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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor
Autoren: Unbekannt
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ich habe mehrere tausend Fotos studiert.
    Keines von ihnen zeigte meine Galaxis, die wir Milchstraße nennen. Dabei lagern in diesem Archiv mindestens zweihunderthausend Aufnahmen. Ob Sie Gelegenheit hätten, sie sich anzusehen?"
    „Ich hätte sie schon, aber wie sollte uns das weiterhelfen?"
    „Ich würde Ihnen das Aussehen beschreiben, das Spektrum und andere Daten geben und..."
    Doynschto winkte ungeduldig ab.
    „Es ist sinnlos, das sollten Sie mit Ihrem hervorragenden Verstand auch wissen. Aus jedem Winkel betrachtet, verändert sich auch das Aussehen einer Milchstraße. Selbst wenn es die Ihre wäre, Sie würden sie nicht auf den ersten Blick erkennen."
    „Gibt es einen anderen Weg?"
    „Vielleicht gibt es einen, aber ich möchte jetzt noch nicht darüber sprechen. Jedenfalls will ich versuchen, Ihnen zu helfen.
    Aber Sie müssen verstehen, daß ich es mit einem Experiment verbinde, das einmalig in unserer Geschichte ist. Wenn es gelingt, wird mein Ruf als Wissenschaftler noch größer werden, als er ohnehin schon ist." Er lächelte etwas verlegen. „Sie verstehen...?"
    „Ja, ich verstehe", gab Rhodan zu und lächelte zurück.
    Der Gleiter verließ das Gebirge und überflog ebenes Gebiet.
    Ein breiter Strom zerschnitt die nur spärlich bebaute Landschaft, in der Rhodan vereinzelte Farmen erkennen konnte. Seiner Schätzung nach konnte Nopaloor höchstens noch hundertfünfzig Kilometer entfernt sein.
    Doynschto bestätigte seine Vermutung.
    „Wir werden die Zwischenlandung gleich vornehmen. Wir übernachten in meinem Landhaus und fliegen morgen weiter. Ich benötige Zeit zum Nachdenken. Niemand wird von unserem Aufenthalt erfahren."
    Der Gleiter verlor an Höhe, als ein einsames, flachgebautes Haus an einem Berghang sichtbar wurde. Es lag dicht an einem See. Dicht daneben hob sich die runde Betonfläche eines Landeplatzes ab.
    Rhodan war sich nicht darüber im klaren, ob Doynschto ihm wirklich helfen wollte, oder ob der Yaanztroner nur an den Erfolg seiner Experimente dachte. Aber ihm blieb keine andere Wahl, als dem Wissenschaftler zu vertrauen. Wenn er jetzt noch einmal floh, gab es keinen Ausweg mehr für ihn.
    Wenn er nur wüßte, welches Experiment Doynschto plante!
    Sie verließen den Gleiter, als dieser gelandet war. Den kurzen Weg bis zum Haus legten sie zu Fuß zurück. Rhodan sah auf den ersten Blick, daß es sich um einen fürstlichen Besitz handelte, wenn man terranische Verhältnisse zum Vergleich nahm. Die Villa wurde von Hunderten Quadratkilometern Wildnis umgeben, und was war in modernen Zivilisationen schon wertvoller als unberührte Wildnis?
    „Ihre neue ID-Marke weist Sie als einen freien Diener aus", sagte Doynschto und lächelte ein wenig säuerlich. „Niemand wird Sie fragen, was Sie hier suchen. Sie sind ein freier Bordin, der vielleicht einen Vertrag mit mir schließen möchte." Er sah Rhodan von der Seite her an. „Ich würde zu gern wissen, wie Sie das mit dem Tausch der ID-Marken bewerkstelligen konnten. Es wäre eine Information, die Sie reich machen könnte.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Wie könnte ich jemanden verraten, der mir geholfen hat? Täte ich es, müßten auch Sie um Ihre Sicherheit fürchten."
    Das war ein Argument, das auch Doynschto verstand. Er stellte keine Fragen mehr.
    Rhodan erhielt ein luxuriös eingerichtetes Zimmer zugewiesen und traf den Yaanztroner später in dessen Wohnzimmer, nachdem beide getrennt gegessen hatten. Die Terrassentür war weit geöffnet und gestattete einen freien Blick auf die wilde, ursprüngliche Landschaft.
    „Ich erhielt Nachricht aus dem Drycnasch", begann Doynschto das Gespräch bei einem Krug Wein - oder zumindest entsprach das würzige Getränk etwa einem terranischen Wein. „Der Alarm wurde beendet. Es wurde auch keine Beschädigung wissenschaftlichen Eigentums festgestellt und somit jede Strafverfolgung eingestellt. Der andere entflohene Diener, ein Poynkorer, wurde für tot erklärt."
    „Er ist tot!" betonte Rhodan. „Er starb, um mir das Leben zu retten."
    Eine Weile sahen sie hinaus in die Dämmerung des herabsinkenden Abends, dann sagte Doynschto: „Was immer in Nopaloor auch geschehen wird, Tecto, Sie müssen mir glauben, daß ich Ihnen wirklich helfen möchte, nicht nur meines Experimentes wegen. Ich werde auch nicht in Sie zu dringen versuchen, um herauszufinden, wer Ihnen geholfen hat.
    Ich wünsche, daß Sie mir vertrauen."
    „Ich werde es versuchen", versprach Rhodan, der eine letzte Sperre von Mißtrauen
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