 0628 - Der Sturmteufel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nach.
    Unterdessen äußerte Zamorra seine Vermutung über das unverletzte Überleben des Para-Mädchens.
    »Wir wissen doch, daß Eva in der Lage ist, fremde Magie in sich aufzunehmen. Auch wenn sie diese Fähigkeit nicht bewußt steuern kann, wird sie es hier getan haben. Sie hat demjenigen, der für dieses magische Spektakel verantwortlich ist, Magie entzogen und ihn dadurch nicht nur geschwächt, sondern diese Magie unterbewußt auch selbst wieder eingesetzt, um sich zu schützen!«
    »Du meinst, sie hat sich mit einer Art Kraftfeld umgeben, das ihren Sturz abgefangen hat?« fragte Ted Ewigk.
    Zamorra nickte.
    »Sie kann's nicht steuern, aber bisher hat zumindest ihr Unterbewußtsein irgendwie immer dafür gesorgt, daß sie mit dieser geraubten Magie Katastrophen verhindern konnte. Leider hatte ich während ihrer Zeit im Château nicht genug Gelegenheit, dieses Phänomen zu untersuchen. Daß sie wieder aufgetaucht ist, läßt mich hoffen, daß ich diese Forschungsarbeit fortsetzen kann.«
    Ted grinste.
    »Du siehst sie also nur als ein Objekt deiner wissenschaftlichen Begierde?«
    Kurz horchte Cartwright auf, als er so ganz nebenbei den Begriff ›wissenschaftlich‹ hörte. Aber Magie als Wissenschaft zu akzeptieren, fiel ihm schwer. Parapsychologie vielleicht noch so gerade eben, aber Magie?
    »Vielleicht ist sie durch diesen Trick auch ihrer Ermordung in Lyon entgangen«, überlegte Ted. »Könnte das nicht sein? Sie hat ihrem Mörder und in der Folge auch allen anderen vorgegaukelt, daß sie tot sei, hat sich selbst durch aufgespeicherte Raub-Magie geschützt… und jetzt, da ihr Mörder tot ist und nicht mehr getäuscht zu werden braucht, taucht sie wieder auf…«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Ihr Mörder, Poul Caramoine, war laut Chefinspektor Robin wohl in Lyons Zuhälterkreisen eine Größe, hatte aber mit Magie nie etwas zu tun. Wie hätte sie ihm Magie entziehen können?«
    »Vielleicht einem anderen? Vielleicht hatte Caramoine einen magischen Auftraggeber oder Helfer. Schließlich hat er nicht ganz umsonst Selbstmord begangen.«
    »Hm«, machte Zamorra und mußte plötzlich wieder an die Höllen weit denken, in die er sich versetzt gefühlt hatte, um dort Bekannte zu treffen, die aber ebenso wie er ganz andere Personen verkörperten. Gerade so, als hätten sie sich etwas zu intensiv in die Handlung eines Rollenspiels versetzt. Auch in dieser anderen Welt hatte ein Mann namens Caramoine Selbstmord begangen, nachdem er ein Mädchen namens Eva ermordet hatte. Nur war Caramoine da ein reicher Händler gewesen, Eva eine freigekaufte Sklavin und Zamorra selbst ebenfalls ein Sklave. [4]
    Dennoch, dieses Parallele…
    War bei Evas Ermordung also doch Magie im Spiel gewesen?
    Das würde einiges erklären… und vielleicht hatte auch Ted mit seiner Deutung recht, aber irgendwie sperrte Zamorra sich dagegen, es zu akzeptieren. So einfach konnte es nicht sein. Hinter dem großen Fragezeichen, das Eva darstellte, stand ein größeres Geheimnis.
    Warum sonst hätte Sid Amos Zamorra den Hinweis geben sollen, Merlin zu befragen? Nur hatte der sich ja wieder mal in sein Schneckenhaus zurückgezogen und spielte Auster, die sich verschlossen hielt.
    »Was ist mit diesem Einhorn?« fragte Ted. »Ist sie auf diesem verflixten Biest nicht auch schon mal durch euer Dorf geritten?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Das war, als es um den Wolfsmagier ging.«
    Ted nickte. »Ja, das war es wohl; du hast davon erzählt.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Einhorn wirklich existierte, oder ob sie es nur selbst durch Magie geschaffen hat, die sie vorher in sich angesammelt hat. Kurz vorher hatte sie deinem Dhyarra-Kristall Energie entzogen, nicht wahr? Obgleich das theoretisch unmöglich sein müßte; dein Kristall ist doch viel zu stark für jeden Normalsterblichen und…«
    Ted winkte ab.
    »Ihr Para-Potential scheint stark genug zu sein, daß sie damit fertig werden konnte. Du, Zamorra, mir kommt da gerade ein sehr ketzerischer Gedanke… Könnte man sie nicht in die DYNASTIE DER EWIGEN einschleusen und zur neuen ERHABENEN machen lassen? Dann hätten wir endlich wieder ein trojanisches Pferd in der DYNASTIE DER EWIGEN und…«
    »Du würdest ihr deinen Machtkristall als Legitimation überlassen müssen…«
    Ted zuckte mit den Schultern. »Es war nur so eine Idee. Immerhin haben die Ewigen sich ja ihres ERHABENEN entledigt, und ob sie es inzwischen geschafft haben, einen Nachfolger auf die Beine zu stellen, wage
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