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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor
Autoren: Unbekannt
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eine Treibjagd. Im Grunde stimmte das auch, und das Wild war der geflohene Diener Panart.
    Rhodan schob den Narkosestrahler in die Tasche zurück. Es hatte keinen Sinn, ihn jetzt noch einzusetzen, abgesehen davon, daß vielleicht noch immer niemand wußte, daß der Schreibstift eine Waffe war.
    Bis auf einen waren alle Gleiter gelandet. In ihm schien sich der Leiter des Verfolgungsunternehmens aufzuhalten. Rhodan konnte sich vorstellen, wie das Gelände von oben her gut einzusehen war. Aber es war unter den gegebenen Umständen besser, er gab sich dem Leiter zu erkennen, der mit Sicherheit ein Yaanztroner war.
    Er kroch so aus seinem Versteck, daß die immer näher kommenden Bordins ihn nicht sahen, er aber vom Gleiter aus gut erkannt werden konnte. Er winkte, um ihn auf sich aufmerksam zu machen und damit seine Absicht zu bekunden, nicht mehr fliehen zu wollen.
    Seine Vermutung stimmte, und seine Hoffnung erfüllte sich.
    Er sah, daß die anrückenden Bordins plötzlich anhielten und nicht mehr weitergingen. Der Gleiter sank tiefer und landete auf einer freien Stelle zwischen dem Ring der Verfolger und Rhodans Versteck.
    Rhodan erhob sich und kletterte über die Felsen. Der Ausstieg des Gleiters öffnete sich, und heraus kam ein vornehm gekleideter Yaanztroner. Er blieb stehen und sah Rhodan entgegen, der den Blick erwiderte und dann stutzte.
    Er kannte den Mann, und er würde ihn niemals mehr vergessen.
    Es war Doynschto der Sanfte, der beste und berühmteste aller Paratransplantoren, der Yaanztroner, der sein gestohlenes Gehirn in den Körper eines Bordins verpflanzt hatte und dessen entflohener Diener er ursprünglich war.
    Das war auf der einen Seite eine böse Überraschung, denn nun war er vom Regen in die Traufe geraten. Auf der anderen hingegen lag es an Doynschto, ihm das Leben zu schenken oder nicht.
    Wie hatte der Wissenschaftler ihn nur entdecken können?
    Rhodan ging weiter und blieb erst dicht vor Doynschto stehen.
    Er verneigte sich, wie es Sitte war.
    „Es tut mir leid, Doynschto, wenn ich aus der Klinik floh und versuchte, ins Drycnasch zu gelangen. Ich werde Ihnen alles erklären."
    Doynschto beugte sich vor und betrachtete die ID-Marke auf der Brust seines geflohenen Dieners. Er stellte fest, daß sie vertauscht worden zwar. Trotzdem erkannte er ihn.
    „Du bist Tecto, daran kann kein Zweifel bestehen, aber du trägst eine andere ID-Marke. Wo hast du die her?"
    „Das kann ich Ihnen noch nicht verraten, Doynschto. Sie werden mich doch nicht den Wärtern des Drycnasch ausliefern?
    Dann bin ich verloren."
    „Ich könnte dich hinrichten lassen, aber ich habe andere Pläne.
    Vielleicht bist du geeignet, ein völlig neues Experiment zu starten.
    Du bist klüger als die anderen Gehirne."
    Ob Experiment oder nicht, Rhodan wußte, daß sein Leben jetzt nicht unmittelbar bedroht war. Er sah zu, wie Doynschto die Bordins in ihre Gleiter zurückschickte, die kurz darauf starteten und den Talkessel in südlicher Richtung verließen. Der Einfluß des Wissenschaftlers war groß genug, selbst dem Drycnasch befehlen zu können.
    Im Gleiter des Paratransplantors war nur noch ein Pilot, ein Bordin. Er trug ebenfalls die ID-Marke eines Dieners. Doynschto gab ihm einige Anweisungen, ehe er Rhodan in eine winzige Nebenkabine hineinschob, die durch eine schmale Tür verschlossen werden konnte.
    In der Kabine gab es nur einen Tisch und zwei bequeme Sessel.
    Der Wissenschaftler setzte sich und nickte Rhodan zu.
    „Setz dich, Tecto, und dann erzähle. Ich möchte dir nicht umsonst das Leben gerettet haben."
    Rhodan überlegte, wie er am besten beginnen sollte, und dann entschloß er sich, dem Yaanztroner die volle Wahrheit zu berichten.
    „Ich habe Ihnen schon einmal angedeutet, daß mein Gehirn aus einer anderen Galaxis stammt."
    „Schon gut", unterbrach Doynschto ungeduldig und ein wenig verärgert, wie es Rhodan schien, „das habe ich schon einmal gehört, und damals gaben Sie mir einige Daten. Ich habe sie nachprüfen lassen, im Drycnasch. Eine solche Galaxis gibt es nicht."
    „Sie ist nur noch nicht von Ihren Astronomen entdeckt worden."
    „Wir haben die besten Fachleute und Instrumente des Universums."
    Rhodan beugte sich vor und blickte sein Gegenüber an.
    „Verstehen Sie nun, warum ich unbedingt versuchen mußte, in das Observatorium zu gelangen? Ich mußte damit rechnen, daß trotz allem ein Foto meiner Heimatgalaxis gemacht wurde, und ich hoffte, es zu finden. Darum floh ich, und darum bewarb ich mich
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