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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor
Autoren: Unbekannt
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Glück kannte sich Iskla-Oom hier gut aus. Immerhin hatten sie noch einen Weg von vier Kilometern bis zum Berglift zurückzulegen.
    Trotz des Energieschirms, der sich über das Plateau spannte, strahlten die Sterne mit unvorstellbarer Pracht. Sie schienen zum Greifen nahe zu sein. Obwohl die Luft lau und mild war, fror Rhodan. Wenn jetzt ein Bordin auftauchte und Alarm schlug, waren sie verloren.
    Iskla-Oom deutete hinüber zu den parkenden Gleitern.
    „Es wird sich niemand um uns kümmern, wenn wir einen nehmen. Unsere Schlüssel aktivieren Antrieb und Programmierung. Es muß also jeder zufällige Beobachter annehmen, daß wir befugt sind, einen Gleiter zu benutzen. In zehn Minuten sind wir beim Lift."
    „Ist das Hauptgebäude nicht besonders abgesichert?"
    „Das werden wir bald wissen."
    Komplikationslos öffnete sich die Einstiegstür, und bald darauf glitten sie in geringer Höhe über das ebene Plateau dahin, dem Verwaltungskomplex entgegen. Hinter einzelnen Fenstern brannte noch Licht, aber das hatte nicht viel zu sagen. Vielleicht handelte es sich um die Aufenthaltsräume der Bordin-Wächter.
    Der Gleiter landete sanft und ohne Geräusch.
    Die beiden Flüchtlinge warteten einige Minuten und beobachteten das freie Gelände, das sie von den Gebäuden trennte. Keine Bewegung war dort zu erkennen. Alles lag ruhig und verlassen im Licht der Sterne. Rhodan versuchte sich an die Örtlichkeiten zu erinnern und fand sich allmählich zurecht. Dort drüben, über dem Hauptportal, war der Korridor, der zum Lift führte. Aber bis dahin war es ein weiter Weg.
    Iskla-Oom hatte den Energiestrahler Ronkaschs an sich genommen. Sein Gesicht drückte die feste Entschlossenheit aus, ihn auch anzuwenden, wenn ein Bordin sie aufhalten wollte. Er würde ihnen die Erniedrigungen der vergangenen Monate heimzahlen.
    Sie verließen den Gleiter und huschten über die freie, deckungslose Betonfläche, bis sie endlich im Schatten der Gebäude waren. Der Schlüssel öffnete ihnen auch das vorletzte Hindernis, das Hauptportal. Die Gleitbänder waren nicht in Betrieb, aber es gab zum Glück Nottreppen, die nach oben führten.
    Iskla-Oom kannte auch diesen Weg. Ohne ein Wort zu verlieren, rannten sie die Treppen hoch, liefen durch lange Korridore und erreichten endlich die Vorhalle zum Lift.
    Zwei bewaffnete Bordins versperrten ihnen hier den Weg.
    Sie hatten sie zum Glück rechtzeitig bemerkt und waren nicht blindlings in die tödliche Falle gelaufen. Sie drückten sich gegen die Wand. Iskla-Oom spielte nervös mit seinem Strahler. Rhodan gab ihm einen Wink und schüttelte den Kopf. Er deutete auf seinen Paralysator.
    Auf der anderen Seite der Halle war der Eingang zum Lift. Er war ebenfalls verschlossen, aber der Impulsschlüssel würde ihn öffnen. Er würde ihn auch anstandslos aktivieren und die Kabine neun Kilometer durch den Berg nach unten sinken lassen.
    Vorsichtig beugte Rhodan sich vor und drückte den Knopf ein.
    Während der eine Bordin zu Boden sank, visierte er bereits den zweiten an, der nicht begriff, was geschehen war. Ehe er jedoch Verdacht schöpfen konnte, erhielt er seine betäubende Ladung und legte sich ebenfalls schlafen. Vorsichtshalber verdoppelte Rhodan auch hier die Dosis, damit sie einen größeren Vorsprung erhielten.
    Iskla-Oom warf den beiden Wärtern einen bedauernden Blick zu, aber Rhodan wußte, daß dieses Bedauern nichts mit Mitleid zu tun hatte. Der Poynkorer bedauerte ausschließlich die Tatsache, daß die Bordins nicht tot waren.
    Die Tür zum Lift öffnete sich, die Kabine war vorhanden.: Während sie nach unten sank, kam zum erstenmal wieder ein Gespräch auf. Viel gab es ohnehin nicht zu sagen in dieser Situation.
    „Wenn jetzt jemand die Bordins findet, eine Ablösung etwa, sind wir erledigt, Iskla-Oom. Sie halten den Lift an, und wir sitzen in der perfektesten Falle, die man sich vorstellen kann."
    „Du hast absolut recht, aber es ist besser, wir denken nicht an diese Möglichkeit. In fünf Minuten haben wir es geschafft."
    „Es war alles verhältnismäßig einfach."
    „Nur deshalb, weil wir die Schlüssel haben. Ohne diesen Schlüssel ist jeder Fluchtversuch zum Scheitern verurteilt. Aus Sicherheitsgründen darf jeder Yaanztroner nur einen Schlüssel besitzen."
    Rhodan sah Iskla-Oom an, als er sagte: „Ronkasch hatte aber einen zweiten Schlüssel!"
    Der Poynkorer erschrak sichtlich. Dann nickte er.
    „Ja, so wird es gewesen sein ... er vermißte seinen Schlüssel und ging zu Hantscho, um
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